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02 - Tanz der Sehnsucht

Titel: 02 - Tanz der Sehnsucht
Autoren: Nora Roberts
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überschüttete die Tänzer, als sie sich verbeugten. Er hielt an, wurde noch stärker, als das Produktionsteam heraustrat. Mit angespannt verschränkten Händen wartete Maddy. Sie würde als Letzte hinausgehen.
    Lächelnd und mit erhobenem Kopf trat Maddy auf die Bühne. Der Applaus stieg an, überschüttete sie wie flüssige Lava. Die Hochrufe begannen oben in den Rängen, setzten sich nach unten fort, laut und lauter, bis das ganze Theater von ihnen widerhallte.

Sie verbeugte sich.
    Dann erhoben sich die Zuschauer, erst einer, dann zwei, dann ein Dutzend. Hunderte von Menschen standen und jubelten ihr zu. Uberwältigt stand sie einfach nur da.
    „Verbeuge dich noch einmal", sagte Wanda leise.
    „Du hast es dir verdient."

    Maddy schüttelte ihre Benommenheit ab und verbeugte sich wieder, bevor sie Wandas Hand und die ihres Partners ergriff. Die drei Hauptdarsteller verbeugten sich wieder, dann fiel der Vorhang. Der Applaus schwoll an, immer wieder, Welle auf Welle.
    Für diesen Augenblick hatten sie alle endlos geprobt und gearbeitet. Der Vorhang fiel sechsundzwanzigmal.
    Es war für Maddy nicht so einfach, wieder in ihre Garderobe zu gelangen. Überall waren Menschen, immer wieder gab es Umarmungen und manchmal ein paar Tränen. Myron hob sie hoch in seine Arme und küsste sie voll auf den Mund.
    Es herrschte ein ausgelassenes Durcheinander hinter der Bühne. Tänzer wirbelten herum und planten ein Riesenfest. Sie hatten Erfolg gehabt.
    Was auch immer noch für Veränderungen an dem Stück vorgenommen werden mochten, bis es am Broadway spielte, diesen Erfolg konnte man ihnen nicht mehr nehmen. Die Stunden und Stunden voller Arbeit, Schweiß und Wiederholungen hatten sich ausgezahlt. Jemand hatte sogar eine Trompete besorgt und blies zum Aufbruch.
    Maddy gelang es endlich, ihre Garderobe zu erreichen. Dort ließ sie sich einfach auf einen Stuhl sinken und starrte ihr eigenes Spiegelbild an.

Sie hatte es geschafft.
    Die Tür ihrer Garderobe wurde geöffnet, und etwas von der ausgelassenen Stimmung drang herein. Ihren Vater sah Maddy zuerst, die Boa hing ihm wie eine Siegesfahne um die Schultern. Ihre Energie kehrte zurück, und sie sprang hoch und stürzte sich ihm in die Arme.

    „Dad. Es war großartig. Sag mir, dass es großartig war."
    „Großartig? Sechsundzwanzig Vorhänge sind mehr als nur großartig."
    „Du hast sie gezählt."
    „Natürlich." Er drückte sie fest an sich, bis ihre Füße den Kontakt zum Boden verloren. „Da oben stand mein Mädchen. Mein kleines Mädchen. Du hast sie umgehauen. Ich bin so stolz auf dich, Maddy."
    „O Dad, nicht weinen." Sie musste auch schniefen und griff in seine Tasche, um sich ein Taschentuch zu holen. „Du wärst auch stolz auf mich, wenn ich durchgefallen wäre." Sie trocknete sich die Augen.
    „Und darum liebe ich dich."
    „Wie wäre es mit einem Küsschen für deine Mutter?" Molly streckte die Arme aus und zog Maddy an sich. „Ich habe nur daran denken müssen, als wir dir das erste Mal Tanzschuhe angezogen haben. Ich konnte es kaum glauben, dass du das eben wirklich warst, so voller Kraft, so voller Leben. Kraft.
    Das ist es, was dich wirklich ausmacht."
    „Ich habe immer noch Herzklopfen." Lachend umarmte Alana ihre Schwester. „Bei jedem deiner Auftritte habe ich nach Dorians Hand gegriffen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Finger ich ihm gebrochen habe. Ben hat der Frau neben ihm immer wieder stolz gesagt, dass du seine Tante seist. Ich wünschte nur ..."
    „Ich weiß schon, ich wünschte auch, Carrie wäre hier." Sie beugte sich zu Ben herunter und drückte ihn an sich, dann sah sie Chris an, der sich mit schläfrigen Augen auf Dorians Arm kuschelte.

    „Ich bin nicht eingeschlafen", versicherte Chris mit einem riesigen Gähnen. „Ich habe alles mitgekriegt. Es war hübsch."
    „Danke. Und du, Dorian, meinst du, wir können damit an den Broadway?"
    „Ich meine, du wirst den Broadway Kopf stehen lassen. Meine Glückwünsche, Maddy." Dann grinste er und betrachtete sie eingehend. „Dein Kostüm hat mir auch gefallen."
    „Knallig, aber knapp", entgegnete sie mit einem Lachen und sah auf ihren roten Strapsgurt hinunter, den sie noch immer trug.
    „Wir müssen die Kinder zu Bett bringen." Alana warf Ben einen Blick zu, der seine Hand schon in Dorians gelegt hatte. „Wir sehen dich morgen, bevor wir abfahren." Alana berührte Maddys Arm mit einer Geste, die alles verriet. „Ich denke an dich."
    „Wir müssen auch gehen." Frank sah Molly
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