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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen
Autoren: Mary Balogh
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gestorben wärst«, sagte sie, und er konnte befriedigt
erkennen, dass sie erneut böse wurde. »Du abscheulicher, hassenswerter Mensch.
Wenn du dich jemals wieder in eine Situation bringst, die dir eine
Herausforderung eines Anderen einbringt, werde ich dich persönlich umbringen.«
    »Wirst
du, meine Liebe?«, fragte er sie.
    Sie
presste die Lippen zusammen. »Du bist entschlossen, mich zu bekommen, nicht
wahr?«, fragte sie ihn. »Ist dies alles eine List?«
    »Wenn
du wüsstest, was ich erleide, Jane«, sagte er. »Ich habe schreckliche Angst,
dass du ablehnen wirst. Und ich weiß, dass ich dich nicht umstimmen kann, wenn
du es tust. Hab Mitleid mit mir. Ich war noch niemals zuvor in dieser Lage. Ich
konnte alles stets mühelos auf meine Art erreichen.«
    Aber
sie erwiderte seinen Blick nur weiterhin mit demselben Gesichtsausdruck wie
zuvor.
    »Was
ist los?«, fragte er sie, aber sie schüttelte nur den Kopf >Jane, ich sehne
mich danach, nach Hause zu gehen. Nach Acton Park zurückzugehen mit
dir. Zu beginnen, dort unsere eigenen Erinnerungen und Traditionen zu
erschaffen. Du glaubtest, meine Träume zu kennen. Aber das ist mein Traum.
Möchtest du ihn nicht mit mir teilen?«
    Sie
presste die Lippen noch fester zusammen.
    »Warum
sprichst du nicht mehr mit mir?« Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken
und beugte den Kopf näher zu ihr. »Jane?«
    »Hier
geht es nur um dich, nicht wahr?«, platzte sie heraus. »Um das, was du
willst. Um deine Träume. Was ist mit mir? Kümmere ich dich überhaupt?«
    »Sag es
mir«, erwiderte er. »Was ist mit dir? Was willst du? Willst du, dass ich
fortgehe? Ernsthaft? Sag es mir, wenn du das willst, aber ruhig und ernst,
nicht im Zorn, damit ich weiß, dass du meinst, was du sagst. Sag mir, ich soll
gehen, und ich werde gehen.«
    Selbst
die Aussicht auf Forbes Pistole vor wenigen Tagen hatte ihn nicht mit einem
solchen Entsetzen erfüllt, wie er es nun empfand.
    »Ich
bin schwanger«, schrie sie. »Ich habe keine Wahl.«
    Er
schrak zurück, fast als hätte sie ihm mit aller Kraft einen Faustschlag aufs
Kinn versetzt. Gütiger Himmel! Wie lange wusste sie es schon? Hätte sie es ihm
gesagt, wenn er heute nicht gekommen wäre? Hätte sie es ihm jemals gesagt?
Hätte sie sich ihm jemals anvertraut, ihm vertraut, ihm vergeben?
    Sie sah
ihn in dem auf ihre Worte folgenden Schweigen wütend an. Er verkrampfte die
Hände hinter dem Rücken so fest, dass es schmerzte.
    »Ah,
so«, sagte er schließlich leise. »Nun, das ändert alles, Jane.«

Kapitel 26
    Lady Webb öffnete
die Tür zu Janes Ankleidezimmer und trat ein. In Mitternachtsblau mit
passendem, federbesetztem Turban gekleidet, bildete sie einen deutlichen
Kontrast zu Jane, die in einem eleganten, hochgeschlossenen Kleid aus weißer
Spitze über weißem Satin, an dessen bogenförmigem Saum Silberfäden schimmerten,
der Schärpe unter ihrem Busen und den kurzen bogenförmig geschnittenen Ärmeln
fast ätherisch wirkte. Dazu trug sie lange, weiße Handschuhe und silberfarbene
Slipper und hatte ein schmales, weißes, ebenfalls von Silberfäden durchzogenes
Band durch ihr goldenes Haar gewoben.
    »Oh,
Sara, meine Liebe«, sagte Lady Webb, »du bist wirklich die Tochter, die ich
niemals hatte. Wie glücklich ich bin. Aber wie sehr ich mir auch wünschte,
deine arme Mutter wäre hier, um dich am sicher wichtigsten Tag deines Lebens zu
sehen. Du bist ohne Zweifel wunderschön.«
    Jane
hatte ihre Erscheinung in dem hohen Spiegel in ihrem Ankleideraum kritisch
betrachtet. Nun wandte sie sich zu ihrer Patin um.
    »Genau
dasselbe hast du gestern gesagt, als ich gezwungen war, diese abscheuliche,
schwere, altmodische Kleidung zu tragen, auf der die Königin bei der
    Vorstellung
auf einem ihrer Empfänge besteht«, sagte sie. »Heute Abend fühle ich mich mit
Sicherheit besser.«
    »Deine
Vorstellung bei Hofe war eine Verpflichtung«, sagte Lady Webb. »Dein
Debütantinnenball ist dein persönlicher triumphaler Einzug in die Gesellschaft.«
    »Vermutest
du also, dass es ein Triumph sein wird?«
    Jane
nahm ihren Fächer von der Frisierkommode. Der bevorstehende Abend machte sie
beklommen. Den ganzen Tag über hatte in Vorbereitung des Balles eifrige
Geschäftigkeit geherrscht. Seit sie von einem Morgenausflug mit ihrem
Dienstmädchen zurückgekehrt war, hatte sie verwundert zugesehen, wie der
Ballsaal in ihrem Beisein verwandelt wurde. Er wurde ganz in Weiß und mit
Silberbändern und Schleifen und Blumen geschmückt, wobei nur das
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