Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

Titel: 0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Hals frei.
    Da zuckte sie zurück. Sie hatte im letzten Augenblick die starren Augen bemerkt.
    Der Mann lebte nicht mehr. Er hatte den Schlag nicht verkraftet.
    Wütend fuhr Violetta hoch und sah Corinna Camacho in der Tür stehen. »Da, sieh, was du angerichtet hast. Er ist tot!«
    »Na und?«
    »Ich wollte Blut!«
    »Hatten wir nicht abgesprochen, daß du darauf verzichtest, meine Liebe?«
    »Nein!«
    »Es ist besser. Wir wollen nicht mehr Spuren zurücklassen als unbedingt nötig.«
    Für einen Moment stand die Vampirin bewegungslos da.
    Schließlich nickte sie. »Okay, du hast recht.«
    »Dann nichts wie weg.«
    »Nein, erst wollen wir uns richtig säubern. Und vielleicht finden wir auch andere Kleidung in diesem kleinen Liebesnest. London und Sinclair laufen uns nicht weg.«
    Da hatte sie recht. Die beiden Dämoninnen fanden in der Tat andere Kleidungsstücke. Sogar welche, die einigermaßen paßten und in denen sie nicht auffielen.
    Der Portier hielt sich zufällig vor dem Haus auf, als sie es durch den Hinterausgang verließen. Ein Taxi brachte sie zum Flughafen.
    Dort mußten sie zwar zwei Stunden warten, was ihnen jedoch nichts ausmachte.
    Als sie sich in der Luft befanden und die englische Küste im Westen zu ahnen war, fragte Corinna Camacho: »Wie hast du dir das eigentlich so vorgestellt? Wir kennen in London keinen, der uns verraten könnte, wie wir an Sinclair herankommen.«
    Da wandte die Vampirin den Kopf und lächelte milde.
    »Doch, wir kennen jemanden in London.«
    »Und wen?«
    »Denke mal genau nach. Hat Lady X nicht einmal einen Namen erwähnt? Und zwar den Namen eines sehr mächtigen Mannes.«
    »Moment, Moment. Laß mich überlegen. Vielleicht fällt er mir wieder ein.«
    Violetta wollte die Spannung nicht noch mehr in die Länge ziehen. »Logan Costello«, sagte sie.
    »Genau, das ist er. Der muß uns weiterhelfen.«
    »Und wie.«
    ***
    Acht Uhr!
    Büroanfang! Wir kamen pünktlich und waren sogar noch eine halbe Minute früher da. Glenda sah ich nicht im Vorzimmer. Über dem Stuhl hing jedoch ihr Mantel. Die Kanne von der Kaffeemaschine fehlte, und ich folgerte, daß Glenda, die ach so gute, braune Brühe kochte.
    Fast wäre ich gegen den zweiten Schreibtisch gelaufen, der seit einigen Tagen in meinem, pardon, unserem Büro stand. Suko war mittlerweile in den Kreis der Yard-Beamten aufgenommen worden und trug den Titel Inspektor. Ein wirklich einmaliger Vorgang, aber er hatte einfach stattfinden müssen, denn mein chinesischer Freund und jetziger Kollege war schon an zu vielen Fällen aktiv beteiligt gewesen, als daß man ihn hätte übergehen können. Zudem würde ich längst nicht mehr leben, wenn es Suko nicht gegeben hätte.
    So groß das Yard-Gebäude auch war, Räume, beziehungsweise Büros, waren trotzdem rar. So hatte man in meines kurzerhand einen Schreibtisch gestellt, Sukos Arbeitsplatz.
    Ich schüttelte mir ein paar Regentropfen vom Mantel und hörte Suko »Na endlich!« sagen.
    Den Schlüssel zur Schranktür noch festhaltend, drehte ich mich um. »Was ist los?«
    »Sieh doch, John. Ich habe meine Sachen bekommen.«
    Mit dem Wort Sachen meinte er die Schreibtischunterlage, Kugelschreiber, Bleistifte, Notizblock und so weiter.
    »Dann kannst du ja in die vollen gehen«, schlug ich vor.
    »Und was liegt an?«
    Ich hängte den Burberry auf und zog mein Jackett ebenfalls aus.
    Das fand allerdings seinen Platz auf der Rückenlehne meines Bürostuhls. Fast berührten die Ärmel den Boden. Ich ließ mich auf den Stuhl nieder und legte das Kinn in beide Hände.
    »Eigentlich alles und eigentlich nichts«, erwiderte ich philosophisch.
    »Und was soll das heißen?«
    »Die Mordliga ist noch immer nicht gefaßt, Asmodina ebenfalls nicht. Also Arbeit genug.«
    »Du hast noch was vergessen.«
    »Und?«
    »Drei Mannequins.«
    »Ja, stimmt auch wieder. Unsere Freundinnen Violetta, Corinna und Karin.« Ich machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Vielleicht sind Sie verbrannt.«
    »Möglich. Vielleicht auch nicht.«
    Glenda kam mit dem Kaffee und störte unser tiefsinniges Gespräch. »Guten Morgen, die Herren«, sagte sie.
    »Hallo, Mädel«, rief ich und winkte. »Wie ist denn die Lage?«
    »Man liegt sich so durch.«
    »Soll das eine Anspielung auf die letzte Nacht sein?« erkundigte ich mich.
    Glenda blieb neben mir stehen und schaute auf mich herab.
    Dabei hielt sie die gläserne Kanne leicht schräg. Ich hatte schon Angst, daß die braune Brühe auf meinen Kopf fließen konnte, doch sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher