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0200 - Gangster, Girls und heißes Gold

0200 - Gangster, Girls und heißes Gold

Titel: 0200 - Gangster, Girls und heißes Gold
Autoren: Girls und heißes Gold Gangster
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wegen Mitwisserschaft gegen Sie bekommen«, meinte Phil und sah ihr nach, während ich den Jaguar wieder in Gang brachte.
    »Wir werden später darüber reden«, antwortete ich. »Hoghs Ende hat sie hart genug getroffen. Sie wird New York nicht verlassen. Jetzt wollen wir uns erst einmal den Tipgeber Cowely ansehen.«
    Keiner von uns beiden ahnte in diesem Augenblick, daß Phils sicherer Instinkt ihn zu einem guten Vorschlag veranlaßt hatte.
    ***
    Der Drugstore war wirklich klein, kaum größer als ein gewöhnliches Zimmer. Dafür war der Mann hinter der Theke wesentlich dicker als ein gewöhnlicher Mensch. Sein rosiges Gesicht leuchtete wie die Sonne. Sein Haar war kraus wie Kreppapier und seine Nase so knollig wie eine Kartoffel. Er sah aus wie der gute Onkel im Märchen, und so benahm er sich auch.
    Er versorgte ein Dutzend kichernder Schulgirls mit Eiscreme und begleitete seine lobenswerte Tätigkeit mit Sprüchen, die den etwa zwölfjährigen Mädchen einen Heidenspaß machten.
    »Eine besonders schöne Portion für Sie, Miß Ann, weil Sie heute hübsch aussehen.«
    »Wirklich reizend, das blaue Band in Ihren Haaren, Miß Margret.«
    »Was machen die Verabredungen, Miß Birgit? Immer noch solche Schwärme von Verehrern zu Ihren zierlichen Füßen?«
    Abgesehen davon, daß Zwölfjährige solchen Komplimenten kaum gewachsen sein dürften (was ja das Kichern bewies), so übertrieb der Drugstore-Besitzer maßlos. Die hübsche Ann trug ’ne Hornbille, und in ihrem Gesicht standen mehr Sommersprossen, als Sterne am Himmel stehen. Margrets blaubändig geschmücktes Haar ähnelte einer Portion Sauerkraut, und Birgits zierliche Füße hätten auch einem ausgewachsenen Mann als Standfläche genügt. Offenbar gehörten Cowelys Superkomplimente zu seinen Reklametricks.
    Als die Schar der Schulmädchen mit dem Eis in der Hand hinausgegackert war, wandte der Mann seine Aufmerksamkeit uns zu. Er watschelte hinter seiner Theke hervor Und kam an den kleinen Tisch, an den wir uns gesetzt hatten. Er war so dick, daß die Luft im Raum knapp zu werden drohte.
    »Welchen Wunsch?« trompetete er fröhlich.
    »Schönen Gruß von Larry Hogh…« sagte ich. Die Sonne von seinem Gesicht erlosch. Plötzlich sah er nicht mehr aus wie ein guter Onkel, sondern wie ein ziemlich bösartiger und kalter Bursche. »… würde ich ausrichten«, fuhr ich fort, »wenn Larry bei unserer letzten Begegnung noch in der Lage gewesen wäre, irgendeinen Gruß zu bestellen. — Er hat deinen letzten Tip nicht vertragen, Cowely. Wenn dein Eiscreme genauso schwer verdaulich ist, bedaure ich deine Kunden.«
    »Dummes- Gequatsche«, knurrte er. »Wenn Sie alberne Reden führen wollen, so suchen Sie sich ein anderes Lokal.«
    Phil und ich standen gleichzeitig auf. Ich hielt dem Dicken den FBI.-Ausweis unter die Nase.
    »Nimm’s nicht leicht, Cowely. Wir nehmen den Mord an Larry Hogh auch nicht auf die leichte Schulter. Du hast Hogh mit dem Burschen zusammengebracht, der ihm später eins über den Schädel gab und ihn dann in den Hudson warf.«
    »Nein…«, stammelte Cowely.
    »Setz dich doch, Dicker«, sagte Phil und schob dem Mann einen Stuhl in die Knie.
    Zehn Minuten lang verhörten wir Dick Cowely, und er geriet dabei so ins Schwitzen, daß sein gesamter Vorrat an Eiscreme-Soda nicht zur Kühlung ausgereicht hätte.
    Schließlich war er soweit. Er gestand, daß er hin und wieder als eine Art Agent für die Unterwelt gedient hatte. Der kleine Drugstore mit seinem ständigen Publikum an harmlosen Schulkindern und Teenagern war genau der richtig getarnte Ort, um größere oder kleinere Geschäfte unter Dach und Fach zu bringen. Cowely beteiligte sich an den Geschäften nur insoweit, als er den Vermittler soielte, selbstverständlich gegen Provision.
    Er brachte zum Beispiel einen Burschen, der einen gelungenen Einbruch begangen hatte, mit einem Hehler zusammen, der die Beute aufkaufte. Er vermittelte einen beschäftigungslosen Muskelmann an einen Gang-Boß, der noch einen Schläger gebrauchen konnte. So hatte er hin und wieder auch Gangster, die heiße Ware transportieren wollten, mit Larry Hogh in Verbindung gebracht.. Später war Hogh zwar so bekannt geworden, daß er Cowelys Vermittlung nicht mehr nötig hatte, aber er war doch immer wieder in den kleinen Drugstore gekommen, und zwei- oder dreimal im Laufe der letzten zwei Jahre hatte Cowely auch noch Transporte für Hogh vermittelt.
    »Okay«, sagte ich, als der Drugstore-Besitzer sein Geständnis
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