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0192 - Hotel zur dritten Hölle

0192 - Hotel zur dritten Hölle

Titel: 0192 - Hotel zur dritten Hölle
Autoren: Jason Dark
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Tür.
    Auch ich hatte es gehört.
    Schritte!
    Jemand war da - jemand kam.
    Einer, mehrere? Hatten wir doch das Zeitparadoxon aufgehoben?
    Alles deutete darauf hin.
    Mit dem Kopf gab mir der Chinese ein Zeichen. Rasch stand ich an seiner Seite.
    Beide drückten wir uns durch die Tür, um in den anderen Keller zu schauen.
    Das Licht aus dem kleineren Verlies reichte nicht aus, wir mußten unsere Lampe einschalten.
    Der Strahl stach in Richtung Ausgangstür.
    Und da standen sie.
    Zombies, Untote.
    All die grausamen Gestalten, die ich bereits in dem Film gesehen hatte. Und an der Spitze sahen wir ein gewaltiges, bläulich schimmerndes Skelett, das eine Sturmlaterne trug und eingehüllt war in eine lange Kutte.
    Es war der Tod!
    ***
    Nicht Dr. Tod oder der Schwarze Tod, sondern einfach der Tod. So hatte er sich auch in dem Kinofilm genannt. Sichtbar trug er keine Waffe bei sich. Nur die alte Sturmlaterne hielt er in der knöchernen Klaue, die ihren gelblichen Schein auf seinen beinernen Schädel warf und ein Wechselspiel zwischen Licht und Schatten schuf, weil der Tod seine Hand bewegte.
    Hinter ihm standen die Gestalten, die schon dem Film den Touch des Grauens gegeben hatte.
    Verweste, lebende Leichen, Getötete, Ermordete, wobei die Waffen noch in ihren Körpern steckten.
    Besonders fiel mir ein Mann auf. In seiner Stirn war die Schneide einer Axt steckengeblieben. Er bot ein Bild des Schreckens. Auch die anderen sahen nicht viel besser aus. Da staken Messer in Brust und Rücken, da sahen wir Gestalten mit eingeschnittenen Kehlen und verkrusteten Schußwunden.
    »O nein«, stöhnte auch Suko. »Die leben tatsächlich«
    Ich gab keine Antwort, denn in die Gestalten geriet Bewegung.
    Diejenigen die hinter dem großen Skelett standen, traten zur Seite, um zwei Wesen Platz zu machen, die einen dritten in ihren Klauen hielten.
    Eine Person, die wir kannten. Kommissar Mallmann.
    Er sah elend aus. Seine Kleidung war zerrissen, das Gesicht zeigte Spuren von Schlägen. Eingetrocknetes Blut war über beide Wangen gelaufen und hatte eine Kruste gebildet. Im Licht der Lampe sah der Kommissar bleich aus. Gelblich schimmerte seine Haut, so daß ich das Gefühl hatte, einen Toten vor mir zu haben. Zum Glück irrte ich mich.
    Will bewegte seinen Kopf. Bisher hatte er fast mit dem Kinn die Brust berührt, jetzt hob er den Kopf an und öffnete die Augen.
    Sein Blick pendelte sich auf uns ein. Ungläubiges Staunen, dann öffnete er den Mund, und ein krächzender Laut drang über seine Lippen, aus dem ich mit viel gutem Willen und Fantasie den Namen John heraushören konnte.
    »Bist du okay, Will?«
    Er lachte bitter. Das war Antwort genug. Wahrscheinlich war es ihm dreckig gegangen.
    Und sofort reagierte einer der Untoten. Er zog sich selbst ein Messer aus der Brust und setzte es Will an die Kehle. Mit dieser Aktion hatte er den Kommissar zu seiner Geisel gemacht.
    Hart preßte ich die Lippen zusammen, weil mich die Wut übermannte.
    Diese verfluchten Bestien. Man sollte sie der Reihe nach abschießen.
    Das wäre wirklich am besten, aber dann war Will ein Toter. Fast bereute ich es, daß Suko vorhin schon die Kraft seines Stabes eingesetzt hatte.
    Es würde dauern, bis sich die geheimnisvolle Waffe wieder aktiviert hatte.
    Ich knirschte mit den Zähnen. Im Moment waren wir hilflos. Das wußte auch der Tod.
    »Ihr habt den Stein zerstört«, sagte er mit hallender Stimme. »Was Jahrtausende gewährt hat, ist durch euch vernichtet worden. Und dafür werdet ihr büßen. Niemals wird es uns gelingen, wieder die Zeiten zu wechseln. Die Magie wird schwächer, die Dimensionen können sich nicht mehr verschieben, das Tor ist geschlossen. Aber auch ihr werdet nichts davon haben, denn der, für den wir bestimmt sind, ist bereits auf dem Weg. Wir werden zu unserem Meister Xorron stoßen und ihn auf seinem Weg begleiten. Doch zuvor werdet ihr getötet. Die Chance für euch, als Zombies wiederzukehren, ist vorbei, weil die Magie einfach zu schwach geworden ist. Das habt ihr euch selbst zuzuschreiben.«
    Nach seinen Worten war es einen Moment still. Suko und ich tauschten Blicke.
    Beide dachten wir das gleiche.
    Kämpfen und nicht untergehen!
    So hieß die Devise, so hatte sie immer geheißen. Nur befand sich eine Unbekannte in der Rechnung, und die hieß Kommissar Mallmann. Der gute Will zeigte uns, daß er sehr wohl in der Lage gewesen war, dem Dialog zu folgen, denn er sagte mit schwacher Stimme »Nehmt auf mich keine Rücksicht, macht sie nieder,
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