Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0188 - Die lebenden Toten

Titel: 0188 - Die lebenden Toten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schleusenraum hinein. „Alles in Ordnung, Sir", dröhnte seine Stimme. „Ich habe die Funknachricht mitgehört. Draußen ist alles ruhig. Fangen wir an."
    Ich kannte die Qualitäten des Ertrusers, aber jetzt, im aktiven Einsatz, gewann ich davon noch einen ganz anderen Eindruck als bei dem harten Training auf der Spezialistenschule der USO.
    Der Gigant rannte davon. Ich folgte,, so schnell es mir möglich war. Mein Gammazähler pfiff jetzt schon. Die Durchgänge .der strahlenden Partikel erfolgten so rasch, daß die einzelnen Warntöne nicht mehr unterschieden werden konnten.
    Das Brüllen von Kasoms Energiewaffe war nicht zu überhören.
    Als ich unten ankam, erblickte ich den Maschinenraum mit der Hebehydraulik. Die Freunde hatten ganze Arbeit geleistet.
    Dann entdeckte ich einen breiten und hohen Gang, der - wie wir richtig vermutet hatten! - ganz sicher zu den nahen Pyramiden hinüberführte. Ich lief so schnell, daß ich kaum noch Atem schöpfen konnte. Als ich die Gefährten endlich eingeholt hatte, waren sie gerade damit beschäftigt, ein mannshohes Stahlschott mit Nadel-Thermostrahlen aus der Fassung zu schneiden. Kasom rammte seine Schulter dagegen. Die Tür fiel polternd nach innen.
    Ich blickte in einen großen, mit Geräten aller Art angefüllten Raum hinein. Auch hier war kein lebendes Wesen zu entdecken.
    „Schlafen die?" rief mir Perry zu. Meine Besorgnis um die Freunde stieg. Die Strahlung wurde immer stärker.
    „Ihr müßt zurück", rief ich ihnen zu. Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Wir haben noch Zeit. Die Uniformen halten viel mehr ab als angenommen. Weiter! Noir - können Sie etwas orten?"
    „Ja, viele Mentalimpulse. Sie sind eigentümlich. Es herrscht panikartige Furcht vor, kein Wille zum Widerstand. Verzweiflung, Not und Angst. Mehr kann ich nicht feststellen. Es sind psychisch unterlegene Gegner." Wir rannten weiter. Die in dem Vorraum aufgestellten Geräte dienten anscheinend zur fernbildtechnischen Überwachung der Oberfläche. Als wir das nächste Schott durchschritten, erfolgte endlich der Alarm, auf den ich längst gewartet hatte. Wahrscheinlich war er aber nicht von den Schwarzen, sondern von den automatischen Anlagen ausgelöst worden. Zehn Minuten später bewog ich Rhodan, Bully und Noir zur Umkehr. „Ich habe kein Interesse daran, euch als Strahlungsleichen bergen zu müssen", schrie ich den Terraner an.
    „Kasom und ich werden mit den Kerlen schon fertig. Verschwindet schleunigst." Sie befolgten endlich das Gebot der Vernunft.
    Wahrscheinlich hatten sie schon viel zuviel Gamma aufgenommen. Bully schimpfte erbittert auf die Traver, die es in dem zur Verfügung gestandenen Zeitraum nicht geschafft hatten, für jeden von uns einen bleigefütterten Schutzanzug herzustellen.
    Das hatte nicht am guten Willen dieser Leute gelegen, sondern einfach daran, daß man auf Roost nicht genügend Blei besaß. Wir hatten erst, auf die Suche gehen müssen, bis wir einige mit Blei ausgegossene Treppenfugen entdeckt hatten. Selbst das - war ein Zufall gewesen. Die drei Terraner verschwanden, Kasom und ich blieben allein zurück. Dann begann der Gigant erneut zu handeln.
    „ ... kein Wille zum Widerstand -schwache Gegner!" hatte Andre Noir behauptet. Ich war anderer Meinung! Wir hatten sehr weit vordringen können. Außer Arbeitsrobotern, von denen es hier zahlreiche Ausführungen gab, riesigen Maschinensälen und gewölbten Gängen hatten wir nichts entdeckt. Doch dann, als wir den anscheinend wichtigsten Sektor dieser Untergrundstadt erreicht hatten, waren wir völlig überraschend unter Desintegratorbeschuß genommen worden. Vor mir lag ein Schwarzer. Seine radioaktiv strahlende Kleidung, die tatsächlich wie die Rüstung eines Ritters aussah, war von einem Strahlschuß aus Kasoms Waffe zerschmolzen worden. Ich betrachtete gebannt das Wesen, das sich in dieser Umhüllung befand. Es war durchaus menschenähnlich, nur glich es einer Mumie. Die dunkle, lederartige Haut lag so straff über dem Skelett, daß man jeden einzelnen Knochen erblicken konnte. Die stark hervortretenden Sehnen-und Muskelbänder verstärkten noch das Scheußliche an dieser Erscheinung. Gesichtszüge waren nicht mehr zu erkennen.
    Selbst die Augen schienen eingeschrumpft zu sein.
    Ich ahnte, daß wir ein wohl einmaliges biologisches Phänomen entdeckt hatten. Diese Wesen brauchten die starke Gammastrahlung so nötig, wie ein Mensch Luft zum Atmen.
    Wahrscheinlich waren die Vorfahren der Mumien ebenso normal gewesen wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher