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0187 - Duell der Dämonen

0187 - Duell der Dämonen

Titel: 0187 - Duell der Dämonen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zeigen, wie die Sardinen ins Öl kommen.
    Beim dritten Schritt stoppte er schon wieder.
    Der Kerl hatte den Schnitt vollendet, aber das losgetrennte Oval flog nicht zerklirrend nach innen, sondern war einfach nicht mehr da! Völlig geräuschlos hatte das Glas sich aufgelöst!
    Auch das helle Singen, das von dem schneidenden Kristall ausgegangen war, war nicht mehr zu hören, und jetzt glitt der Fremde durch die geschaffene Öffnung.
    Der ist ja völlig nackt! durchfuhr es Sam, dem der Zustand des Unheimlichen erst jetzt auffiel.
    Aber dennoch war der Fremde nicht ungefährlich. Er war hochgewachsen und kräftig und kam mit wenigen energischen Schritten auf Sam Valk zu. Schwarze Augen blitzten einmal grell auf, um dann wieder schwarz zu werden.
    »Wer sind… sie?« stieß Sam hervor.
    Der Mann war ihm unheimlich, und dazu sah er noch gut aus! Ein athletischer, ebenmäßiger Körper, an dem es keinen Makel gab! Helles Haar, ein gut geschnittenes Gesicht…
    »Damon!« stieß der Fremde hervor.
    Sam Valk spürte den glühenden Schmerz, als der Mann mit zwei Fingern seine Stirn berührte - und war tot.
    ***
    Damon ließ ein Kraftfeld entstehen, das den Toten auffing. Mit zwei gespreizten Fingern dirigierte er die schwebende Leiche Sam Valks zur Couch und ließ sie darauf sinken. Dann trat er selbst hinzu und beugte sich über den Toten.
    Er hatte ihn gefunden. Dieser Mann war oben am Berg gewesen und hatte mit seiner Hand den Felsen berührt. Die Muster stimmten überein.
    Der Dhyarra-Kristall schwebte jetzt frei in der Luft über dem Toten. Niemand außer Damon - oder Byanca - war in der Lage, die gewaltigen Kräfte des bläulich funkelnden Kristalls zu beherrschen, ohne darüber geistig »auszubrennen«.
    Damon stand starr. Aber der Verstand des Halbmenschen arbeitete auf Hochtouren, sog begierig das Wissen in sich auf und verarbeitete es, das der Kristall dem Toten entnahm.
    Aber es war nicht viel.
    Wissen über das tägliche Leben eines arbeitenden Mannes, der sich nicht sonderlich um hohe Politik, um Religion und Götzenglauben kümmerte. Aber genau um dieses ging es Damon. Er wollte die Welt sich untertan machen, dazu benötigte er aber entsprechendes Wissen. Denn hier war alles anders als in seiner eigenen Welt…
    Sam Valk konnte ihm nicht viel bieten.
    Aber Sam Valk brachte ihn auf eine andere Spur.
    Eine Reporterin. Aus Sams Wissen erfuhr Damon, was eine Reporterin ist. Sie mußte bedeutend mehr wissen als Sam Valk.
    Der Halbdämon entledigte Sam Valk seiner Kleidung und streifte sie sich selbst über. Es war nicht ratsam, in dieser Welt durch Nacktheit aufzufallen. Ihm selbst waren derlei Äußerlichkeiten zwar ziemlich gleichgültig, nicht aber den Menschen, unter denen er sich vorerst noch unauffällig bewegen mußte.
    Dann nahm er noch einmal Maß, wie er vor Stunden oben am Felsen Maß genommen hatte.
    Sam Valk hatte die Hand der Reporterin berührt. Damon nahm das Berührungsmuster begierig auf. Die winzige Spur, die vielleicht nicht einmal ein höhergestellter Damon wahrgenommen hätte, entging ihm nicht. Auf diese Weise kam er zu dem Bewußtseinsmuster Sally McCulloughs.
    Sam Valk war ihm nun nicht mehr nützlich. Damon verließ das Haus und trat in die Dämmerung hinaus. Er sah eine junge Frau in ein Auto steigen und wußte, daß es Sally McCullogh war.
    Als der kleine Wagen verschwunden war, schritt Damon über die Straße und blieb vor dem Range Rover stehen, den Professor Zamorra in Cardiff gemietet hatte, um mit ihm durch die unwegsamen Waldwege so weit wie möglich am Berg hinaufzukommen. Valk und seine Begleiter hatten den leeren Wagen ins Dorf zurück gebracht.
    Er war unverschlossen, denn wer stahl in dieser Gegend schon Autos?
    Damon!
    Er öffnete die Tür, stieg hinter das Lenkrad und konzentrierte sich auf einen Impuls seines Kristalls. Ohne daß der Motor ansprang, setzte der Wagen sich in Bewegung, das Lenkradschloß brach knackend. Lautlos verließ der Wagen mit Damon am Lenkrad Cwm Duad.
    Der Jäger suchte sein neues Opfer.
    ***
    Professor Zamorra preßte sich in den schmalen Spalt zwischen zwei dicht nebeneinander stehenden Häusern. Die Faust um den Schwertgriff gekrallt, lauschte er.
    Mit leisem Tappen kamen die Schritte näher!
    Es war dämmerig. Durch die schmale Öffnung zum Himmel drang kaum Licht. Die Häuser von Aronyx waren unten schmal und oben breit und bildeten ausladende Dächer über den schmalen Gassen. Nur die Hauptstraße, die vom Hafen zwischen Königspalast und
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