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0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

Titel: 0198 - Asmodinas Todeslabyrinth
Autoren: Jason Dark
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waagerechten Enden des Kreuzes klammerten. Ihr Blick war dabei starr auf das Allsehende Auge fixiert, und sie konzentrierte auch ihre Gedanken darauf. Noch einmal holte sie tief Atem. Dann begann sie mit der Beschwörung.
    ***
    »Jetzt ist es aus!«
    Diese Worte sagte Glenda Perkins, und verdammt noch mal, sie sprach mir damit aus der Seele.
    Eine Chance sah ich kaum noch. Vor uns die Höllenschlange, die ihren Rachen so weit, wie es ging, geöffnet hatte und von sechs Todesengeln bewacht wurde, die sie wie Vögel umschwirrten.
    Ich dachte an die Engel, die uns hatten töten wollen. Wir waren mit ihnen fertig geworden, leicht sogar. Aber hier stand ich allein, befand mich in einer fremden, unheimlichen Umgebung, und auf Glenda Perkins konnte ich nicht zählen. Sie hatte zuviel durchgemacht und würde mir wohl kaum eine Hilfe sein.
    Also musste ich mich Apep allein stellen, bewaffnet mit einem Schwert, meiner Beretta und dem Dolch.
    War sie damit zu besiegen?
    Kaum, denn Apep war Asmodina. Um sie zu töten, musste man härtere Geschütze auffahren. Wirkliche, weißmagische Bomben, wie es mein Kreuz war, aber das befand sich nicht hier, und es hatte keinen Zweck, lange darum zu trauern.
    »Ich muss dir ein Kompliment machen, John Sinclair«, drang es aus dem Maul der Höllenschlange.
    »Du hast dich bisher tapfer geschlagen. Wirklich. Du hast die Horis vernichtet, was wohl keinem anderen gelungen wäre, denn sie waren einfach zu stark. Du bist auch auf die beiden Bluffs nicht reingefallen, zuerst Glenda Perkins, dann Jane Collins. Aber du hast dich in eine Lage manövriert, aus der es für dich keinen Ausweg gibt.«
    »Das ist nicht sicher«, hielt ich Asmodina trotz all meiner Befürchtungen entgegen.
    »Mut hast du, das erkenne auch ich an, aber du hast deine Aufgabe leider nicht gelöst. Und das ist dein persönliches Pech, John Sinclair. Tut mir leid.«
    »Was verlangst du eigentlich?« rief ich laut.
    »Du bist doch selbst nicht in der Lage, Dr. Tod und dessen Mordliga zu vernichten. Du musst dabei über deinen eigenen Schatten springen und deinen Todfeind herholen, damit er für dich die Aufgabe übernimmt. Ist das einer Tochter des Teufels würdig?«
    »Ich verstehe deine Worte, Geisterjäger«, gab Asmodina zurück.
    »Aber du kannst mich nicht aus der Reserve locken. Ich mache, was ich will, und ich bestimme, was gespielt wird. Noch bin ich hier die Herrin. Diese Dimension gehört mir, mir allein, begreifst du das? Und sie wird dich verschlingen, Geisterjäger.«
    »Dann ist niemand mehr da, der für dich das Versteck von Solo Morasso sucht.«
    »Na und? Denkst du, es wäre tragisch? Nein, mein Lieber.«
    Sie lachte. »Ich sehe das anders. Wenn ich dich erledigt habe, kann ich mich um so besser auf Solo Morasso konzentrieren, denn dann wird niemand mehr da sein, der mir in die Quere kommen könnte. So musst du das sehen, John Sinclair.«
    Da hatte sie recht, denn wir beide hatten schon einige harte Kämpfe hinter uns. Bisher war ich mit viel Glück der Sieger geblieben.
    Jetzt versuchte sie es.
    Ich schaute direkt in den aufgerissenen Höllenrachen hinein. Für mich war er ein widerlicher dunkelroter Schlund, in dem es arbeitete und zuckte. Er sonderte Sekrete ab, die auf das Innere des Unterkiefers tropften und dort zischend verdampften, wobei sie einen widerlichen Qualm ausstießen, der aus dem Rachen drang und uns als Dampf entgegenwehte.
    Sie hatte mich. Daran gab es keinen Zweifel. Ich dachte an Glenda und sah wirklich nicht ein, dass auch sie sterben sollte. Deshalb versuchte ich es.
    »Mir ist bekannt, dass meine Chancen gesunken sind und ich wohl kaum freikomme. Aber Glenda Perkins hat damit nichts zu tun. Ich für meinen Teil habe unseren Handel eingehalten. Du hast den Nagel bekommen. Lass sie frei.«
    »Nein!«
    Die Antwort hatte ich erwartet. Ich wollte aber trotzdem noch eine Erklärung haben.
    »Und warum nicht?«
    »Weil sie von Maddox verurteilt worden ist. Wenn der Dämonenrichter das Urteil einmal ausgesprochen hat, dann muss es vollstreckt werden. Es geht kein Weg daran vorbei. Die Gesetze des Schattenreichs werden auf jeden Fall eingehalten.«
    »So sieht also das Wort eines Dämons aus«, spottete ich. »Na ja, ich hätte es mir denken können.«
    »Du hast eben zu früh aufgegeben.«
    »Nein, Asmodina.«
    Heftig schüttelte ich den Kopf.
    »Zu früh habe ich nicht aufgegeben. Ich hätte mich nur nicht auf den Handel mit dir einlassen sollen, das ist es doch.«
    »Dein
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