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0204 - Horror-Rock

0204 - Horror-Rock

Titel: 0204 - Horror-Rock
Autoren: Jason Dark
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zu sagen. Die Reisegesellschaft war sogar behilflich, in Malaga zwei Zimmer zu reservieren.
    Es war nur eine Verlagerung des Urlaubs.
    »Ist das nicht herrlich«, freute sich Doreen. »Jetzt geht es ab nach Spanien. Mal sehen, wo wir noch landen.«
    »Denke immer daran, daß ich noch einen Job habe und keinen Partner, der mir die Arbeit abnimmt.«
    »Zwei Wochen wirst du es doch noch aushalten.«
    »Okay, überredet.«
    So kam es, daß die Frauen schließlich in Malaga eintrafen, wo auch Ende Januar Saison war, wenigstens für Rentner. So dachten beide, doch sie sahen sich getäuscht…
    In Malaga herrschte ein Trubel wie im Sommer.
    Es war ja bekannt, daß Rentner aus halb Europa die Wintermonate in Spanien verbrachten, doch nicht nur ältere Menschen sahen sie, sondern auch jüngere, und in der Halle ihres Hotels erkannten sie ebenfalls die typischen Urlaubsgeier an den lüsternen Blicken. Die schwarzgelockten. Mini-Playboys hockten scheinbar gelangweilt herum, schauten in Zeitungen und sahen auf, als die beiden Frauen die Halle betraten.
    Sie waren wirklich eine Augenweide, Kaviar für die Pupille. Und sie waren der perfekte Gegensatz.
    Einmal die blonde Jane Collins im violetten Jeansanzug mit Perlenstickerei, die in allen Farben des Spektrums schimmerte, und zum zweiten die schwarzhaarige Doreen Delano. Hochgewachsen, geschmeidig, dazu sehr schlank, mit einer Kraushaarfrisur und zwei Ohrringen, die die Farbe von gefrorenen Blutstropfen hatten. Auch sie trug lockere Reisekleidung. Ein Leinenkostüm mit einem Hosenrock, der dicht über dem Knie aufhörte und die wohlgeformten Waden der 28jährigen frei ließen.
    Jane und Doreen kannten die Blicke der Männer. Sie kümmerten sich nicht weiter darum, sondern steuerten die Rezeption des Hotels an, wo der Portier Stielaugen bekam.
    »Sie wünschen, bitte?« hauchte er schließlich überwältigt.
    »Wir hatten zwei Zimmer bestellt«, klärte ihn Jane auf.
    Die Augen glänzten. »Sie geben uns also die Ehre, hier zu wohnen. Entzückend.« Anscheinend hatte er mal Kojak gesehen, denn er sprach das letzte Wort so aus wie Glatzkopf Telly. »Wenn ich dann um Ihre Namen bitten dürfte?«
    Die beiden Frauen sagten sie in normaler Lautstärke, und die »Geier« bekamen lange Ohren.
    »Selbstverständlich haben wir für Sie etwas reservieren lassen«, lächelte der Portier. »Ich gebe Ihnen gleich die Schlüssel. Kümmert man sich um Ihr Gepäck?« fragte er, als er am Schlüsselbrett stand. Dabei warf er einen Blick über die Schulter.
    »Ja«, erwiderte Doreen Delano.
    »Nun, dann wünsche ich Ihnen einen angenehmen Aufenthalt bei uns. Wenn Sie irgendwelche Fragen haben, stehe ich Ihnen jederzeit als dienstbarer Geist zur Verfügung.«
    »Danke.«
    Zwei Bedienstete standen schon bei den Lifts. Die Jungen hatten die Koffer aus dem Taxi geholt und fuhren auch mit nach oben, wo Jane und Doreen durch einen langen Gang schritten, von dem die Zimmertüren sie waren hellgrün gestrichen abzweigten.
    Jane bekam das letzte in der langen Reihe. Doreen Delano das vorletzte. Die Zimmer besaßen die übliche Standardeinrichtung, hatten allerdings einen Balkon. Die Sicht nach Süden war frei. Der Blick konnte über die graublaue Fläche des Meeres schweifen, wo die bunten Segel der Surfer lustige Farbkontraste bildeten.
    Die Frauen standen auf Janes Balkon und hatten die Hände auf die Brüstung gestützt.
    »Vierzehn Tage liegen noch vor uns«, sagte Doreen. »Ist das nicht herrlich?«
    Jane lächelte. »Ich habe direkt ein schlechtes Gewissen, wenn ich daran denke.«
    »Wieso?«
    »Nun ja, ich müßte eigentlich was tun. Sonst laufen mir die Klienten weg.«
    Doreen lachte. »Das glaubst du doch selbst nicht. Oder hast du Heimweh nach John Sinclair?«
    »Ein wenig«, gab Jane zu. Sie hatte Doreen von John erzählt.
    Doreen stieß die Detektivin in die Seite, »Sag mal ehrlich, willst du ihn heiraten?«
    Jane runzelte die Stirn und senkte den Kopf. Sie ließ sich Zeit mit der Antwort und schaute hinunter auf den Strand, wo zahlreiche Menschen hergingen. Sie trugen wärmere Kleidung, denn Badewetter herrschte nicht. Dazu war es zu kalt. Aber man konnte wunderbar spazierengehen.
    Die Sonne sank bereits. Im Westen besaß das Wasser einen Schein aus flüssigem Gold.
    »Ich glaube nicht, daß ich heirate.«
    »Da kann ich dir nur zu raten. Ich habe eine miese Ehe hinter mir. Allein sein ist besser, vor allen Dingen dann, wenn man so selbständig ist wie wir. Hast du nicht gesehen, wie viele
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