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0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

Titel: 0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht
Autoren: Der Teufel hat umsonst gelacht
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hereinkam.
    »Einen schönen Gruß von Nell«, grinste er. »Frag’ mich nicht, wo sie ist, das ist einzig und allein meine Sache. Jedenfalls geht es ihr gut. Wie die Alte mir schreibt, hat sie sich schon einen Boyfriend zugelegt. Du weißt ja, wie feurig die Südstaatler sind.«
    Ich warf ihm etliche Kosenamen an den Kopf, aber ich konnte ihn nicht reizen.
    »Wenn ich noch vierzig Jahre jünger wäre, würde ich selbst mein Glück bei ihr versuchen,« sagte er ungerührt. »Die Olle schreibt, das Mädchen wäre quietschvergnügt und von dem Tick könnte man so gut wie nichts mehr merken.«
    Um drei Uhr kam Phil zurück. Er warf sich schnaufend auf einen Stuhl und sagte: »Um die Hauptsache vorwegzunehmen: es geht den beiden alten Leuten den Umständen nach gut. Ich habe mit ihnen gesprochen und muß sagen, daß sie mehr als verschroben sind. Bei der Frau laß ich das ja noch hingehen, aber der Mann — er ist achtundsiebzig Jahre alt — stinkt vor Geiz. Er schläft auf seinem Geld und kann sich nicht von einem einzigen Cent trennen. Ich habe ihm auf den Kopf zugesagt, daß er wahrscheinlich an dem Tod seiner Tochter schuld wäre, doch das rührt«? ihn gar nicht. Das einzige, womit er sich jetzt beschäftigt, ist die Summe, die er der Feuerversicherung abluchsen kann.
    »Nachher habe ich mir das abgebrannte Haus angesehen. Leider hat man bereits mit den Aufräumungsarbeiten begonnen, und ich konnte nichts Genaues mehr feststellen. Trotzdem bin ich der Ansicht, daß der Brand nicht durch eine brennende Zigarre verursacht worden sein kann. Dann wären nämlich Erdgeschoß und erster Stock eingeäschert worden, nicht aber der Keller. Und gerade der ist vollkommen vom Feuer zerstört worden. Ich bin der Überzeugung, daß der Brand dort gelegt wurde. Das Alibi des Sohnes, Dr. Macomb, wurde mir allerdings dort bestätigt. Mindestens fünf Leute haben gesehen, daß er um zwölf Uhr mittags abfuhr.«
    »Und trotzdem kann ich nicht glauben, daß er seine Hände nicht im Spiel hat. Die Sache kam ihm viel zu gelegen, als daß es hätte Zufall sein können.«
    ***
    Der Fernsprecher schrillte wieder mal aufdringlich, und fluchend schnappte ich mir den Hörer.
    »Einen Augenblick, ich verbinde.« Es knatterte wie üblich, und dann kam eine Stimme:
    »Spreche ich mit FBI, New York Distrikt? Ich möchte den Herrn haben, der heute morgen wegen des Brandes in Boston war.«
    Ich warf Phil den Hörer rüber. Der meldete sich und lauschte gespannt.
    »Sind Sie ganz sicher?« fragte er dann.
    Es dauerte noch ein paar Minuten, bis er sagte:
    »Legen Sie das bitte protokollarisch fest, und schicken Sie es per Eilboten!«
    »Was ist los?« fragte ich.
    »Der Feuerwehrhauptmann hat im Keller von Macombs Haus die Reste einer Weckuhr gefunden. Komischerweise fehlt die Klingel. Die Uhr ist auf zwölf Uhr stehengeblieben. Das kann sowohl zwölf Uhr mittags als auch zwölf Uhr nachts gewesen sein. Aber daneben lagen die Reste eines Zündsteins, den man für Feuerzeuge braucht. Nicht weit davon befand sich ein leerer, geplatzter Benzinkanister. Der Feuerwehrhauptmann behauptet, das wären die typischen Utensilien für eine Brandstiftung. Man ersetzt die Klingel des Weckers durch einen Feuerstein, der durch den Klöppel zum Sprühen gebracht wird. Die Funken entzünden eine Lunte, die sich langsam weiterfrißt, bis sie an die Stelle kommt, an der sie endgültig zünden muß. In diesem Fall war es der angebohrte Benzinkanister. Ich würde vorschlagen, sofort unseren Brandsachverständigen nach Boston zu schicken. Ein Feuerwehrhauptmann mag eine Autorität sein, aber das Gericht wird ihn nicht anerkennen. Unseren Sachverständigen dagegen kann man nicht ablehnen.«
    Es gab wieder eine kurze Besprechung mit Mr. High, und dann klappte es.
    Jetzt kamen die Nachrichten Schlag auf Schlag. Dr. Dalton war sofort nach seiner Entlassung in das Institut zurückgekehrt. Unsere Leute behaupteten, es habe dort einen furchtbaren Krach gegeben. Danach sei er zum Stadthaus gefahren.
    Kaum war dieses Gespräch zu Ende, als Senator Shrimp anrief:
    »Sie können mir gratulieren! Ich habe Dalton soeben hinausgeworfen. Er kam, wurde unverschämt und verlangte Schadenersatz. Natürlich wußte er nicht, daß wir zusammen gesprochen hatten. Ich sagte ihm, wenn er etwas wollte, dann sollte er sich an Sie halten.«
    »Das wäre eine wahre Wonne für mich«, sagte ich lachend.
    »Kann ich mir lebhaft vorstellen«, kicherte der Senator, der augenscheinlich heilfroh war,
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