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0203 - Die Stadt der Verfemten

Titel: 0203 - Die Stadt der Verfemten
Autoren: Unbekannt
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Arme. Selbst in der Finsternis meinte Rhodan das Funkeln der großen Augen sehen zu können.
    „Nein, ich verlasse die Stadt nicht."
    „Was sind Sie für ein Wesen?" fragte Rhodan wieder. „Gehören Sie zu den Herren von Andromeda?"
    „Ich bin nichts", sagte Ogil ruhig. „Ich könnte davongehen, ohne etwas zu hinterlassen - noch nicht einmal eine Erinnerung."
    „Ich werde mich an Sie erinnern", versprach Rhodan.
    „Es bedeutet mir nichts", sagte Ogil. „Was ist ein Gedanke in dieser großen Leere zwischen den Milchstraßen?"
    Die CREST II stieß auf das Leuchtfeuer hinab und blieb dann bewegungslos über der dunklen Stadt hängen. Die Hangarschleuse öffnete sich. Eine von Captain Redhorse kommandierte Kaulquappe, startete in die Dunkelheit hinein und näherte sich langsam der Absturzstelle der C-5. Mory Rhodan-Abro hielt sich ebenfalls an Bord auf.
    Captain Henderson hatte sich bereits über Funk gemeldet. Er hatte von den Vorfällen berichtet.
    „Tolot hat Atlan verletzt zur C-5 zurückgebracht", teilte Henderson mit. „Es handelt sich jedoch nur um eine harmlose Fleischwunde. Der Haluter wollte noch einmal in die Stadt zurückkehren, doch dann kam Gucky mit Kasom. Mit dem Chef ist alles in Ordnung. Er befindet sich irgendwo auf einer Pyramide inmitten der Stadt und wartet, daß er von Gucky abgeholt wird."
    Mory atmete erleichtert auf.
    „Wir landen und nehmen Sie alle an Bord", gab Redhorse an die Besatzung der C-5 durch. „Halten Sie sich bereit."
    „In Ordnung", bestätigte Henderson. „Passen Sie während der Landung jedoch auf. Hier lungert ein Wesen aus der Stadt herum, das die C-5 gern als Brutstätte benutzen würde."
    Redhorse grinste. „Soll ich Gecko vorausschicken?" erkundigte er sich.
    „Gucky will Rhodan persönlich abholen", erwiderte Henderson.
    „Sie brauchen also den Mausbiber nicht aus seiner Ruhe zu schrecken."
    Sicher brachte Captain Redhorse die C-3 auf der anderen Seite des Leuchtfeuers auf den Boden.
    „Hoffentlich werden wir nicht angegriffen", sagte er zu Mory.
    „Wenn man in der Stadt feststellt, daß noch ein Schiff gelandet ist, wird man vielleicht an eine Invasion glauben."
    „Wir verlassen jetzt die C-5", gab Henderson durch.
    „Wir erwarten Sie", nickte Redhorse.
    Icho Tolot übernahm die Bewachung des Irrsuchers, während die Männer von der C-5 in die C-3 umstiegen. Das große Wesen rührte sich nicht. Wie leblos lag es im Sand und beobachtete die Vorgänge. Die Stadt blieb ruhig. Niemand schien sich um das zweite Schiff zu kümmern.
    Dann jedoch hörte Redhorse, der in der offenen Schleuse stand und die Schiffbrüchigen empfing, Motorengeräusch, der sich von der Stadt aus näherte.
    „Die Roten Dreier", vermutete Atlan, der neben Redhorse stand.
    „Das sind die Herrscher dieser Welt. Wahrscheinlich wollen sie die Neuankömmlinge begrüßen und über die Gesetze Bigtowns aufklären."
    „Sie sollen nur kommen", sagte Redhorse grimmig. „Wir werden ihnen eine Kostprobe unserer Gesetze geben."
    „Nein", lehnte Atlan ab. „Bis sie uns erreicht haben, sind alle Männer, bis auf Rhodan, bereits im Schiff. Wir werden starten und über die Stadt fliegen, bis Gucky den Chef geholt hat."
    Die letzten Männer kamen durch die Schleuse. Der Motorenlärm wurde stärker. Atlan warf einen letzten Blick in die Umgebung, dann zog er Redhorse mit ins Innere. Widerwillig folgte ihm der Captain.
    „Geben Sie den Startbefehl", ordnete Atlan an.
    Wenige Augenblicke später hob sich die C-3 vom Boden ab.
    Unter ihr zurück blieb das Wrack der C-5, das Leuchtfeuer, der Irrsucher und ein ruckartig bremsender Wagen, mit drei rotbepelzten, vor Enttäuschung heulenden Wesen.
    „Ich bedaure, daß es zur Zerstörung der Station gekommen ist", sagte Rhodan, zu dem bewegungslos hingekauerten Ogil. „Ich weiß nicht ob Sie unsere Beweggründe verstehen können."
    „Natürlich", erwiderte der Dolmetscher. „Sie kämpfen um Ihr Leben. Und das, obwohl es sinnlos ist"
    „Wollen Sie mir nicht erklären, was Sie damit ausdrücken wollen?"
    „Wenn ich es wollte - ich könnte es nicht", gab Ogil zurück. Seine Stimme klang jetzt leiser. Rhodan beugte sich zu dem Wesen hinab. Ein eigenartiger Geruch strömte von Ogil aus. Rhodan berührte ihn sanft. Seine Finger wurden feucht „Sie sind verletzt", sagte Rhodan bestürzt. „Warum haben Sie mir es nicht gesagt. Man kann Ihnen an Bord unseres Schiffes helfen."
    Schweigend stand Ogil auf. Rhodan versuchte angestrengt, die Dunkelheit zu
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