Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0192 - Hotel zur dritten Hölle

0192 - Hotel zur dritten Hölle

Titel: 0192 - Hotel zur dritten Hölle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
konnte.
    »Noch einmal von vorn«, sagte ich flüsternd. »Und dann der Reihe nach. Ihr habt also einen Horror-Film gedreht, wo nichts gespielt wurde, sondern alles echt war. Die Angst, die Verfolgung, die gefährlichen Mordszenen…«
    »Ja, ja.«
    Ich schlug mir gegen die Stirn.
    »Sagen Sie mir eins: Wie sind Sie dazu gekommen?«
    »Logan Costello.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Er hat es angeordnet. Er sprach von Schwarzer Magie und dem Erfolg, den der Film haben würde. Dieses Haus hier ist verflucht. Da herrschen andere Gesetze, wirklich..«
    »Genauer.«
    »Wir sollten alles echt drehen«, erklärte der Regisseur, »denn die Schauspieler würden zwar sterben, aber durch Magie wieder zurückkehren. Als Zombies für ihren Meister Xorron, der hier durch den Tod vertreten wird.«
    »Den Tod?«
    »Ja, das ist der Glatzkopf, aber in Wirklichkeit ein Skelett. Er war der wirkliche Regisseur.«
    »Ich habe die Gestalten gesehen, Harry. Wo befinden sie sich jetzt? Wo könnten sie sein?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Reden Sie nicht herum, Harry. Ich will eine Antwort. Als ich diesen Raum betrat, da merkte ich, daß irgend etwas nicht stimmt Ich sah all die Personen, die ich schon von der Leinwand her als Geistwesen kannte. Da stimmt etwas nicht.«
    »Das kann ich Ihnen nicht erklären. Hier ist alles anders. Da gibt es die magische Strahlung.«
    »Gut, akzeptiert. Und wo hat sie ihre Quelle?«
    »Unten«, hauchte er.
    »Im Keller?«
    »Ja.«
    Ich hatte Harry während des Dialogs an der Schulter gepackt. Jetzt ließ ich ihn los und stieß ihn zurück. Dabei drehte ich mich zu Suko um.
    »Hast du alles gehört?«
    »Ja, John.«
    »Dann werden wir mal in den Keller gehen«, sagte ich, »und der liebe Harry wird uns begleiten, nicht wahr?«
    Der Regisseur gab keine Antwort.
    Allerdings war ihm deutlich anzusehen, daß er große Angst hatte…
    ***
    War die Treppe nach oben so brüchig und morsch, so konnte man sie im Keller direkt als gut erhalten bezeichnen. Wir brauchten keine Angst zu haben, daß die Steinstufen brachen, auch wenn sie an einigen Stellen bereits Risse zeigten sowie andere Schäden.
    Suko hatte im BMW der beiden Mörder eine Taschenlampe entdeckt.
    In ihrem Licht konnten wir mehr sehen als im dünnen Strahl meiner Bleistiftlampe.
    Allein von der Größe waren wir überrascht. Ich hätte nie gerechnet, daß der Keller diese Ausmaße besaß. Vom Grundriß her war er größer als das über ihm stehende Haus, dazu verschachtelt und aufgeteilt in zahlreiche Verliese.
    Zumeist waren die Räume klein und leer.
    Trotzdem lauerte hier etwas.
    Ich konnte es nicht richtig erfassen oder begreifen. Es war einfach die Atmosphäre, die man als unheilschwanger bezeichnen konnte. Da war etwas im Mauerwerk, und mir kam es vor, als würden in den dicken Steinen die Seelen der Getöteten jammern und winseln.
    In diesem Keller lauerte das Unheil.
    Ich spürte es nicht allein, auch Suko war der Meinung. Und Harry del Rio hatte sowieso Angst, da brauchte man ihm nur ins Gesicht zu sehen.
    Ich hatte mir den Film Hotel zur dritten Hölle sehr genau angesehen.
    Das kam mir jetzt zugute, denn ich kannte mich innerhalb dieses Kellers aus. Schließlich hatte er als Kulisse wohl die große Hauptrolle gespielt.
    Den vorderen Keller hinter der Treppe hatten wir schnell durchsucht.
    Er schien mir auch nicht so alt zu sein und hatte früher wohl als Lagerstätte gedient, denn ich sah noch Reste von Kisten und auch verschimmelte Kartons, die sich im Stadium der Auflösung befanden.
    Hinzu kamen alte, zerdrückte Coladosen, die vom Filmteam weggeworfen waren.
    »Ist hier etwas passiert?« fragte ich Harry.
    »Nein.«
    Ich leuchtete ihn an. »Wo dann?«
    »Weiter vorn.« Er streckte den Arm aus, und ich folgte der angegebenen Richtung mit dem Strahl der Taschenlampe. Er verlor sich nicht in der Dunkelheit oder im Gang, sondern traf auf ein Ziel.
    Es war eine Tür.
    Der Lichtkegel malte einen breiten, an den Rändern etwas zerfaserten Kreis, und als ich die Lampe senkte, sah ich auch eine schwere Klinke.
    »Was liegt hinter der Tür?« wollte ich von Harry wissen.
    »Der alte Keller.«
    »Dort ist es geschehen?«
    »Ja.«
    Diese Tür war unser Ziel. Nur die Schritte und unser Atmen waren zu hören.
    Unter den Sohlen knirschte es. Wir zertraten kleinere Steine und auch Kriechtiere, die sich den feuchten Keller als Unterschlupf ausgesucht hatten.
    Vor der Tür blieben wir stehen. »Ist sie abgeschlossen?« wandte ich mich an Harry.
    »Glaube ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher