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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen
Autoren: Mary Balogh
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solch selbstloser Begeisterung für sie
vorbereitet hatte. Er sah sie angespannt an, als er sie in die Arme nahm. Wie
konnte er sich wohl benehmen, wie ein Gentleman es tun sollte, und sich
verhalten, als bedeute sie ihm nichts? Wie konnte er nur verbergen, was er für
diese Frau empfand? Sie nur zu berühren, auf diese Art ... Aber er hielt den
vorgeschriebenen Abstand ein und konzentrierte sich darauf, die Leidenschaft,
die er empfand, nicht zu zeigen.
    »Es war
recht abscheulich von dir«, sagte sie, »was du bei deinem Eintreffen gesagt
hast.«
    »Lady
Sara?«, fragte er. »Aber das bist du. Und ich habe mich bestens benommen.
Außerdem hast du dich, ohne mit der Wimper zu zucken, gerächt, Jane.«
    »Nicht
das«, sagte sie. »Das andere.«
    »Dass
du wie eine Braut aussiehst?«, fragte er. »Das tust du. Ganz in Weiß und Spitze
und Satin und errötet.«
    »Erhitzt«, sagte
sie. »Ich habe getanzt.«
    »Mit
all deinen treuesten und beharrlichsten Verehrern«, stimmte er ihr zu.
    »Eifersüchtig?«
    Er hob
die Augenbrauen, ließ sich aber nicht zu einer Antwort herab. Stattdessen zog
er sie näher an sich. Tatsächlich schockierend nahe. Er konnte die Klatschbasen
hinter vorgehaltenen Fächern und Lorgnetten und behandschuhten Händen murmeln
und murren hören. Jane erhob keinerlei Einwände.
    Danach
sprachen sie nicht mehr. Es war eine schwungvolle Walzermelodie, die das
Orchester spielte, und die Tanzfläche war größer als der Salon im Dudleyhaus,
wo sie zuletzt zusammen Walzer getanzt hatten. Er schwang sie am Rande der
Tanzfläche entlang, wirbelte sie im Rhythmus umher, sein Blick unentwegt mit
ihrem verschränkt, ihre Körper sich fast berührend.
    Es
waren keine Worte nötig. Sie hatten während der Wochen ihrer Bekanntschaft viel
gesprochen. Genug, dass sie sich manchmal recht beredt austauschen konnten,
ohne dass ein einziges Wort über ihre Lippen kam. Trotz seiner guten Vorsätze,
hüllte er sie mit seinem Blick in Liebe, ungeachtet aller Zuschauer, die sie
vielleicht noch immer hatten. Sie presste die Lippen zusammen, aber sie wandte
den Blick nicht einmal ab. Er würde ihr nicht den Abend verderben, sagten ihre
Augen ihm. Um Lady Webbs willen würde er das nicht tun. Sie war vielleicht zu
einem möglichen Skandal verleitet worden, indem sie mit ihm Walzer tanzte, aber
sie würde sich nicht davon überzeugen lassen, ihn ebenso anzusehen, wie er sie
ansah. Oder mit ihm zu streiten. Und doch sagten ihre Augen auch Anderes. Sie
waren weitaus ausdrucksvoller, als sie erkannte.
    »Nun
Jane«, fragte er sie, als er erkannte, dass sich der Walzer dem Ende näherte,
»was meinst du? Ist dies der glücklichste Tag deines Lebens?«
    »Natürlich.«
Sie lächelte ihn träge an. »Wie könnte er es nicht sein? Bist du glücklich?«,
fragte sie ihn.
    »Verdammt«,
antwortete er.
    Ein
Fremder stand bei Lady Webb, wie er sah, als er Janes Arm nahm, um sie zu ihrer
Patin, zurückzubringen. Ein junger Mann, der vollkommen unaufdringlich und
schicklich, aber ohne den leisesten Hauch von Eleganz oder Stil gekleidet war.
jemand, der anscheinend fast ausschließlich auf dem Lande lebte. Das
Muttersöhnchen und der Bauernlackel, wenn er sich nicht sehr irrte.
    Diese
Vermutung wurde fast augenblicklich bestätigt, sobald Jane ihre Aufmerksamkeit
von jemandem abwandte, der im Vorübergehen etwas zu ihr gesagt hatte, und zu
Lady Webb nach vorn schaute. Ihre Hand erstarrte auf seinem Arm, und sie eilte
vorwärts.
    »Charles!«,
rief sie aus, streckte dem Bauernlackel beide Hände entgegen, der ihn, Jocelyn,
wütend anstarrte, als würde er ihn am liebsten Glied für Glied auseinander
nehmen.
    »Ja,
Sara«, sagte der junge Dummkopf, als er schließlich die Frau ansah, die als die
Liebe seines Herzens bekannt war, und ihre Hände in seine nahm. »Ich bin
gekommen. Du bist jetzt recht sicher.«
    »Ich bin gekommen«,
sagte Charles erneut. »Und im richtigen Augenblick, wie mir scheint, Sara. Ich
fand diesen Burschen widerwärtig.«
    Jane
hatte ihren Arm durch seinen geschoben und führte ihn gerade zum
Erfrischungsraum. ja, Jocelyn hatte sich wirklich ausgesprochen übel benommen.
Er war zum Duke of Tresham geworden, noch bevor sie die beiden Männer einander
vorgestellt hatte, ganz hochmütige Langeweile, das Lorgnon am Auge. Und als sie
sie einander dann vorstellte, hatte er recht arrogant gesprochen.
    »Tatsächlich?«,
hatte er gesagt und Charles gemustert. »Lady Saras Fürsprecher, nehme ich an?
Ihr zuverlässiger Ritter,
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