Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0208 - Die Killerfische

0208 - Die Killerfische

Titel: 0208 - Die Killerfische
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
war wie zum Schrei geöffnet, doch über seine Lippen drang kein Ton. Nur Wasser schwappte in den Mund.
    »Schwimmen Sie!« schrie Suko den Mann an und kraulte selbst auf das Schlauchboot zu, in dem die beiden Taucher und ich abwartend hockten.
    Mir war es gegen den Strich gegangen, nicht richtig eingreifen zu können. Ich hatte zwar geschossen, wußte allerdings nicht, ob die eine Silberkugel reichte. Der Fisch war verschwunden. Würde er wieder auftauchen?
    Ja, er kam zurück!
    Nur wie sah er aus!
    Ein Großteil der Haut hatte sich aufgelöst. Nur noch hinter dem gewaltigen Maul sahen wir die nasse, schuppige Haut, ansonsten zeigte sein Körper ein Knochengerippe, das bleich schimmerte und langsam zerfiel.
    Wieder sackte der Fisch ein. Er schloß seih Maul ein letztes Mal, die Zähne hieben dabei aufeinander, und wir konnten sehen, wie sie abbrachen.
    Das Ende des Fisches war gekommen. Er bildete keine Gefahr mehr für die Menschen.
    Aber er war nicht allein. Sicherlich würden wir auch die anderen Ungeheuer erleben.
    Ich winkte Suko zu, der Kurs auf das Schlauchboot genommen hatte und durch das Wasser kraulte. Der Konstabler folgte ihm langsamer. Er hatte Schwierigkeiten und sackte ein paarmal so tief weg, daß sein Kopf überspült wurde.
    Ihm half ich zuerst ins Boot, während Suko den Wulst umklammert hielt und Wasser trat.
    Keuchend blieb der Polizist liegen. Aus seiner klatschnassen Uniform rann das Wasser. Er würgte und spie. Wahrscheinlich kannte er Wasser nur von der Badewanne her.
    Ein Schrei ließ mich herumfahren. Eileen Cooper hatte ihn ausgestoßen, und sie deutete aufs Wasser, wo wir den schwarzglänzenden Taucheranzug eines Mannes sahen, der die Wellen durchpflügte und Kurs auf unser Schlauchboot nahm.
    »Das ist Burt Lester!« rief Eileen. »Himmel, wo ist Cal?«
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, denn Lester ließ sich ins Boot helfen. »Tot«, keuchte er, nachdem er die Atemmaske abgerissen hatte. »Ich konnte ihm nicht mehr helfen. Ein…ein Monstrum hat ihn getötet.«
    »War es ein Fisch?« fragte ich.
    »Nein, er sah fast aus wie ein Mensch.«
    Da wußte ich Bescheid. Das Frankenstein-Monster hatte zugeschlagen.
    So erbarmungslos, wie ich es von ihm gewohnt war. Verdammt noch mal, wo steckte diese verdammte Bestie? Sie lauerte irgendwo unter uns, aber wir konnten schließlich nicht durch das Wasser schauen.
    Auch Suko war ins Boot geklettert. Es hatte inzwischen Tiefgang bekommen, schließlich befanden sich sechs Personen an Bord.
    »Und jetzt?« fragte Kid Rosen.
    »Wir müssen an Land«, erwiderte ich, wobei ich auf die Trümmer des zweiten Boots schaute. Sie trieben auf der Wasserfläche. »Hier sind wir praktisch hilflos.«
    Damit waren die anderen natürlich einverstanden, allerdings hatten wir das Problem der Killerfische noch immer nicht gelöst. Ich wußte ja nicht, wie viele sich noch in der Tiefe befanden.
    Suko hatte Nägel mit Köpfen gemacht und den Außenborder angeworfen. Ich schaute zum Ufer hin. An der Straße sah ich noch immer die Zuschauer. Allerdings nicht mehr so deutlich, weil vom offenen Meer her lange Dunstfahnen in die Bay trieben. Sie wirkten wie riesige Schleier und schienen sich mit ihren unteren Enden an den Wellen festzuhalten.
    Die lange Dünung ließ das Boot schaukeln. Kabbelige Wellen liefen an und spritzten über. Der Konstabler fror wie ein Schinder. So schnell konnte er gar nicht zittern. Nur Suko merkte man nichts an. Er beherrschte sich tapfer.
    Wir fuhren nicht zwischen die Klippen, sondern nahmen Kurs auf den Hafen. Dort bestand nicht die Gefahr, daß wir an irgendwelchen Felsen Schiffbruch erlitten.
    Natürlich behielten wir die See im Auge und achteten auf alles, was ungewöhnlich war. Wir suchten Strudel oder irgendwelche dicken Blasen, die aufstiegen, denn die Ankunft der Fische würde sich auf irgendeine Art und Weise bemerkbar machen, davon war nicht nur ich fest überzeugt.
    Unendlich langsam nur rückte der Hafen mit seiner zum offenen Meer hin wellenbrechenden Mauer näher. Die graugrünen Wogen wurden gegen den Beton geschleudert und gischteten als lange Fahnen daran hoch.
    Die See blieb ruhig.
    Auch hinter uns tat sich nichts, die Taucher hätten sonst etwas gemeldet, denn sie hielten das Gebiet im Auge.
    Vier Tote hatte es bisher gegeben, wobei ich den unbekannten Schiffer mitzählte, und uns war es noch nicht gelungen, dieser unheimlichen Plage Herr zu werden.
    Das bereitete mir Sorgen.
    Vom langen Starren wurde mein Blick
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher