Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0204 - Horror-Rock

0204 - Horror-Rock

Titel: 0204 - Horror-Rock
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Natürlich konnte ich mich täuschen, aber das Flimmern blieb, es war nicht wegzuleugnen.
    Hatte Doreen Delano nicht davon gesprochen, daß die Leichenstadt für eine Minute ihre Tore öffnete, um die Opfer hineinzuziehen?
    Das Flimmern deutete daraufhin, daß dieses Ereignis dicht bevorstand.
    Ich wußte nicht, was wir dagegen unternehmen sollten, so gut kannte ich die Magie nicht. Bevor ich irgend etwas tat, wollte ich mit Doreen Delano sprechen.
    Ich beeilte mich, aus dem Verlies zu klettern und fand Suko schon an der Tür, die zum Innenhof strömte. Nicht nur frische Luft drang uns entgegen, auch ein Höllenlärm.
    Die Rocker produzierten zumindest einen Horror für die Ohren.
    »Suko, wir müssen Doreen…«
    Weiter kam ich nicht. Ich sah die erschreckten Augen meines Freundes und bekam auch mit, wie er zur Seite tauchte. Im nächsten Augenblick hörte ich ein gewaltiges Sausen, Brausen und auch Zischen, etwas huschte an mir vorbei und fand seinen Weg nach draußen.
    »Die Leichenstadt!« flüsterte ich, wobei mir eine Gänsehaut über den Rücken rann, »sie will uns holen…«
    ***
    Die Kräfte zerrten und spielten mit ihr.
    Doreen Delano wurde umhergeschleudert wie ein welkes Blatt. Sie wußte nicht mehr, was sie tun sollte, alles war so furchtbar, der grüne Strahl kannte keine Gnade.
    Noch immer schrie sie verzweifelt nach dem Eisernen Engel. Sie befand sich zusammen mit den anderen Opfern über der Bühne, konnte auf sie niederschauen und sah auch die vier Hüter, die sich in Monstren verwandelt hatten.
    Sie lachten…
    Breitbeinig standen sie dort und schauten zu, wie der gewaltige Wirbel immer mehr Menschen erfaßte, sie herumschleuderte, mit ihnen spielte und sie dann an sich zog.
    Die Leichenstadt wartete…
    Doreen stemmte sich verzweifelt gegen ihr Schicksal. Sie schlug um sich, kreischte, wollte raus aus diesem Bann und stellte fest, daß es nicht möglich war.
    Fremde Stimmen hörte sie. Sie waren in ihrem Hirn und stammten aus einer anderen Dimension.
    »Die Leichenstadt wartet auf dich. Sie wartet auf alle Verräter, und die Hand wird dich zerquetschen. Du entkommst uns nicht. Niemand entkommt uns, niemand…«
    »Nein!« schrie Doreen, »nein…!« Sie warf sich von einer Seite auf die andere, ohne jedoch eine Chance zu haben, gegen diese höllische Kraft anzukommen.
    Wie lang konnte eine Minute werden?
    Noch einmal warf sie einen Blick in den Innenhof. Dort herrschte das absolute Chaos, die Menschen wußten nicht mehr, was sie machen sollten. Die Kräfte einer längst versunkenen Zeit waren einfach zu stark.
    Sie forderten Tribut.
    Und noch etwas sah sie.
    Einen Mann.
    John Sinclair!
    Und er hielt ein Schwert in der Hand…
    ***
    Wir hatten Jane Collins in eine Ecke gebettet, wo sie ziemlich sicher und außer Gefahr lag. Was genau auf dem Innenhof geschah, konnte ich nicht sehen, aber hören.
    Auch Suko wurde blaß, als er wie ich die gräßlichen Schreie der Menschen vernahm.
    Wir zögerten keinen Atemzug länger. Es war unbeschreiblich.
    Der gewaltige Strahl wurde von der grünen Hand gestoppt, und er wirkte wie ein Trichter, der durch seinen Sog alle lebenden Personen an sich riß. Die Menschen konnten sich nicht mehr auf den Beinen halten, sie stemmten sich zwar gegen das drohende Unheil an, aber die Macht dieses unheimlichen Strahls war so stark, daß es keinem gelang, den Ausgang zu erreichen.
    Diejenigen, die es trotzdem versuchten, wurden zu Boden geschleudert, hochgerissen und tauchten ein in den grünen Strahl, der mit einer uralten, unheimlichen Magie aufgeladen war.
    Ich sah auch die vier Rocker. Sie standen nach auf dem Podium und lachten.
    Sie hatten ihren Triumph.
    Das Podium war auch mein Ziel.
    Ich verschaffte mir freie Hand und stellte lest, daß auch mich der Sog packte. Es hatte keinen Zweck, sich dagegen anzustemmen, ich wurde zu Boden geschleudert und im nächsten Augenblick wieder hochgerissen. Schon befand ich mich innerhalb des Strahls.
    Aber ich hatte mein Schwert.
    Ich wurde herumgewirbelt, sah entsetzte, verzerrte Gesichter, flog mit einem gewaltigen Schwung über die Menschen hinweg und näherte mich der riesigen Hand.
    Überdeutlich sah ich sie vor mir, denn sie bildete das Ende des Strahls, der seinen Anfang in einer mir unbekannten Dimension genommen hatte.
    Da stieß ich zu.
    Ich wuchtete mein schwarzmagisches Schwert mitten hinein in den Handteller und sorgte für eine tiefe, klaffende Wunde, denn die Hand war existent.
    Eine dunkle Flüssigkeit quoll hervor,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher