Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0188 - Die lebenden Toten

Titel: 0188 - Die lebenden Toten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unterbrach Perry energisch. „Haben wir es mit Kindern oder mit erwachsenen Männern zutun?" Gognul machte den Mund zu und maß den Terraner mit einem prüfenden Blick. In dem Augenblick erkannte ich die Klugheit des Alten. Das Streitgespräch mit Travera schien zu den üblichen Umgangsformen zu gehören. „Du bist der Fremde aus dem Raumschiff?" fragte der Patriarch ruhig. „Jener, der von sich behauptet, er beherrsche mehrere hunderttausend Städte?
    Beweise es." Rhodan sah ihn kalt an, griff blitzschnell zur Waffe und verwandelte einen Urwaldriesen in eine lohende Atomfackel.
    Der Baum stürzte krachend in sich zusammen. „Genügt das, Gognul?" Der Patriarch sah lange zu dem lichterloh brennenden Stamm hinüber. Die Glut verkohlte die säft-strotzenden Äste anderer Pflanzen. „Es genügt", erklärte der Patriarch, ebenso ruhig wie zuvor. „Gehen wir zur Station hinüber. Ich bin neugierig, was du uns zu sagen hast. Rhodan ist dein Name?" Der Terraner nickte bestätigend. Ich sah mich nach Andre Noir um. Er hatte die vier Gognul bereits unter Kontrolle. Ich atmete auf. Das Gespräch mußte einfach zu führen sein. Zwei Stunden später hatten wir alles besprochen, was zu besprechen war. Es hatte keine unlösbaren Gegensätze mehr gegeben. Ich ging mit Noir vor das Gebäude und erkundigte mich: „Sind Sie sicher, daß Ihr Hypnoblock die fraglos erfolgende Suggestivbeeinflussung überlagern oder abwehren kann? Die Erfahrung lehrt, daß nach jeder Zusammenkunft der Patriarchen ein Luftgleiter der Schwarzen auftauchte, um den Suggestivblock aufzufrischen."
    Noir winkte ab. „Keine Sorge, Sir. Die schwachen Fähigkeiten dieser Burschen reichen nie aus, um Travera oder Gognul nochmals schwankend zu machen. Wir sollten allerdings schleunigst handeln. Wer weiß, was noch alles geschehen kann."
    „Es geschieht schon", dröhnte hinter uns Kasoms Stimme.
    „Schauen Sie einmal nach Osten! Sehen Sie den flachgedrückten, dreieckförmigen Flugkörper? Wir bekommen Besuch."
    Ich erblickte die Maschine sofort. Sie kam mit hoher Fahrt näher.
    Augenblicke später rannten wir zum Urwald hinüber. Perry schrie den Patriarchen zu, sie sollten ins Freie gehen und sich demütig vor dem Flugzeug verbeugen. Ich erreichte den Waldstreifen zuerst. Im Dschungel lagen überall große Felsblöcke herum, die anscheinend von den nahen Berghängen herabgestürzt waren.
    Dahinter gingen wir in Deckung und warteten. Mein Energieorter blinkte mit der roten Warnlampe. Kasoms Gerät läutete heftig. Da sagte Rhodan gedehnt: „Das klingt, als liefe da oben der Energiespeicher einer Strahlkanone an! Das Triebwerk erzeugt nicht solche Impulsströme. Kasom - gehen Sie mit Ihrer schweren Waffe in Anschlag. Warten Sie auf meine Anweisung."
    „Wahnsinn!" erklärte ich, obwohl ich instinktiv fühlte, daß wir keine andere Wahl mehr hatten. Jetzt griffen die Schwarzen an.
    Noir zwang die Eingeborenen durch einen starken Hypnobefehl, hinter der aus massiven Felsblöcken erbauten Station in Deckung zu gehen. Der Gleiter verlangsamte seine Fahrt und stieß auf das Haus herab. Niemand von uns übersah das typische Flimmern, das an der dreieckigen Bugspitze entstand. „Feuer!" befahl Rhodan. Ich zog ab. Neben mir röhrte Kasoms Superstrahier.
    Rhodan und Noir Schossen ebenfalls mit ihren JmpulsWaffen.
    Vier ultrahelle Energiebahnen, eine davon so dick wie mein Arm, rasten der anfliegenden Maschine entgegen und trafen sie.
    Die Vernichtung erfolgte im Bruchteil einer Sekunde. Ich bemerkte nur noch die weißen Verfärbungen an den Einschlagstellen, ehe sich der Gleiter zu einer schillernden Glutblase aufblähte und unter Donnerschlägen zerplatzte.
    Eine heiße Druckwelle beugte die Riesen des Urwaldes.
    Aufgewirbelte Sandmassen wurden über den Strand gerissen und hinaus aufs Meer getrieben. Hier und da fiel ein glutflüssiges Bruchstück ins Wasser. Nach einigen Augenblicken erspähten wir nur noch einen Atompilz, der von den Aufwinden nach oben gerissen wurde. Wir sahen uns stumm an, bis Noir bemerkte: „Das Flugboot war bemannt, Sir. Ich habe drei oder vier Mentalortungen aufgenommen." Kasom schob seine mächtige Waffe ins Halfter zurück und erhob schnuppernd die Nase.
    „Ich rieche Gefahr", behauptete er. „Wir sollten hier verschwinden, ehe eine Atomrakete einschlägt. In der Stadt sind wir jetzt besser aufgehoben. Die Schwarzen werden es nicht wagen, ihre Lieferanten zu vernichten." Wir rannten zu dem Haus hinüber. Travera und Gognul sahen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher