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0208 - Die Killerfische

0208 - Die Killerfische

Titel: 0208 - Die Killerfische
Autoren: Jason Dark
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daran, daß hier auch die Reporter und Pressefritzen wohnten, was mir überhaupt nicht schmeckte.
    Als wir das Hotel betraten, hörten wir sie auch schon. Sie grölten im Hintergrund, und wir vernahmen das Klirren von Gläsern.
    »Denen gehen wir aus dem Weg«, sagte Suko.
    »Und wie.«
    Eine adrett gekleidete Frau in mittleren Jahren kam auf uns zu und erkundigte sich nach unseren Wünschen. Wir sagten unsere Namen und daß wir Zimmer bestellt hatten.
    »Natürlich, Mr. Sinclair und Mr. Suko.« Sie lächelte. »Ich darf Ihnen gratulieren.«
    »Wozu?«
    »Sie haben doch diese Fische geschafft.«
    Ich beugte mich vor und senkte meine Stimme zu einem Flüstern.
    »Erzählen Sie das bitte nicht herum. Vor allen Dingen nicht den Schreiern im Hintergrund.«
    »Selbstverständlich.«
    »Das ist nett.«
    »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Gentlemen?«
    »Nein, das ist im Augenblick alles.«
    »Gut, dann zeige ich Ihnen jetzt Ihre Zimmer.«
    Einen Fahrstuhl gab es nicht. Wir mußten eine Treppe hoch, die herrlich breite Stufen aufwies, aus dunklem Holz bestand und Schnitzereien zeigte, wie sie nur durch Hand eines Künstlers geschaffen werden konnten.
    Unsere Zimmer befanden sich zwar nebeneinander, waren jedoch durch ein Bad getrennt. Man konnte es von beiden Räumen betreten. »Haben hier auch die Taucher gewohnt?« fragte ich.
    »Nein, nein, die sind über Ihnen einquartiert worden. Sie haben nicht so große Räume.« Die Frau zog sich zurück und bot uns ihre Dienste an, falls wir irgend etwas brauchten.
    »Und wir?« fragte Suko. »Was machen wir?«
    »Du nimmst ein Bad. Schau mal, wie du aussiehst«, antwortete ich.
    »Das ist ja schlimm. Wie ein feuchter Kater.«
    »Ich habe auch die Drecksarbeit geleistet«, beschwerte sich Suko.
    »Das bestreitet keiner, Herr Inspektor. Aber denk an eine Erkältung. Wenn du nicht aus den feuchten Klamotten herauskommst, kannst du dir wer weiß was holen.«
    Suko verschwand im Bad und schloß die Tür. Ich hörte, wie Wasser in die Wanne rauschte.
    Es war inzwischen dunkel geworden. Hinzu kam der Schnee. In Massen fiel er vom Himmel. Ein steifer Wind trieb die langen Schleier nach Südosten. Es war wirklich eine Nacht oder ein Abend, wo man keinen Hund vor die Tür jagen würde. Aber mein Gegner war auch kein Hund, sondern ein Monstrum. Wie ich es kannte würde es sich von keinem Wetter abhalten lassen, seiner Aufgabe nachzugehen.
    Und die hieß Mord.
    Mord an dem Geisterjäger John Sinclair.
    Abermals war ich ihm über den Weg gelaufen, und sein Haß hatte nach wie vor Bestand. Er würde kommen, dessen war ich mir sicher. Sehen konnte ich nicht viel. Wenn ich durch die Scheibe schaute, sah ich nur den rasenden Schneewirbel. Das Zimmer besaß zwei Fenster. Mit sehr hohen Scheiben, die fast bis an die Decke reichten. Schwere Vorhänge hingen zu beiden Seiten der Fenster. Ich hätte sie zuziehen können, ließ es jedoch bleiben. Falls das Monster kam, sollte es auch sehen, wo ich zu finden war.
    Meine Gedanken schweiften wieder ab zu Fjodor Raukin. Auch als Toter hatte er noch die geheimnisvolle Strahlung abgegeben. Die Wissenschaftler hatten sie nicht genau analysieren können, sie konnten dabei nur von Annahmen ausgehen. Versucht hatten sie alles.
    Modernste physikalische Meßmethoden wurden angewendet, aber kam man diesen Strahlen überhaupt mit den Methoden der Physik bei?
    Das war die Frage. Ich hatte meine eigene Antwort. Die lautete nein. Für mich hatte die geheimnisvolle Strahlung allein einen magischen Ursprung, daran ging kein Weg vorbei. Es mußte Schwarze Magie mit im Spiel gewesen sein, wie schon mal bei einem Fall, der mich ins Hotel zur dritten Hölle geführt hatte.
    Dort hatte es Dimensionsverschiebungen gegeben, auch eine Ursache starker, magischer Strahlung, die sich allerdings über Jahrtausende erhalten hatte. [4]
    Die Strahlen, die Rankin zu dem Mann gemacht hatte, der nicht sterben konnte, waren aus dem Weltall gekommen. Ein abgestürzter Komet hatte sie abgegeben.
    Da im Zimmer Stille herrschte und Suko auch nicht mehr das Wasser einlaufen ließ, hörte ich die Reporter. Sie schrien und sangen so laut, daß selbst die dicken Mauern es nicht schafften, das Getöse abzuhalten.
    Im Zimmer gab es einen kleinen Kühlschrank. Ich verspürte Durst und holte mir eine Dose dunkles Bier. Mit der Dose in der Hand ließ ich mich in einen Sessel fallen und schaute auf die Fenster. In kleinen Schlucken leerte ich die Dose und zündete mir eine Zigarette an. Aus dem
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