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0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

Titel: 0198 - Asmodinas Todeslabyrinth
Autoren: Jason Dark
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tätschelte ich ihr Gesicht. Zweimal links, zweimal auf die rechte Wange, wobei ich ihr Gesicht stets unter Beobachtung hielt.
    Mein leichtes Schlagen zeigte Erfolg, denn Glendas Augenlider zuckten. Sie kam zu sich. Ich hob ihren Kopf genau in dem Moment an, als sie ihre Augen öffnete. Die Pupillen zeigten eine gewisse Ratlosigkeit. Sie wusste nicht, wo sie sich befand, das war ihr sofort anzumerken.
    Dann erkannte sie mich. »John!«
    Diesmal war es kein wilder Angstschrei, den sie ausstieß. Ein Wort der Erleichterung drang über ihre Lippen, und sie warf die Arme hoch, wobei sie sie hinter meinem Nacken verschränkte und sich fest an mich klammerte. Glenda stammelte Worte, die ich nicht wiedergeben möchte. Sie drückten eben ihre Gefühle aus, die sie in diesen Momenten empfand. Sie war gerettet. Wenigstens vorläufig…
    Obwohl die Zeit drängte, ließ ich Glenda so lange in Ruhe, bis sie sich wieder gefangen hatte.
    »Ich muss schrecklich verheult aussehen«, sagte sie.
    Da wusste ich, dass es ihr wieder besser ging. Auch mein Lachen klang befreit. Allerdings war es eine reine Schauspielerei. In meinem Innern sah es anders aus. Ich hätte mich am liebsten irgendwo verkrochen, doch das konnte ich Glenda ja nicht zeigen.
    Für sie war ich der Strohhalm, an den sie sich klammern konnte.
    »Wir müssen weiter«, sagte ich zu ihr.
    Aus großen, dunklen Augen schaute sie mich an. »Aber wohin?«
    »Den Ausgang finden.«
    »O Gott.«
    Sie presste eine Hand gegen ihren Mund und nahm sie dann wieder fort.
    »Das schaffen wir nicht. Nein, niemals! Dieses Labyrinth ist tödlich…«
    »Nun warte erst einmal ab. Bisher haben wir uns ja tapfer geschlagen, oder nicht?«
    Ich machte auf Optimismus, und Glenda nickte. Als ich einen Arm um ihre Schulter legte, da presste sie sich eng an mich. Ich spürte ihr Zittern.
    Wir gingen.
    Nur wohin? Da sah alles gleich aus. Gänge, Wände, dunkle Tunnels. Der Irrgarten des Teufels.
    Meine Waffen hatte ich wieder an mich genommen. Das Schwert trug ich nach wie vor in der rechten Hand. Den Arm konnte ich auch normal bewegen, Der Druck, den das Monster auf mein Handgelenk ausgeübt hatte, war verschwunden.
    »Da ist noch etwas«, sagte Glenda plötzlich und blieb stehen.
    Über ihren Körper lief eine Gänsehaut.
    »Ja?«
    »Diese beiden Monster waren nicht allein. Sie kamen direkt nach ihr.«
    »Nach wem?«
    »Die, die Höllenschlange«, flüsterte Glenda.
    »Was?«
    Meine Sekretärin nickte.
    »Ja, ich habe Apep, die Höllenschlange, gesehen. Sie schlängelte sich durch das Labyrinth und stand dicht vor mir. Sie hatte ihren Rachen aufgerissen. Es war schrecklich. Ich dachte, sie würde mich verschlingen.«
    »Wann war das?«
    »Bevor die beiden Monster auftauchten.«
    »Und sie hat sich zurückgezogen?«
    Glenda nickte.
    »Nein, sie ist noch hier!«
    Beide hörten wir die kalte, grausame Stimme, und beide erschraken wir zutiefst. Ich kannte die Stimme besonders gut, denn sie gehörte Asmodina, der Teufelstochter. Und sie war gleichzeitig Apep, die Höllenschlange.
    Sofort schob ich Glenda zurück und starrte angestrengt nach vorn, denn dort war die Stimme aufgeklungen.
    Ich sah Apep nicht.
    Eine Täuschung?
    Nein!
    Eine Sekunde später wurden wir eines Besseren belehrt, denn nicht weit vor uns brach de Wand zusammen, und dahinter erschien das gewaltige Maul einer Schlange. Nicht nur dieses Ungeheuer war da. Die Riesenschlange wurde von mehreren Todesengeln umschwirrt, die ihre Pfeile bereits auf die Bögen gelegt hatten…
    ***
    Myxin und Kara versuchten alles.
    Sie befanden sich innerhalb der Flammenden Steine und versuchten, Kontakt mit den jenseitigen Reichen aufzunehmen.
    Irgendwo musste es doch eine gemeinsame Verbindung geben, doch die magischen Strahlen, zusätzlich gestärkt durch das Schwert mit der goldenen Klinge, stießen ins Leere.
    »Nichts«, flüsterte Kara und ließ den Kopf sinken.
    »Ich bekomme keinen Kontakt.«
    Myxin schaute auf die Steine. Hoch ragten sie vor ihm auf, doch den Namen Flamingstones verdienten sie momentan nicht. Sie hatten nicht die glühendrote Farbe angenommen, sondern sahen völlig normal aus. Grau, fast schwarz…
    »Sie haben sich zu gut abgeschottet«, erklärte Kara.
    »Als wüssten sie genau, dass wir es versuchen.«
    Myxin nickte. Sein Blick schweifte hinüber zu den Hügeln, die das kleine Tal mit den Flammenden Steinen umgaben. Sie hörten auch das Plätschern des Baches. Er durchfloss das Tal und war irgendwie ein Symbol der
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