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0195 - Im Schloß der Bestien

0195 - Im Schloß der Bestien

Titel: 0195 - Im Schloß der Bestien
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht einmal das Schlimmste, noch schlimmer aber wäre der Mißbrauch dieser Vollmachten zu privaten Zwecken. Auweia!«
    »Wir sind schon größere Risiken eingegangen«, erinnerte Zamorra.
    »Aber im Kampf gegen die Schwarze Familie«, erwiderte Nicole. »Das ist etwas ganz anderes! Das hier ist ein Spiel mit dem Feuer … hm …«
    »Wir versuchen es«, bestimmte Zamorra. »Ich denke, daß es keine Zollkontrolle für uns geben wird.«
    Und so fuhren sie los. In Frankreich durfte Fenrir im Wageninnern auf der Rückbank hocken.
    Aber als sie die Fähre erreichten, hieß es für ihn, auf dem schnellsten Weg in der Versenkung zu verschwinden und sich bis zum Durchqueren der britischen Kontrollen mucksmäuschenstill zu verhalten.
    Im geschlossenen Kofferraum des Wagens, an dem Zamorra Teile der Gummidichtungen abgerissen hatte, um dem Wolf das Atmen zu erleichtern.
    Seltsamerweise protestierte Fenrir nicht ein einziges Mal.
    Aber weder Zamorra noch Nicole ahnten, daß sich der Wolf längst seine eigenen Gedanken über das Problem gemacht hatte …
    ***
    Stan Brickley hatte Hugh Caidry dazu überreden können, mitzukommen. In ein paar Minuten waren sie wieder draußen, dort, wo der beschädigte Wagen mit dem Toten stand. Caidry seinerseits hatte Brickley davon abgeraten, die Polizei zu benachrichtigen.
    »Es fällt langsam auf«, sagte er düster. »Beim letzten Mal haben sie uns ohnehin schon so merkwürdig angeguckt. Ich halte es für besser, wenn wir abwarten, aber vorher alle Spuren beseitigen! Und dann wissen wir von nun an von nichts, verstehst du?«
    »Wir machen uns damit strafbar«, brummte Brickley, während sie vor dem Morris Mini auftauchten.
    »Die glauben doch nicht an Werwölfe! Denen kannst du erzählen, was du willst – der Verdacht wird nur auf uns im Dorf fallen! Die da oben im Schloß sind unantastbar … hm, du kannst drum würfeln, wen von uns sie schließlich einsperren! Ich hab’s satt, ständig Polizeiuniformen zu sehen.«
    »Aber wenn sie herausbekommen, daß wir von den Vorfällen wissen und sogar versuchen, sie zu vertuschen, ist erst recht die Hölle los!«
    »Stan«, sagte Hugh. »Du hast uns heute morgen Feiglinge genannt, und damit hast du vollkommen recht, aber jetzt bist du der Feigling, weil du dieses Risiko nicht eingehen willst! Laß uns diesen Fall hier vergraben! Wir wissen von nichts! Aber wir werden versuchen, mit dem Höllenspuk da oben auf der Burg fertigzuwerden!«
    »Ach!« Brickley blieb stehen und hieb die rechte Faust in die linke Handfläche. »Warum jetzt auf einmal? Warum nicht heute morgen?«
    »Weil ich immer noch einen mordsmäßigen Bammel vor dem Schloß und den Leuten darin habe, und weil mir stattdessen eine Idee gekommen ist!«
    »Dir eine Idee«, murmelte Brickley. »Das ist ja mal war ganz Neues.«
    »Wir holen Hilfe. Einen Werwolfjäger oder Magier oder so«, schlug Caidry vor. »Solche Leute muß es doch geben!«
    »Und dann treiben wir vielleicht den Teufel mit Beelzebub aus«, knurrte Brickley, dem die ganze Sache von vorn bis hinten nicht gefallen wollte. Er starrte den toten jungen Mann an. »Faß mal an, Hugh. Wir packen den Boy auf die Rückbank und räumen die Wiese ein wenig auf. Wie alles gelegen hat, können wir später notfalls immer noch beeiden, und den Rest überschlafen wir erst eine Nacht – wir können den Toten ja erst morgen gefunden haben.«
    Gemeinsam hievten sie den Leichnam in den kleinen Wagen, der auf den Felgen stand. Dann begannen sie, die Reste des Zeltes abzubauen und die zerfetzten und zerbrochenen Sachen zusammenzutragen.
    Hugh Caidry verhielt plötzlich in der Umgebung.
    »Sag mal, wo ist eigentlich das Mädchen? Sie waren doch zu zweit!«
    Brickley berichtete von seinen Überlegungen.
    »Auf dem Schloß gefangen? Das ist ja furchtbar!« stöhnte Caidry auf. »Aber warum haben die Bestien sie verschleppt, warum nicht sofort getötet wie den Jungen?«
    Brickley zuckte mit den Schultern. »Vielleicht haben sie etwas ganz Besonderes mit ihr vor«, sagte er. »Der Himmel mag ihr gnädig sein!«
    Eine halbe Stunde später hoppelte der Wagen auf den zerfetzten Reifenschläuchen dem kleinen Dorf entgegen, was den Felgen gewiß nicht gut tat. Aber was sollte es?
    Der Wagen wurde ja von seinem Besitzer doch niemals wieder gebraucht!
    ***
    Langsam rollte der Opel Senator die Rampe entlang und erreichte den festen Asphalt. Die Fähre blieb hinter dem Wagen mit dem französischen Kennzeichen zurück. Zamorra besaß mehrere
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