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0194 - Wenn Hexenhände töten

0194 - Wenn Hexenhände töten

Titel: 0194 - Wenn Hexenhände töten
Autoren: Jason Dark
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Schicksal.
    Mußte ich mir Vorwürfe machen? Nein, nicht. Ich hatte das Rätsel des geisterhaften Läutens herausfinden wollen, und etwas anderes hatte inzwischen zugeschlagen.
    Mordende Knochenhände…
    Dies war sogar in einer Kapelle geschehen, die unter dem Schutz des Herrn stand. Oder war sie umgekehrt worden? Regierte hier jetzt die Macht des Teufels? Und was hatte es mit dem geisterhaften Läuten auf sich? Weshalb hatten sich die Glocken bewegt? Wer hatte sie angeschlagen? Fragen, auf die ich eine Antwort finden würde und mußte. Denn dieser an sich lächerliche Falle war plötzlich zu einer wahrhaft brisanten Mischung geworden.
    Ein Mord auf Windsor Castle!
    Wann hatte es das zum letztenmal gegeben? Ich konnte mich nicht daran erinnern. Auf jeden Fall würde es einen Aufruhr geben, davon war ich fest überzeugt.
    Da verlangte jeder Fingerspitzengefühl, man durfte keinem auf die Zehen treten, und wenn es gegen den Adel ging, mußte man im Anfangsstadium der Ermittlungen besonders behutsam sein. Stellte sich allerdings ein begründeter Verdacht heraus, half auch kein Adel, kein Sitz im Oberhaus oder Geld. Dann ging es der oder demjenigen an den Kragen.
    Aber soweit war ich noch nicht.
    Ich mußte erst einmal zu meinem Wagen und telefonieren. Sir James würde Augen machen.
    Vor mir sah ich die ziemlich hohe Stiege mit dem etwas wackligen Geländer. Hier konnte man wirklich nur stocknüchtern hinuntergehen.
    Wenn jemand einen im Schuh hatte und kannte die Treppe nicht, der brach sich den Hals.
    Ich war nüchtern und geriet trotzdem in Lebensgefahr Denn plötzlich spürte ich die eiskalten Würgehände um meinen Hals…
    ***
    Sie waren wie Stahlklammern, und ebenso hart drückten sie zu. Sie ließen mir nicht einmal die Chance, richtig Luft zu holen. Alles wurde abgeschnürt.
    Und sie trieben mich gleichzeitig nach vorn.
    Doppelmord!
    Nicht nur die Luft wollten mir die Würgehände abdrücken, sondern mich auch die Treppe hinunterstoßen, damit ich mir vielleicht als Toter noch das Genick brach.
    In den Knien knickte ich ein. Das war eine bewußt gesteuerte Reaktion.
    Dann jedoch schnellte ich, wie vom Katapult abgefeuert, in die Höhe und schlug gleichzeitig meine Arme nach hinten, um die verdammten Hände zu packen.
    Von der Stiege kam ich etwas weg, aber es gelang mir nicht, die knöchernen Klauen zu fassen. Es schien, als wären sie überhaupt nicht vorhanden, obwohl ich den Druck spürte.
    Ich vernahm ein Lachen.
    Nicht laut, sondern leise. Mehr ein Kichern, dazu höhnisch und triumphierend, als wollte mich jemand ärgern und mir beweisen, daß er doch stärker war.
    Da ich das Lachen vernahm, mußte auch jemand in der Nähe sein.
    Aber wo?
    Was nutzten da die Gedanken, zuerst mußte ich zusehen, daß mich die verfluchten knöchernen Klauen endlich losließen. Ich wollte nicht auch neben dem Küster liegen.
    Mein Kreuz hatte ich noch.
    Obwohl mein Gesicht bereits anlief und mir schon leicht blümerant und auch schwarz vor Augen wurde, gelang es mir doch, an das Kruzifix zu gelangen.
    Ich wollte es schon zusammen mit meinem Arm herumschleudern, als die Würgehände reagierten. Mit einem gewaltigen Ruck, hinter dem eine enorme Kraft steckte, rissen mich die Hände nach rechts zur Seite, ohne meinen Hals freizugeben.
    Gefahr!
    Lebensgefahr, sogar!
    Der erneute Kraftaufwand der Attacke wuchtete mich nicht nur auf die Treppe, sondern auch auf das Geländer zu, und es war brüchig, wie ich schon beim Hochgehen festgestellt hatte. Bevor ich gegen das Geländer prallte, streckte ich meinen rechten Arm aus, um den Handlauf zu packen. Ich mußte mich dabei auch drehen, und es gelang mir nur mit Glück.
    Stoppen konnte ich nicht mehr. Meine Kollision mit dem Geländer war nicht mehr aufzuhalten. Ich spürte den Widerstand, hörte das häßliche Knirschen, als Holz brach, hatte Angst, in die Tiefe zu fallen, und es gelang mir trotz der würgenden Hände um meinen Hals, mich noch nach vorn zu katapultieren.
    Fangen konnte ich mich nicht. Die Wand war zu weit entfernt. Ein Tritt ins Leere reichte.
    Trotz der roten Kreise, die vor meinen Augen tanzten, bekam ich noch mit, wie die Stufen rasend schnell auf mich zukamen. Einen Lidschlag später schlug ich auf.
    Es war ein harter Schlag. Er schüttelte mich durch. Nur blieb es nicht bei dem einen. Ich segelte die Treppe hinab, überschlug mich. Bei jedem dumpfen Aufschlag spürte ich auch das harte Reißen in meinem Rücken, wenn ich Kontakt mit der Kante bekam.
    Vielleicht
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