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020 - Die Geliebte des Teufels

020 - Die Geliebte des Teufels

Titel: 020 - Die Geliebte des Teufels
Autoren: Dämonenkiller
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ging in die Knie, warf sich nach rechts und trat mir mit dem linken Fuß in den Bauch. Mir blieb die Luft weg. Für einen Augenblick lockerte ich meinen Griff, und diese Gelegenheit nutzte sie. Sie befreite sich, stieß ihre rechte Hand in Tims Gesicht und rannte davon. Mit drei Sprüngen war sie aus dem Keller und schleuderte die Tür zu. Ich folgte ihr. Sie raste die Treppe hoch und verschwand im Wohnzimmer.
    Als ich das Zimmer betrat, war es leer. Die Tür zum Schlafzimmer stand offen. Ich durchquerte das Wohnzimmer, betrat das Schlafzimmer und blieb überrascht stehen.
    Miriam lag im Bett zusammengerollt wie ein Igel und schlief. Sie hatte sich in ihre Decke gewickelt. Ihre Züge waren entspannt. Ich leuchtete ihr ins Gesicht, doch sie reagierte nicht. Ich hob eines ihrer Lider. Das Auge war starr. Ich versuchte sie zu wecken, doch so sehr ich sie auch schüttelte, sie wachte nicht auf. Sie befand sich in einem tranceartigen Schlummer.
    Kopfschüttelnd verließ ich den Raum. Im Wohnzimmer flammte plötzlich die Deckenbeleuchtung auf. Ich ging zu Tim in den Keller. Er hatte Elton von den Fesseln befreit. Elton hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und schluchzte hemmungslos.
    Tim wies auf eine Tür, die halb offenstand. Ich öffnete sie weiter und blickte in einen winzigen Raum. Schaudernd wandte ich mich ab. Zwei entsetzlich zugerichtete Leichen lagen darin.
    »Das sind Harry Gregory und Victor Mineo«, sagte Tim fast unhörbar. »Hast du Miriam gefunden?«
    »Ja. Sie ist ins Schlafzimmer gelaufen und schläft jetzt. Ich versuchte sie zu wecken, hatte aber keinen Erfolg. Bringen wir Elton hinauf?«
    Tim nickte. Ich öffnete die Aufzugstür, und er schob den Rollstuhl hinein. Schweigend fuhren wir in den ersten Stock. Es war unnatürlich still im Haus.
    »In der Küche liegt noch ein Toter.«
    »Ich habe ihn entdeckt«, sagte Tim grimmig. »Es ist Dan, den Anateo ins Haus geschickt hatte.«
    Er schob Elton ins Wohnzimmer, und ich sah nach Miriam. Sie hatte sich nicht bewegt. Ich ließ die Tür offen und setzte mich Elton gegenüber. Aus meiner Rocktasche holte ich ein Amulett hervor, das ich Tim reichte. Er hängte es Elton um den Hals. Das Amulett sollte verhindern, daß der Dämon wieder Gewalt über ihn bekam.
    Tim reichte Elton ein Taschentuch. »Reiß dich zusammen!«
    Elton trocknete sich die Tränen ab. Er sah schrecklich aus. Sein Gesicht schwoll langsam an. Die Peitschenhiebe hatten tiefe Striemen hinterlassen.
    »Jetzt gibt es keine Ausflüchte mehr«, sagte ich hart. »Wir haben drei Tote in Ihrem Haus gefunden.«
    »Ich habe nichts damit zu tun.« Seine Stimme war die eines uralten Mannes. »Einen Schnaps – ich brauche ganz dringend einen Schnaps.«
    Tim ging zur Hausbar, schenkte einen Brandy ein und reichte Elton das Glas, der es mit zittrigen Fingern an den Mund führte und dabei die Hälfte verschüttete. »Noch einen!« bat er schluchzend. Er bekam ein weiteres Glas.
    »Und jetzt reden Sie!« sagte ich.
    Er nickte und verkrampfte die Hände in seinem Schoß. »Es ist alles so fürchterlich, so unverständlich«, begann er. »Es fing vor vierzehn Tagen an. Ich kam ahnungslos nach Hause und betrat das Wohnzimmer. Miriam lag auf dem Boden. Sie war nackt und wand sich verzückt hin und her. Sie stöhnte und keuchte und bewegte sich, als wäre sie mit einem Mann zusammen. Mit einem Unsichtbaren, der auf ihr lag. Ihr Körper war schweißbedeckt, die Augen hatte sie geschlossen. Ich stürzte auf sie zu und versuchte, sie aus ihrer Verzückung zu reißen, was mir aber nicht gelang. Nach einigen Minuten sackte sie zusammen und schlief ein. Ich konnte sie nicht aufwecken. Ich hob sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Eine halbe Stunde später wachte sie auf und konnte sich an nichts erinnern. In dieser Nacht hatte ich fürchterliche Alpträume. Immer wieder wachte ich auf. Und die Alpträume wiederholten sich von da an jede Nacht, und einer kehrte immer wieder. Miriam hatte denselben Traum, aber sie hatte diesen Traum tatsächlich einmal erlebt.«
    Ich runzelte die Stirn. »Was soll das heißen?«
    »Miriam hatte ein schreckliches Erlebnis vor vierzehn Jahren«, sagte Elton. »Sie war damals zwölf. Sie hatte darüber nie sprechen wollen und immer nur kurze Andeutungen gemacht, aber als die Träume einsetzten, gestand sie mir, daß sie nun jede Nacht von den damaligen Ereignissen träumte.«
    »Was geschah damals?« fragte Tim.
    »Miriam wohnte mit ihren Eltern in Queens«, erzählte Elton stockend.
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