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0204 - Horror-Rock

0204 - Horror-Rock

Titel: 0204 - Horror-Rock
Autoren: Jason Dark
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hier herumstehen und nichts tun. Da konnten mich auch die verdammten Wärter nicht abhalten.
    Ich drehte mich um und sah in der Bewegung das gleiche, wie auch Suko und Doreen.
    Die Mauer hatte sich verändert.
    Der alte Stein war durchsichtig geworden, denn im Mauerwerk schimmerten die Umrisse einer gewaltigen grünen Hand…
    ***
    Doreen Delano stieß einen erschreckten Ruf aus. Ihre Augen wurden groß. Sie wankte zurück. Instinktiv hielt ich sie fest, denn sie wäre dem Rand des Weges zu nahe gekommen.
    Doreen mußte die Hand kennen, sonst hätte sie nicht so erschreckt reagiert.
    Es war wirklich eine Monsterklaue. Selten hatte ich eine Hand in so einer Größe erlebt. Sie reichte vom Grund bis hinauf zur Spitze der Mauer, und die einzelnen Fingerglieder waren genau abgeteilt, so daß wir sie erkennen konnten.
    Tief holte ich Luft. Ich warf über Doreens Kopf hinweg einen Blick auf Suko, dessen Gesicht einen verständnislosen Ausdruck zeigte. Auch er konnte sich dieses Phänomen nicht erklären.
    »Was ist mit der Hand, Doreen?«
    »Der alte Fluch«, flüsterte sie. »Der alte Fluch ist zu sehen. Sie berufen sich auf ihn.«
    »Wer? Die vier?«
    »Ja.«
    »Es ist die Klaue eines uralten Gottes, der zu den Großen Alten gehört. Sie stand sonst in der Leichenstadt und wird von den Magiern angebetet. Auch sie hat überlebt. Sie wird die Menschen holen und sie in den Brunnen schleudern. Deshalb ist sie erschienen.«
    »Dann kommt sie aus der Mauer?«
    »Ja, John, sie kommt«, Doreen atmete heftig. »Wir haben keine Chance gegen sie.«
    Ich tastete nach meinem Schwert und dachte anders darüber als die Frau. »Noch ist sie im Mauerwerk.«
    »Aber nicht mehr lange.«
    Im gleichen Moment war die Hand verschwunden. Wir sahen wieder eine völlig normale Mauer. Und zwar so, als hätte es die grüne Klaue nie gegeben.
    Irgendwie erinnerte sie mich an den grünen Dschinn, aber den gab es zum Glück nicht mehr. Er hatte das Erbe des Schwarzen Tods nicht antreten können. [3]
    »Hier können wir nicht mehr bleiben«, schlug ich vor. »Wenn es so ist, wie Sie gesagt haben, Doreen, dann sollten wir zusehen, daß die Menschen evakuiert werden. Nein, anders, sie dürfen erst gar nicht hier erscheinen.«
    »Und wie wollen Sie ihnen das erklären?«
    Ich starrte Doreen an. Da hatte sie den schwachen Punkt getroffen. Ich schluckte. Wir befanden uns nicht in England. Dort hätte ich die Unterstützung der Behörden gehabt.
    Ich atmete tief ein. »Sie haben recht, Doreen. Verdammt, Sie haben leider recht.«
    Suko legte mir seine Hand auf die Schulter. »Komm, wir schauen uns den Trubel noch einmal von vorn an.«
    »Ja!« knirschte ich. »Diesmal hält uns kein Typ mehr auf. Wir werden den Innenhof betreten und wenn es Terror gibt. Schließlich suchen wir auch noch Jane Collins.«
    Niemand widersprach. Wir beeilten uns, den Eingang zu erreichen.
    Inzwischen hatte der Trubel sich dort verstärkt. Ununterbrochen fuhren Wagen über den schmalen Weg und wurden auf dem großen Parkplatz abgestellt. Wir hörten die zahlreichen Stimmen der Gäste, das Lachen, die leichte Spannung, die jeden erfaßt hatte, doch wir kümmerten uns nicht darum.
    Ein Blick in den Innenhof.
    Die Bühne war leer.
    Keine Spur von der Rockgruppe!
    Die HorrorMaschine schien sich in Luft aufgelöst zu haben…
    ***
    Suko hatte den gleichen Gedanken wie ich, nur sprach er ihn aus. »Die haben etwas bemerkt und sich verkrochen. Verdammt noch mal, ich könnte an die Decke gehen.«
    Der Chinese bekam von mir keine Antwort. Ich ging dichter an die Torflügel heran, um den Innenhof besser überblicken zu können. Dabei schaute ich auch nach links und rechts. Dort gab es genügend Verstecke, wo man sich hätte verkriechen können. Zum Beispiel unter den Bänken oder hinter den aufgestellten Barständen. Mein Gesicht bekam einen grünroten Schimmer, als es vom Schein bunter Lampen getroffen wurde.
    Von der Seite her näherte sieh einer der Kartenabreißer. »Wollen Sie schon rein?«
    »Ja.«
    Er schaute auf seine Uhr. Hinter ihm tauchte Suko und Doreen auf. Auch andere Gäste hatten gesehen, daß wir den Innenhof betreten wollten, und sie drängten sich vor, damit sie die besten Plätze erwischten. Die Sonne neigte sich bereits dem Meer entgegen. Sie würde bald wie ein glühender Ball in die Fluten tauchen.
    »Gut, Señor, Ihre Karte.«
    Endlich! Lange hätte ich die Scherze auch nicht mitgemacht. Meine Karte wurde ebenso abgerissen, wie die von Suko und Doreen. Wir hatten
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