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02 - Schatten-Götter

02 - Schatten-Götter

Titel: 02 - Schatten-Götter
Autoren: Michael Cobley
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davon zu berichten!«
    Gilly stellte ihm seinen Reisegefährten vor, einen großen, hageren Mann in einer langen, dunklen Robe. Mazaret hob erstaunt die Brauen, als sein Freund ihm erklärte, dass dieser Raal Haidar eigentlich ein Prinz der Dämonenbrut war. Er spielte kurz mit dem Gedanken, den »Mann« selbst zu befragen, kam jedoch zu dem Schluss, das lieber Bardow zu überlassen. Stattdessen gab er Gilly einen kurzen Bericht von den Ereignissen, die sich zugetragen hatten, seit sie die Schwelle zum Reich der Finsternis überschritten hatten. »Nachdem Suviel und ihre Begleiter uns verließen, sind wir deiner Fährte fast eine Stunde durch diese Schlucht gefolgt«, sagte er. »Dann meldeten mir einige meiner Kundschafter, dass sie eine Kolonne von fast tausend Reitern erspäht hätten, die versuchten, uns abzufangen. Also haben wir ebenfalls tausend Reiter der leichten Kavallerie vorausgeschickt, um sie in die Zange zu nehmen.«
    »Hat es funktioniert?«, erkundigte sich Gilly.
    Mazaret wiegte bedächtig den Kopf. »Wir haben einen großen Teil in der Falle geschnappt, aber es sind viele entkommen.
    Wie sich herausstellte, waren sie nur die Vorhut eines gewaltigen Heeres, das von einem alten Freund von mir angeführt wird. Azurech.«
    Gilly stieß einen Fluch aus. »Wie weit ist er noch entfernt?«
    »Normalerweise würde ich sagen, dass eine Vorhut nicht weiter als zwei Stunden vor dem Hauptheer reitet, aber dies hier sind nicht gerade normale Umstände … Moment, was gibt es?«
    Ein Kundschafter näherte sich den beiden Männern und schob seine braune Kapuze zurück. »Mylord, wir haben sie gefunden!«
    »Wo?«, fragte Mazaret scharf.
    »Wir sind dem Rand des grauen Waldes bis zu der Stelle gefolgt, wo er am Fuß einer steilen Felswand endet, und hörten gedämpftes Brüllen. Wir ritten zurück, auf den Berg und an einem Sims entlang, das sich zu einem Kamm verbreiterte. Von dort aus blickten wir in ein weites Tal, in dem … eine Frau gegen Monster kämpfte, welche dem Erdboden selbst entsprangen …«
    »Führt uns dorthin«, befahl Mazaret, wendete sich um, rief seinen Pferdeknecht und bellte Befehle. »Und bringt den beiden Männern hier Pferde.«
    Kurz daraufdonnerte die Armee von Besh-Darok in einer langen Kolonne über den Sims zu dem Kamm und verteilte sich, während Mazaret nach unten blickte. Das Tal war flach, weit und öde. Die gegenüberliegende Wand bestand aus einer Reihe felsiger Hügel. Auf der Sohle des Tales focht eine goldene Gestalt mit drei riesigen, echsenartigen Kreaturen, die tatsächlich dem Boden zu entwachsen schienen. Mazaret drehte sich zu Bardow herum, der sein Ross neben ihm zügelte, doch der Erzmagier runzelte nur die Stirn. »Die goldene Gestalt ist mit Sicherheit die Erden-Mutter, Mylord«, erklärte er. »Sie benutzt den Leib des Lichts. Die Kreaturen jedoch kenne ich nicht…«
    »Es sind Steinfeinde«, erklärte Yasgur, der sein Ross rechts neben Mazaret zum Stehen brachte. »Fürchterliche Ungeheuer aus uralten Stammeslegenden. Ich hätte niemals gedacht, sie einmal mit eigenen Augen sehen zu müssen.«
    Unter ihnen durchbohrte die Erden-Mutter mit einem goldenen Lichtstrahl die Seite eines der Steinfeinde, der mit einem lauten Brüllen auf einen langen Hügel von Geröll und Staub prallte. Im nächsten Moment bebte die Erde, als ein weiteres Ungeheuer dem Boden entstieg und sich in den Kampf stürzte. Plötzlich stieß die Erden-Mutter einen durchdringenden Schrei aus, und ihre goldene Aura verschwand.
    »Sie hat es vollbracht!«, sagte Bardow. »Suviel hat das Auge und den Keim verschmolzen …« »Und das da unten ist jetzt nur noch Alael, Mann!«, schrie Gilly. »Diese Steinhaufendinger werden sie zermalmen …!«
    Im nächsten Augenblick jedoch versteinerten die Ungeheuer mitten in der Bewegung und polterten in großen Staubwolken zu Boden. Ein grausames Gelächter dröhnte durch das Tal und schien selbst den sonnenlosen, graublauen Himmel zu erschüttern.
    Gib mir den Stab!,
verlangte eine gigantische Stimme.
Ich muss ihn haben!
    Während Mazaret drei Kundschafter auf schnellen Pferden entsandte, um Alael zu retten, tauchten auf den Kämmen und in den Senken der gegenüberliegenden Talwand Gestalten auf. Zunächst waren es nur hunderte, dann jedoch quollen immer mehr und mehr hervor wie eine unaufhörliche Flut. Einige Meter links neben Mazaret trieb der hagere Raal Haidar sein Pferd nach vorn und hob einen transparenten Stab in die Höhe. »Nicht für dich ist er
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