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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen
Autoren: Mary Balogh
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dass ich das nicht zulassen werde.«
    Jocelyn
sah seinen Bruder erfreut anerkennend an. Dann hob er das Lorgnon ans Auge. »Du
hast noch immer denselben Kammerdiener, Ferdinand?«, fragte er. »Trotz der
Tatsache, dass er immer noch versucht, dir die Kehle zu durchschneiden? Dann
bist du tapferer als ich, mein lieber Freund.«
    Ferdinand
runzelte die Stirn und betastete den kleinen Einschnitt rechts unter seinem
Kinn, während Jocelyn in Richtung des Kartenzimmers davonschlenderte.
    Angeline
war ein wenig geschwätziger aber wann war sie das andererseits nicht?
Anscheinend fand es ihren Beifall, dass Jane so strahlend glücklich wirkte, wo
doch deutlich war, dass Tresham mit ihr gestritten haben musste. Sie hoffte,
dass Jane ihn zappeln lassen und niemals verzeihen würde, was auch immer er
gesagt hatte, um sie zu beleidigen. Und er wäre nicht ihr
    A
Bruder, wenn er Janes Herz nicht im Sturm eroberte, sich ihr erklärte und
entschieden weigerte, ein Nein als Antwort zu akzeptieren.
    »Darum
habe ich Heyward zum Handeln getrieben«, belehrte sie ihn. Sie fächelte sich
das Gesicht, während ihr Bruder sie mit Abscheu betrachtete.
    »Ich
frage mich«, sagte er, »ob du farbenblind bist, Angie. Das ist die
freundlichste Begründung, die mir einfällt, um die entsetzliche Auswahl roter
und rosafarbener Federn zu erklären, die du nebeneinander im Haar trägst.«
    Sie
ignorierte ihn. »Du wirst Lady Sara in St. George's am Hanover Square heiraten,
noch bevor die Saison vorüber ist«, belehrte sie ihn. An Anwesenheit der
gesamten Hautevolee. Ich bestehe vollkommen darauf, Tresham. Ich werde alles
selbst planen.«
    »Der
Himmel bewahre uns«, murmelte er, bevor er sich höflich vor ihr verbeugte und
seinen Weg in den Ballsaal fortsetzte.
    Es war
fast an der Zeit. Ein Cotillion kam zum Ende. Als nächstes würde ein Walzer
gespielt. Er stand nahe der Türen, sein Umherstreifen vergessend, und
beobachtete, wie Brougham eine erhitzte und lächelnde Jane von der Tanzfläche
führte und zu Lady Webb zurückbrachte. Der unvermeidliche Kreis Hoffnungsvoller
versammelte sich. Es sah so aus, als habe Kimble das Rennen gewonnen. Er
lächelte und sagte etwas zu Jane. Jocelyn schlenderte vorwärts.
    »Dies«,
sagte er bestimmt, als er nahe genug war, »ist, glaube ich, mein Tanz, Madam.«
    »Zu
spät, zu spät«, erwiderte Kimble leichthin. »Ich habe zuerst gefragt, Tresham.«
    Jocelyn
betrachtete seinen Freund mit hochmütig hoch gezogenen Augenbrauen, während er
mit einer Hand den Stiel seines Lorgnons umfasst hielt.
    »Gratuliere,
mein lieber Freund«, sagte er. »Aber die Hand der Lady gehört dennoch mir. Wenn
du es natürlich bestreiten willst ...«
    »Euer
Gnaden«, begann Jane und klang eher verlegen als zornig. Jocelyn hob das
Lorgnon ans Auge und wandte sich ihr zu. Alle anderen anwesenden Stutzer
erstarrten augenblicklich, bemerkte er, als erwarteten sie, dass jeden Moment
eine Rauferei ausbräche und befürchteten, sie könnten hineingezogen werden.
    »Du
hast für die nächsten ungefähr zehn Jahre genügend Duelle ausgefochten, Tresh«,
sagte Kimble. »Und ich hege keinen wie auch immer gearteten Wunsch, ins falsche
Ende deiner Pistole zu blicken, auch wenn ich sehr wohl weiß, dass du in die
Luft schießen würdest, wenn es soweit wäre.«
    Er
verbeugte sich, besaß die Verwegenheit, Jane noch zuzublinzeln, und schlenderte
davon.
    »Ich
kann keinen Walzer tanzen, Euer Gnaden«, erinnerte Jane Jocelyn. »Dies ist mein
Debüt, und noch hat keine der Patroninnen von Almack's ihre Zustimmung
angezeigt, mir bei einem öffentlichen Ball das Walzertanzen zu erlauben.«
    »Unsinn!«,
sagte er. »Dies ist dein Ball, und du wirst Walzer tanzen, wenn du es
willst. Willst du es denn?«
    Lady
Webb, die vielleicht Einspruch erhoben hätte, tat dies jedoch nicht. Es war Janes
Entscheidung. Besaß sie den Mut? Er sah ihr direkt in die Augen.
    »Ja«,
sagte sie und legte ihre Hand auf seinen Ärmel. »Natürlich will ich es.«
    Und so
schritten sie gemeinsam zum Walzer auf die Tanzfläche, ein Zug, der bei den
meisten, wenn nicht bei allen versammelten Gästen' für erhebliche
Aufmerksamkeit sorgte, wie Jocelyn bemerkte. Man sprach über sie, erkannte er,
trotz seiner Bemühungen, dafür zu sorgen, dass es nicht geschähe. Und nun hatte
er sie den vorherrschenden Bräuchen zum Trotz zum Walzertanzen verleitet.
    Es
kümmerte ihn keinen Deut, was andere dachten. Aber sie kümmerte es natürlich.
Dies war ihr Debüt, das Lady Webb mit
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