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02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff
Autoren: Jeffrey A. Carver
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interessant,
    was diese schattenhafte Person,
    Hruum, gesagt hat.///
    /Interessant?/ Bandicut konnte sich nicht vorstellen, dass das Quarx die Bemerkung ironisch gemeint hatte.
    ///Ja. Ich hatte eine Eingebung,
    als er über dieses Portal gesprochen hat.
    Ich kenne die Schattenperson noch nicht einmal.
    Trotzdem hatte ich das Gefühl,
    dass er über etwas gesprochen hat,
    das ich tun soll.///
    Bandicuts Blick verfinsterte sich, während er die Worte des Quarx’ auf sich wirken ließ. /Ich verstehe.
    Handelt es sich dabei um etwas, das ich ebenfalls tun sollte?/
    ///Das weiß ich nicht. Aber ich nehme es an.///
    Bandicut blickte noch finstere drein. Er beobachtete Li-Jared, der sich beeilte, die Höhle zu durchqueren, um sich die Tür näher anzusehen, die Hruum ihnen gezeigt hatte. Antares beobachtete das Geschehen schweigend.
    »Kannst du etwas erkennen?«, rief Ik. Li-Jared beäugte den schimmernden Ausgang aus verschiedenen Blickwinkeln. »Nicht viel. Aber wenn die Tür uns hier rausbringen kann …« »Aber wohin?«, fragte Bandicut. Li-Jared sagte etwas, das Bandicut nicht genau verstand. Es klang wie: »Ist mir egal.«
    »Wir wissen nicht einmal, wo wir hier sind«, meinte Ik. »Ich denke, wir sollten Hruums Vorschlag befolgen. Es stimmt, er hat nicht gesagt, dass uns das Portal wieder nach Atrium City bringt, falls ihr überhaupt dorthin zurückwollt …«, Ik schaute Bandicut und Antares an. »Aber selbst wenn: Wir wissen ohnehin nicht, wie wir nach Atrium City zurückkehren sollen. Es sei denn, der Magellan-Fisch kommt zurück, aber das ist unwahrscheinlich.«
    Bandicut runzelte die Stirn, während er über Iks Worte nachdachte. Plötzlich überkam ihn ein Gefühl der Einsamkeit, und ihm wurde ebenso plötzlich kalt. Ganz gleich, in welchem Maße er Atrium City als Zufluchtsort oder Ersatzheimat betrachtet hatte – die Stadt stand ihm nicht mehr offen. Wehmütig fragte er sich, wie weit wohl das Dock entfernt war, in dem sein Raumschiff lag. Selbst dieses leere Schiff kam ihm nun wie eine unerreichbare Welt vor, nicht nur räumlich, auch zeitlich. Er hatte so viele Transitionen hinter sich … es war schwer, sich mit irgendetwas oder irgendjemandem verbunden zu fühlen, außer mit seinen derzeitigen Gefährten. Ik. Li-Jared. Den Robotern. Er schaute Antares an und bemerkte, dass ihr Blick über die Gesichter der Gefährten huschte, als versuche sie abzuwägen, ob sie zu der Gruppe passen würde. Oder bildete er sich das nur ein?
    Ihr Blick begegnete dem seinen, und kurz spürte er den Funken einer empathischen Verbindung. »John Bandicut …« Ihre Stimme klang voller als zuvor. Was hatte das bei einer Thespi-Frau zu bedeuten?
    Bandicut hatte einen Kloß im Hals. Er wusste nichts, aber auch gar nichts über diese Person oder ihre Spezies – er konnte nicht einmal ihre Mimik deuten oder ihren Tonfall. Dennoch hatten sie gemeinsam – ob durch Zufall oder aus freien Stücken – einen Kampf um Leben und Tod ausgefochten. Und ihre Präsenz, ihre Stimme hatte ihm das Leben gerettet.
    Aber was nun?
    »Du und deine Freunde«, fuhr Antares fort. »Ihr redet davon, diese Welt zu verlassen?«
    Bandicut öffnete den Mund, fand jedoch keine Worte.
    »Sie vielleicht zu verlassen«, betonte Ik.
    »Sie vielleicht zu verlassen«, wiederholte Antares. Ihre Halssteine flackerten.
    »Und was ist mit dir?«, fragte Bandicut.
    »Ich … ich weiß nicht recht, was ich sagen soll, um ehrlich zu sein.« Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und blickte Copernicus an. »Ich weiß nur, dass dein Norg mir eine große Hilfe war und mich gut geführt hat.«
    Bandicut nickte. »Musst du jetzt nach Atrium City zurück?«
    Die goldenen Iriden ihrer Augen blitzten, weiteten sich und zogen sich wieder zusammen. »Ich muss nicht dorthin zurück, nein. Ich habe in Atrium City eine vorübergehende Unterkunft bezogen, aber das ist nicht mein Zuhause.«
    »Aha«, sagte Bandicut. »Willst du Schiffwelt auch verlassen?«
    »Das weiß ich nicht«, flüsterte sie. »Ich weiß nicht einmal, warum ich hier bin. Warum ich …«, sie berührte die Steine in ihrem Hals, »… hierher gebracht wurde. Warum mein Leben verschont wurde, damit ich herkommen konnte.«
    Bei der letzten Bemerkung musste Bandicut blinzeln, doch hatte er das Gefühl, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt wäre, Antares weiter auszufragen. Momentan galt es vielmehr zu klären, ob sie ihn und die anderen zum Portal begleiten wolle … oder hindurch. Wollte er überhaupt
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