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0203 - Die Stadt der Verfemten

Titel: 0203 - Die Stadt der Verfemten
Autoren: Unbekannt
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Ankömmlinge glichen einander so, daß sie nicht zu unterscheiden waren. Doch das bereitete den Bewohnern der Stadt keine Schwierigkeiten, denn die Roten Dreier erschienen immer zusammen. Nie kam ein Roter Dreier allein. Sie handelten wie ein Wesen.
    Drei-Monde-Jello blickte aus dem Loch, abwechselnd sah er zur Stadt, zum Feuer und zu den Roten Dreiern.
    Die Roten Dreier traten vor die Grube, die Drei-Monde-Jello ausgehoben hatte. Drei-Monde-Jello spürte den schwachen hypnotischen Einfluß, der von ihnen ausging und mit dem sie ihm jede Furcht zu nehmen versuchten.
    Dabei, dachte er, hatte er keine Angst.
    „Die Jagd hat begonnen", sagte einer der Roten Dreier.
    Drei-Monde-Jello bejahte. Und plötzlich war der Drang in ihm, aus dem Loch zu springen, eine Waffe zu nehmen und selbst noch einmal auf die Jagd zu gehen. Doch dieses Gefühl ging rasch vorüber, es wich der Müdigkeit, die die wärmende Nähe des Feuers in Drei-Monde-Jello ausgelöst hatte.
    „Du bist alt!" stellte der Sprecher der Roten Dreier fest. „Du kannst nicht mehr für dich allein sorgen. Du bist eine Belastung für die Stadt."
    „Ja", sagte Drei-Monde-Jello.
    „Du bist während den vergangenen Jagden nicht getötet worden", erklärte der Rote Dreier. „Du weißt, daß es schwer ist, mehr als eine bestimmte Anzahl Stadtbewohner zu ernähren."
    „Ich weiß", erwiderte Drei-Monde-Jello.
    Er blickte zum Feuer, zu seinem Feuer, und die Flammen schienen zu grotesken Figuren zu werden, die sich vor Drei-Monde- Jello verneigten, um seine Tapferkeit zu würdigen.
    „Du hast eine große Ehre erfahren", sagte der Rote Dreier.
    Die Roten Dreier zogen ihre Waffen.
    „Gute Jagd!" sagten sie.
    „Gute Jagd!" sagte Drei-Monde-Jello.
    Drei orangefarbene Blitze rasten auf ihn zu und hüllten ihn ein.
    Er fiel langsam auf sein Gesicht.
    Ein Windstoß entfachte das Leuchtfeuer zu neuem Leben, und die Flammen züngelten in den Morgenhimmel hinauf.
    Der Anblick der kopfschüttelnden Wissenschaftler genügte Perry Rhodan, um zu wissen, daß auch diese Untersuchung wiederum zu keinen Ergebnissen geführt hatte. Die Kraftstation auf dem Planeten Sexta ließ sich ihre Geheimnisse nicht entreißen.
    Dr. Spencer Holfing, der Chefphysiker der CREST II, löste sich von der Gruppe der Wissenschaftler und kam zu Rhodan herüber, der sich mit dem Leitenden Ingenieur des Flaggschiffes, Major Bert Hefrich, unterhielt.
    Holfing war ein dicker Mann, mit schlohweißem Haar. Er war einer der besten Physiker, die die Menschheit jemals hervorgebracht hatte.
    „Er macht nicht den Eindruck eines Mannes, der Erfolg hatte, Sir", meinte Hefrich sarkastisch.
    „Nein", stimmte Rhodan zu. „Ich habe auch nicht erwartet, daß die Wissenschaftler den Stein der Weisen in ein paar Tagen finden würden."
    Major Hefrich glaubte, einen unausgesprochenen Verweis in Rhodans Worten zu erkennen und schwieg.
    „Wir haben wieder einige Maschinen von der Funktion her erfassen können, Sir", sagte Holfing als Einleitung, nachdem er die beiden Männer erreicht hatte. „Das bedeutet jedoch nicht, daß wir die Anlage vollkommen verstehen - im Gegenteil: mit jeder Maschine, die wir erklären können, kompliziert sich das Gesamtbild," Rhodan hatte nie erwartet, daß eine Rasse, die solche Transmitterstationen zu schaffen imstande war, unkomplizierte Maschinen bauen würde. Bisher hatten sie nur herausgefunden, daß alle Geräte auf Sexta jenen glichen, die Rhodan und Atlan bereits auf dem Planeten Kahalo gefunden hatten. Das erklärten die Wissenschaftler damit, daß Kahalo nichts anderes war als eine Pyramiden-Transmitterstation zwischen dem gigantischen Sonnensechseck der Galaxis und Kahalo. Niemand vermochte zu sagen, ob Kahalo eine bedeutende oder eine untergeordnete Relaistation war.
    Eines war Rhodan bereits klargeworden: für Fremde war das Twin Sonnensystem eine gewaltige Falle, aus der es kaum ein Entkommen geben konnte.
    „Wissen Sie, woran ich immer mehr denken muß, meine Herren?" fragte Rhodan, Holfing und Hefrich. Er ließ ihnen keine Zeit zum Nachdenken, sondern beantwortete seine eigene Frage.
    „An das galaktische Rätsel, das wir zu Beginn der Raumfahrt in den Jahren 1971 bis 2000 lösen mußten. Es sieht so aus, als sei der Weg nach Andromeda mit unzähligen Fallen durchsetzt, die nur von überragenden Wesen bewältigt werden können. Und wir, meine Herren, wären unter Umständen schon auf Power gescheitert, hätte uns nicht durch einen Zufall Icho Tolot zur Seite
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