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0204 - Horror-Rock

0204 - Horror-Rock

Titel: 0204 - Horror-Rock
Autoren: Jason Dark
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Falltür steht eine Kiste.
    Wir sahen eine große Kiste. Sie stand nicht in der Mitte des Raumes, sondern ziemlich nah an der Wand. Die beiden Lichtfinger vereinigten sich auf ihr, denn Suko hatte den gleichen Gedanken gehabt wie ich.
    Der Staub lag dort als eine graue Schicht. Aber wir sahen auch etwas anderes.
    Glattere Flächen innerhalb des Staubteppichs. Für uns ein Beweis, daß die Kiste angefaßt oder bewegt worden war. Wahrscheinlich dorthin, wo sie jetzt stand.
    Das konnte die Spur sein.
    Bevor wir an die Kiste herantraten, leuchteten wir in die Runde. Es gab noch genügend dunkle Stellen innerhalb dieses verliesartigen Raumes, doch niemand lauerte auf uns oder hatte es irgendwie anders auf uns abgesehen.
    Wir waren die einzigen Personen.
    »Dann wollen wir mal«, flüsterte Suko. Er drängte sich zwischen Wand und Kiste, um sich an der Innenmauer mit dem Rücken abstützen zu können.
    Im gleichen Augenblick vernahmen wir einen regelrechten Donnerschlag. Beide glaubten wir im ersten Moment an ein Gewitter. Als in das Echo des Donnerschlages das Jaulen einer Elektrogitarre erklang, wußten wir, daß die Schau begonnen hatte.
    Zum Glück, denn die Musiker waren jetzt beschäftigt und würden sieh um uns nicht kümmern.
    Die Lampen hatten wir zwischen die Zähne geklemmt. Sie gaben genügend Licht, damit wir uns orientieren konnten. Suko gab das Kommando. Er schob, ich zog.
    »Eins, zwei, drei…«
    Freunde, wir legten uns ins Zeug. Beide setzten wir all unsere Kräfte ein.
    Ich merkte, wie ich einen roten Kopf bekam. Die Anstrengungen zeichneten unsere Gesichter. Wir gaben nicht auf, und es gelang uns tatsächlich, die schwere Kiste zu bewegen.
    Sie rutschte über den Boden. Zermalmte kleinere Steine, und die dabei entstehenden häßlichen Geräusche erzeugten in unseren Ohren einen Mißklang.
    Wir packen es.
    Dreimal mußten wir noch Anlauf nehmen, dann hatten wir die Kiste zur Seite geschafft.
    Beide blieben wir stehen und atmeten tief durch. Auf dem Deckel der Kiste stützten wir uns ab.
    »Was kann da wohl drin sein?« fragte Suko keuchend.
    Ich hob die Schultern.
    Suko hatte die etwas bessere Kondition. Er nahm bereits seine Lampe und leuchtete den Boden ab, während ich noch keuchte. Mit dem rechten Fuß scharrte Suko die Umrisse einer Falltür frei.
    Sogar einen verrosteten Ring sahen wir. Er befand sich nahe der Wand.
    Der Chinese leuchtete. Ich schaute mir die Umrisse der Falltür an und trat zur Seite, als Suko sich bückte, mit der Hand den eisernen Ring umfaßte und kräftig an ihm zog.
    Ziemlich leicht glitt die Klappe nach oben. Sie wurde hochkant hingestellt und kippte um, wobei sie von der Wand gehalten wurde.
    Ich leuchtete in die Tiefe.
    Eine Trittleiter fiel sofort auf. Die einzelnen Stufen sahen mir stabil genug aus. Sie hielten auch mein Gewicht, als ich langsam in die Tiefe stieg und meinen Kopf einzog. Auf halber Treppe leuchtete ich waagerecht in das unterirdische Verlies und sah die dicken, feuchten Mauern vor mir.
    Sie strömten den Atem der Vergangenheit aus. Ich spürte, daß hier etwas anders war als sonst. Dieser unheimliche Keller barg seine Geheimnisse, die Steine waren nicht von einem menschlichen Geschlecht aufeinandergelegt worden, hier hatten Hände gearbeitet, die wohl vor zehntausend Jahren mal existiert hatten.
    Und ich sah den Totenbrunnen!
    Er stand in der Mitte des Verlieses. Ein archaisches Stück, allerdings mit einem Gestell aus frischem Holz versehen, an dessen Querbalken ein Rad hing, über das ein Seil lief und in der Tiefe verschwand.
    Ein klackendes Geräusch drang an meine Ohren, und als ich auf den Brunnen zuging, sah ich einen kleinen Sperriegel, der sich den Speichen des Rads entgegenstellte und es für einige Zeit außer Betrieb setzte bis der Druck zu stark wurde und der Riegel nachgeben mußte.
    Eine wahrlich teuflische Konstruktion.
    Ich leuchtete in den Brunnen hinein.
    Suko machte es mir nach. Die beiden Lichtstrahlen vereinigten sich, doch sie trafen kein Ziel, sondern verloren sich in der Schwärze.
    »Jane?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern und deutete gleichzeitig in den Schacht. Dann schrie ich ihren Namen.
    »Jane…Jane…« hallte es dumpf und schaurig aus dem unheimlichen Totenbrunnen zurück.
    Die einzige Antwort…
    Mir lief eine Gänsehaut über den Rücken. Hatte dieser Brunnen Jane Collins verschluckt?
    Auch ich hatte einmal in einem ähnlichen Brunnen einen Kampf auf Leben und Tod durchgeführt, nur war der Brunnen damals kein Tor
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