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0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

Titel: 0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht
Autoren: Der Teufel hat umsonst gelacht
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erzwingen. Aber ich wollte nicht. Ich habe einen dicken Kopf, vor allem dann, wenn jemand unverschämt wird. Ich maihte was ganz anderes.
    »Ich soll Sie grüßen, Mrs. Clarke«, sagte ich grinsend. »Haben Sie sich eigentlich bei Han Sing Lo gut amüsiert? Ihr Boyfriend ist wirklich ein netter Kerl!«
    Ich habe noch nie zuvor ein so entsetztes Gesicht gesehen, wie das der Assistentin des Gesundheitssenators.
    Nicht mal ihr Make-up konnte verbergen, daß sie grün um die Nase wurde. Trotzdem hielt sie die Stellung. Da zog ich das bewußte Foto aus der Tasche.
    »Soll ich das vielleicht Senator Shrimp zeigen?« fragte ich.
    Im gleichen Augenblick war Mrs. Clarke aus meinem Gesichtskreis verschwunden. Sie war einfach in sich zusammengesunken und lag — ein ärmliches Häuflein Unglück — auf dem Fußboden.
    Ich drückte die Tür auf. Der Senator thronte hinter seinem pompösen Schreibtisch. Zuerst blickte er mich indigniert an, dann sah er das Bündel Kleider zu meinen Füßen.
    »Was haben Sie mit Mrs. Clarke gemacht?« fragte er drohend, und ich sah, wie sein Zeigefinger auf den Alarmknopf drückte.
    »Das müssen Sie sie selbst fragen, wenn sie wieder zu sich gekommen ist. Inzwischen, Mr. Shrimp, muß ich Sie um einige Erklärungen bitten.«
    Der blaugoldene Stern tat auch hier seine Wirkung. Selbst Senatoren haben einen gewissen Respekt vor uns G.-men, wenn wir entsprechend auftreten. Bevor er antworten konnte, erklangen eilige Schritte.
    Drei Senatsdiener und ein Cop stürmten ins Zimmer.
    »Der Dame ist schlecht geworden«, sagte ich. »Bitte, bringen Sie sie in den Sanitätsraum, über den Sie sicherlich verfügen, und geben Sie ihr einen Kognak. Dann wird sie wohl wieder munter werden!«
    Da Mr. Shrimp nichts sagte — die ganze Geschichte hatte ihm wohl die Rede verschlagen — griffen die Männer zu und schleppten Mrs. Clarke fort.
    ***
    Ich schloß die Tür von innen und pflanzte mich in den herrlich weichen Besuchersessel.
    »Wenn ich Sie wäre, Herr Senator, würde ich bei allem schuldigen Respekt vor ihrer Menschenkenntnis keine Frau mit meiner Vertretung betrauen, die fünfzig Jahre alt ist und sich einbildet, sie wäre siebzehn.«
    »Ich verstehe Sie nicht…« meinte er vorsichtig.
    In solchen Fällen ist es immer am besten, wenn man nichts versteht, und Mr. Shrimp war immerhin ein versierter Politiker. Auch wenn er von Gesundheitsfragen nicht viel verstand.
    »Dann will ich es ganz kurzmachen.«
    Ich knallte ihm das nun schon öfter strapazierte Bild auf den Tisch.
    »Die Dame kennen Sie! Aber wissen Sie auch, wer der Herr ist, mit dem sie da so traulich zusammensitzt?«
    »Leider habe ich keine Ahnung«, stammelte er. »Ich kümmere mich aus Prinzip nicht um die Privatangelegenheiten meines Personals.«
    »Dies ist keine Privatangelegenheit. Der Mann heißt Dr. Dalton und ist Leiter des psychotherapeutischen Instituts, das Ihnen untersteht. Dieser Mann ist ein Gauner, ein Lump, ein Betrüger und möglicherweise ein Mörder. Für Sie ist das insofern unangenehm, als Sie versucht haben, ihn zu decken. Ich glaube zu wissen, daß Sie die betreffenden Schriftstücke unterschrieben haben, ohne sie auch nur mal zu überfliegen. Dr. Dalton war klüger. Der Bursche ist ein Lady-Killer, und unter seinen Opfern befindet sich auch Ihre Assistentin. Ich mache ihr nicht mal einen Vorwurf daraus, denn sie ist nicht die einzige, die auf ihn reingefallen ist. Den Vorwurf mache ich Ihnen. Es ist ungeheuerlich, daß der verantwortliche Senator für das Gesundheitswesen einen notorischen Quacksalber in leitender Position beschäftigt und selbst dann noch schützt, wenn offenbar wird, daß er ein Verbrecher ist.«
    »Aber erlauben Sie, Mister…«
    »Cotton«, ergänzte ich. »Jerry Cotton. G.-man beim Federal Bureau of Investigation. Ich erlaube gar nichts. Es gibt für mich nur Recht oder Unrecht, und das Unrecht ist in diesem Falle auf Ihrer Seite. Ich bin kein Politiker. Es ist mir gleichgültig, ob Sie Demokrat oder Republikaner sind. Ich habe nicht das geringste Interesse daran, Ihnen die Wiederwahl zu vermasseln. Was ich von Ihnen fordere, ist, daß Sie korrekt und sich Ihrer Verantwortung bewußt sind. Ihre Schlamperei und Gleichgültigkeit hat, soweit ich das beurteilen kann, bereits einige Menschenleben gekostet. Ich sage Ihnen das, aber nur Ihnen, das heißt, wenn Sie von jetzt an spuren. Ich verlange Ihre Mitarbeit. Nur unter dieser Bedingung lasse ich Sie ungeschoren.«
    Der pompöse Senator hockte auf
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