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0194 - Die Stadt der Ungeheuer

0194 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0194 - Die Stadt der Ungeheuer
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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wogende Schatten zu geben, Algenfäden gleich, die heraufzüngelten, in einer Tiefe wurzelnd, die man nicht sehen konnte.
    Zamorra blickte sich um. Es gab keinen Stein. Darum nahm er eine Handvoll Sand auf und warf sie auf die durchsichtige Haut.
    Der Sand reagierte wie auf Wasser: Er tauchte ein und sank langsam tiefer.
    Gor stieß ein drohendes Knurren aus und zog das Heilige Schwert aus der Scheide. Es war eine magische Verbindung mit Gor eingegangen und machte ihn zu einem fast unbesiegbaren Kämpfer.
    Probehalber streckte er das Schwert vor und berührte mit der Spitze die spiegelnde Oberfläche.
    Ein leises Zischen klang auf. Dampf quoll empor.
    Gerade so, als würde man ein glühendes Eisen in Wasser halten.
    Der Effekt verstärkte sich, als Gor sein Schwert tiefer stieß.
    Plötzlich riß er die Waffe zurück und machte ein ungläubiges Gesicht.
    »Was ist?« drängte Zamorra, dem es nicht entgangen war.
    »Es handelt sich um ein magisches Medium, mein irdischer Freund. Es ist weder Wasser noch sonst etwas, was wir kennen, aber es reagiert so. Nennen wir es, wie wir wollen. Es bleibt unerklärlich und…«
    Zamorra hätte gern noch weiter gehört, was Gor zum Thema zu sagen hatte, aber es gab keine Gelegenheit mehr dazu, dann plötzlich straffte sich die durchsichtige Haut des magischen Mediums. Im nächsten Augenblick platzte sie unweit der beiden ungleichen Männer auseinander. Ein Schwarzes Ding schob sich hervor. Ein blauer Schlund öffnete sich und stieß ein urweltliches Röhren aus.
    Es handelte sich um den Kopf eines gewaltigen Ungeheuers. Fünfzig Meter weiter brach die durchsichtige Haut ebenfalls auf. Dort schob sich ein gekrümmter Schwanz ins Freie. Der Schwanz peitschte das magische Medium, daß schillernde Fetzen davonflogen, und katapultierte den monströsen Kopf in die Höhe.
    Das Untier erhob sich in voller Größe aus seinem Element. Es war das Element des Bösen, das Tod und Verderben über alle hereinbrechen ließ, die es wagten, ihm zu nahe zu kommen.
    Gor hatte mit seinem harmlosen Experiment das Untier aus der Tiefe gelockt, und nun war es herauf gekommen, um sie zu bestrafen.
    Hoch wie ein Gebirge ragte es vor den beiden Männern auf. Dagegen war selbst Gor nur ein Winzling.
    Das Heilige Schwert in seinen Händen glühte auf und wurde von einer flimmernden Aura umgeben.
    Zamorra sah es fasziniert. Die Aura breitete sich aus und sprüht als Funkenregen über Gor hinweg. Sie hüllte ihn in ein starkes magisches Feld.
    Zamorra selbst wurde davon ausgeschlossen.
    Unwillkürlich wich er zurück.
    Da schlug das Untier zu. Aus der gigantischen schwarzen Masse schnellte ein dicker Tentakelarm und schlug nach den beiden Männern. Zamorra duckte sich noch, doch das nutzte nichts, denn der dicke Tentakelarm wischte auch einen Teil des Ufers mit davon. In einem Berg von Staub und Sand wurden Zamorra und Gor hinweggefegt. Aber dort, wo der Tentakelarm die flimmernde Aura berührte, gab es ein lautes Krachen und Donnern. Zamorra konnte sich den Höllenlärm nicht erklären und hatte auch keine Gelegenheit, nach den Ursachen Ausschau zu halten, denn er war damit beschäftigt, wenigstens sein Gesicht zu schützen.
    Unter ihm tauchte die spiegelnde Oberfläche auf. Unwillkürlich krümmte er sich vor dem Aufprall zusammen.
    Das magische Medium nahm Zamorra auf. Er wurde verschluckt wie von einem See und sank tiefer, immer noch begleitet von Dreck und Sand.
    Der Schall wurde nicht gedämpft, und Zamorra konnte den schwarzen Schatten des Riesenmonsters sehen.
    Auch Gor kam an, aber das verlief anders als bei Zamorra.
    Die Berührung mit der Aura hatte den Tentakelarm zerfetzt. Schwarzes Blut tropfte herab und bildete auf der spiegelnden Oberfläche eine Lache. Gor tauchte in das magische Medium ein. Es gab keine Wechselwirkung zwischen dem unbekannten Zeug und der magischen Aura.
    Das Untier röhrte schmerzerfüllt. Ein noch heiler Tentakelarm schnellte heran, verfehlte Zamorra knapp, der unwillkürlich Schwimmbewegungen machte und somit rasch Abstand zwischen sich und das Geschehen brachte, und dann griff auch der zweite Tentakelarm nach Gor. Blitzschnell wickelte er sich um den Helden von Zartas.
    Zamorra sah nur noch, daß Gor in einer Reflexbewegung das Heilige Schwert hochriß, um den Tentakelarm zu kappen. Noch bevor die Bewegung ganz ausgeführt war, hatte ihn der Tentakelarm umschlungen.
    Die magische Aura hatte etwas dagegen. Abermals knatterte es laut. Professor Zamorra begriff, daß es sich
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