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0203 - Die Stadt der Verfemten

Titel: 0203 - Die Stadt der Verfemten
Autoren: Unbekannt
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Schlappe. Tolot knurrte verächtlich, ging auf die drei Fremden zu und hob drohend die Arme. Schnell erholten sich die Angreifer von ihrer Überraschung. Sie sprangen in den Wagen, dessen Oberteil herumschwenkte. Eine Öffnung wurde sichtbar, die sich auf Tolot richtete.
    „Bleiben Sie stehen!" rief Rhodan. „Was hilft uns Ihre Stärke, wenn sie auf uns schießen?"
    Der Haluter winkte Rhodan zustimmend zu. Gespannt beobachtete Rhodan jede Bewegung der Unbekannten. Als diese sahen, daß Tolot sich nicht weiter auf sie zubewegte, legte einer von ihnen die Waffe auf den Boden des Fahrzeuges und kletterte mit ausgestreckten Händen heraus. Es war eine einfache aber eindeutige Geste, mit der die Wesen ihre Verhandlungsbereitschaft zeigten. Rhodan atmete erleichtert auf.
    Der Parlamentär kratzte sich mit offensichtlicher Verdrossenheit am Hinterkopf. Er schien keine Freude an seiner Aufgabe zu haben. Mit einem seiner krallenartigen Zehen malte er einen Kreis in den Sand.
    Dann deutete er zur Stadt hinüber.
    Rhodan begriff sofort. Der Kreis sollte Bigtown darstellen.
    Bevor sie sich auf diesem Wege weiter verständigen konnten, materialisierte Gucky zwischen Kasom und Rhodan. Unbeeindruckt verfolgten die drei Unbekannten das Erscheinen des Mausbibers.
    Sie schienen weder dem Aussehen des Mutanten eine besondere Bedeutung beizumessen, noch der Art, wie er auftauchte.
    „Wir haben gerade mit der Unterhaltung angefangen, Kleiner", sagte Rhodan. „Du kannst uns helfen, bevor es zu Streitigkeiten kommt."
    Gucky watschelte einige Schritte auf das Fahrzeug zu. Er machte eine großartige Geste.
    „Das sind die Herren von Bigtown", erklärte er. „Sie nennen sich die Roten Dreier."
    Der telepathische Kontakt schien ausgezeichnet zu funktionieren.
    Rhodan fragte sich jedoch, wie es diese drei Wesen geschafft hatten, eine solch große Stadt mit all ihren Bewohnern unter ihre Gewalt zu bringen?
    „Finde heraus, was sie von uns wollen", forderte Rhodan von Gucky.
    „Sie begrüßen uns", sagte Gucky. „Sie wollen wissen, welches Verbrechen wir begangen haben, daß man uns hierhergebracht hat?"
    Kasom und Rhodan tauschten einen verständnislosen Blick.
    „Verbrechen?" wiederholte Rhodan. „Was meinen die Burschen damit?"
    Der Mutant zeigte nach Bigtown hinüber. „Wenn ich die Roten Dreier richtig verstehe, leben dort drüben nur Verfemte. Der Planet Quarta ist eine gewaltige Sammelstation für Verbrecher aller Völker von Andromeda. Hier müssen sie den Rest ihres Lebens verbringen."
    Rhodan runzelte die Stirn. Eine Stadt von fünfzig Millionen Verbrechern. Nun kam es darauf an, was jene, die diese Gefangenen hierhergebracht hatten, unter einem Verbrechen verstanden.
    „Wenn wir kein Verbrechen nachweisen können, töten sie uns", sagte Gucky hastig.
    „In Ordnung", murmelte Rhodan. „Sage ihnen, daß wir gestohlen haben."
    „Sie möchten wissen, was wir gestohlen haben?"
    Rhodan deutete auf das Wrack der C-5.
    „Das da", erklärte er.
    Offenbar gaben sich die Roten Dreier mit dieser Erklärung zufrieden, denn sie wechselten das Thema.
    „Sie erteilen uns die Genehmigung, auf Quarta zu bleiben", sagte Gucky. „Aber nur dann, wenn wir nach ihren Gesetzen leben. Und diese Gesetze scheinen ziemlich willkürlich zu sein. Sie haben Zeiten der Jagd, während denen es zwei ausgeloste Gruppen gibt: Jäger und Gejagte. Sie bestehen darauf, daß wir uns an diesem System beteiligen."
    „Natürlich", sagte Tolot erfreut.
    Gucky verzog das Gesicht.
    „Bis wir uns eingelebt haben, sind wir Gejagte", sagte er. „Sie machen uns darauf aufmerksam, daß ab sofort jeder Jäger uns erledigen kann, wenn er Lust dazu verspürt."
    Rhodan fühlte Ärger in sich aufsteigen. Er dachte nicht daran, sich an einem solch unmenschlichen Spiel zu beteiligen. Wenn die Einwohner von Bigtown sich gegenseitig umbrachten, dann war das ihre Sache. Die Besatzung der C-5 würde jedoch nicht daran teilnehmen. Rhodan ahnte, daß hier die Erklärung für die Macht der Roten Dreier lag. Wahrscheinlich waren alle anderen Wesen so mit Kämpfen beschäftigt, daß sie keine Zeit hatten, sich um ihre Anführer zu kümmern.
    „Was geschieht, wenn wir uns weigern?" erkundigte sich Rhodan.
    „Dann bringen sie uns um", verkündete Gucky.
    „Wir sind nicht schwach", entgegnete Rhodan. „Sage ihnen, daß wir gefährliche Waffen haben. Tolot ist praktisch unangreifbar."
    „Sie besitzen Möglichkeiten, uns zu überwältigen", sagte Gucky.
    „Es hilft uns wenig,
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