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0204 - Horror-Rock

0204 - Horror-Rock

Titel: 0204 - Horror-Rock
Autoren: Jason Dark
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Teufel!« schrie ein anderer. »Jesus, Maria, sei uns armen Seelen…«
    Das Wort gnädig erstarb ihm auf den Lippen. Urkräfte wühlten die See auf, Tausende und Abertausende von Tonnen Wasser wurden in die Höhe geschleudert. Eine gewaltige riesige Säule, ein Vorbote der zischenden, heißen Lava, die ein nicht meßbarer Druck aus einem unterseeischen Berg schleuderte und noch glühend in den Himmel stieß, denn das Wasser hatte es nicht geschafft, die Glut der heißen Lavasteine zu löschen.
    Hoch fuhren sie hinauf, So hoch, als wollten sie am Himmel sogar die Sterne auslöschen. Dann verlief sich ihre Kraft, und ein mörderischer, alles zerstörender glühender Steinregen fiel zurück in die kochende See.
    Sechs Boote waren aus dem Hafen gefahren.
    Zwei verglühten unter den Gesteinsmassen und mit ihnen acht tapfere Fischer.
    Vier Boote waren noch übrig. Die beiden zerstörten hatten als eine Art Pfadfinder gedient, sie hatten sich zu weit hinausgewagt, aber der Schrecken nahm noch kein Ende.
    Auch die anderen Boote erwischte es.
    Ein heißer Ascheregen fiel wie ein gewaltiger Vorhang über sie. Er brannte sich durch die schlaffen Segel, hinterließ seine Spuren im Holz des Bootes und verglühte auf der Haut der Fischer.
    Die Alten hatten mit ihren Warnungen recht. Der Teufel räumte wirklich auf.
    Noch immer spie der unterirdische Berg die Lava. Allerdings nicht mehr so hoch. Weiterhin fielen die Steine zurück und machten das Meer zu einer brodelnden, kochenden Hölle, die wie das Maul eines Untieres alles in sich hineinfraß.
    Obwohl die kleine Flotte zwei ihrer Boote verloren hatte, konnten sich die Fischer einer gewissen Faszination nicht entziehen. Sie starrten auf den Herd dieses gewaltigen Bebens und sahen einen glühendroten Schein am Himmel, in den der heiße Dampf als gewaltige Wolke hineinschwebte und sich zu einem himmelumspannenden Fächer ausbreitete.
    Ein Naturschauspiel, das es nur äußerst selten gab. Prall gefüllt mit einer makabren Schönheit, hinter der sich die Fratze der Hölle verbarg, denn die Katastrophe hatte noch längst nicht ihr Ende gefunden.
    Die Flutwelle kam!
    Wo tief unter der Oberfläche der Boden aufgerissen worden war, hatte sie ihren Ursprung. Sie schob sich hoch, vereinigte sich mit den mörderischen Strudeln und gefährlichen Strömungen, suchte freie Bahn und türmte das über ihr stehende Wasser zu haushohen Wogen auf.
    Ein gewaltiger Wasserberg entstand.
    Langsam nur, wie in einem Zeitlupenfilm schob er sich in die Höhe, rot angestrahlt vom Widerschein der Lava und zu einem spukähnlichen Gebilde verzerrt. Mit 1000 gierigen, alles verschlingenden Armen, die sich weiter vorwälzten und das in sich hineinzogen, was sich ihnen in den Weg stellte.
    Er rollte heran.
    Mörderisch, unheimlich alles gierig überschwemmend und auffressend. Das Donnern grollte jetzt nicht unter Wasser, sondern auf der Oberfläche, und es wurde weitergetragen, so daß es die Ohren der entsetzt schauenden Fischer erreichte.
    Der gläserne Berg lebte. In ihm steckte die Kraft der Geister, der Tiefe, einer längst vergessenen Zeit und eines längst vergessenen Kontinents, der in grauer Vorzeit einmal versunken war, ebenso verschlungen von dem Moloch Ozean wie die beiden Schiffe.
    »Der Berg! Die Wellen! Sie werden uns fressen, sie vernichten uns! Sie töten…«
    Die nächsten Worte gingen in einem gewaltigen Brausen und Donnern unter. Als der gläserne Berg entstanden war, hatte er sich zu weit entfernt befunden, so daß sein grollendes Geräusch nicht bis an die Ohren der Fischer drang…
    Nun schien es ihnen, als hätte die Hölle alle Pforten geöffnet, Es gab keine Chance mehr für sie. Der gläserne Wellenberg würde sie zerschmettern.
    Wie Zwerge kamen sie sich vor. Winzig gegenüber den Urgewalten einer entfesselten und mit dem Teufel im Bunde stehenden Natur, die alles vernichten wollte.
    Schreie aus menschlichen Kehlen vergingen wie das Flöten eines Vogels, wenn ein Düsenjäger über den Himmel rast und ihn verstummen läßt. Sekunden hatten sie noch zu leben.
    Ein letztes Gebet, der verzweifelte Schrei eines jungen Mannes nach seiner Mutter, das allerletzte Denken an Frau und Kinder, dann kippte der gläserne Berg über die Männer.
    Der Moloch. Meer holte sich seine Opfer.
    Für einen Moment sah es so aus, als würde er über die Schiffe hinweggeschleudert. Unsichtbare Hände hoben die Boote an und schmetterten sie mit Urgewalten wieder zurück.
    Sie wurden regelrecht zerfetzt, als
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