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0208 - Die Killerfische

0208 - Die Killerfische

Titel: 0208 - Die Killerfische
Autoren: Jason Dark
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nachdunkelte, bis es eine schwarze Farbe erreicht hatte und sich die Haut von den Knochen löste.
    Zurück blieb das Gerippe.
    Sekunden später war auch dies verschwunden. Wir aber saßen im Boot und schauten auf die Wellen, die alles überspülten, so als hätte es das Grauen nie gegeben.
    »Mein Gott«, hörte ich Eileen Cooper flüstern. »Das ist ja der blanke Horror.« Ich widersprach nicht.
    »Wollt ihr mich hier erfrieren lassen?« hörten wir plötzlich Sukos Stimme, sahen zwei Hände auf dem Wulst und ein grinsendes Gesicht. Zu dritt zogen wir den klatschnassen Suko in das Schlauchboot, wo er sich hinkauerte und das Wasser abschüttelte wie ein nasser Hund die Tropfen.
    »Das war’s wohl«, sagte er.
    »Meinen Sie, daß es alle Killerfische gewesen sind?« fragte Kid Rosen.
    »Ja.«
    »Was macht Sie so sicher?«
    Suko hob die Schultern. »Sie haben einen Frontalangriff versucht. Und das mit geballter Macht. Er ist gestoppt worden, die Fische sind tot.«
    »Aber wieso?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Suko wider besseres Wissen. »Nennen Sie es einfach Glück.«
    Das wollte man Suko auf keinen Fall abnehmen, denn die skeptischen Blicke blieben. Der Chinese schwieg. Er wollte die anderen im unklaren lassen, was mir natürlich sehr recht war.
    Wieder wurde der Außenborder gestartet. Diesmal lenkte der Konstabler, und er zitterte immer noch. Die Taucher sprachen darüber, wie es wohl möglich sein konnte, daß sich Tiere so veränderten.
    Einmal fiel auch das Wort Strahlen. Mich erinnerte es wieder an Fjodor Rankin. Höchstwahrscheinlich hatten wir ihm allein diese Mutationen zu verdanken und die Rückkehr des Frankenstein-Monstrums. Eine andere Lösung gab es für mich nicht.
    Zwei Taucher waren und blieben vorläufig vermißt. Auch darüber sprachen die Überlebenden. Sie waren sich einig darin, daß ihre Kameraden nicht mehr lebten. Trotzdem wollten sie veranlassen, daß eine Suchaktion gestartet wurde.
    Als wir endlich in den kleinen, geschützten Hafen einliefen, da hatten sich zahlreiche Menschen an der Mole versammelt, und wir wurden mit Fragen bestürmt.
    Ich verfluchte die Blitzlichter der Fotografen und auch das Klicken der Kameras. So gut es ging, versuchten Suko und ich, die Köpfe zu verbergen. Ganz schafften wir es nicht.
    Auch die Taucher hatten keine Lust, den Pressehaien Rede und Antwort zu stehen. Es kam sogar zu Handgreiflichkeiten. Eine Kamera zerschellte auf dem Kopfsteinpflaster.
    Suko und ich hielten uns bei dem Konstabler auf. Er führte uns durch eine schmale Gasse zum Mittelpunkt des Dorfes, einem kleinen Marktplatz, wo auch ein Brunnen stand. Hier befand sich in einem schmalbrüstigen Haus die Polizeistation. Daneben lag eine kleine Halle, in der Fischmehl hergestellt wurde. Dementsprechend stank es auch.
    Der Geruch war auch nicht aus dem Büro zu kriegen. Er hing sogar in den Decken, die der Konstabler und Suko sich überstreiften.
    »Ich muß ja ein Protokoll aufnehmen«, sagte McDough und nieste zweimal. »Allerdings weiß ich wirklich nicht, was ich schreiben soll.« Er schaute uns aus geröteten Augen an. »Können Sie mir nicht einen Tip geben?«
    Das konnten wir auch nicht. »Am besten ist es, wenn Sie die Sache unter den Tisch fegen«, schlug ich vor.
    »Aber was sage ich meinen Vorgesetzten?«
    »Das lassen Sie mal unsere Sorge sein.«
    »Wollen Sie denn noch bleiben?«
    Ich nickte. »Sicher.« Dabei dachte ich an das Frankenstein-Monster.
    »Dann können Sie ja in der Burg übernachten, wo auch die Taucher untergebracht sind. Die Zimmer sind gut und vor allen Dingen geräumig.«
    Wir bedankten uns für den Tip und verschwanden. Der Jeep stand noch am Hafen. Dort hatten sich die Gaffer verstreut. Reporter sah ich auch nicht mehr.
    Unbehelligt stiegen wir in den Jeep und brausten davon. Die Killerfische waren, so hofften wir beide, erledigt. Der Frankenstein-Verschnitt existierte noch. Und ich würde nicht eher hier weggehen, bis ich auch ihn vernichtet hatte…
    ***
    Das Monstrum freute sich, falls es so etwas überhaupt bei ihm gab.
    Zumindest war es zufrieden, denn es hatte dämonische Helfer bekommen. Killerfische, die eine blutige Spur hinterließen und die Feinde dadurch von ihm ablenkten.
    Ungesehen und auch unbeobachtet schwamm es durch die Bucht und kletterte dort aus dem Wasser, wo die Küste am steilsten und auch am unübersichtlichsten war.
    Dorthin wagten sich nicht einmal die erfahrensten Fischer. An der Stelle waren die Felsen besonders spitz, als hätte sie
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