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0184 - Gucky und die Blaue Garde

Titel: 0184 - Gucky und die Blaue Garde
Autoren: Unbekannt
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bisherigen Freunde verlassen. Und, wie ich feststelle, verläßt auch du ihn." Gucky sprang auf seinen Stuhl und kletterte auf den Tisch.
    Unerschrocken watschelte er auf den Unsterblichen zu und blieb dicht vor ihm stehen. „Wir sind alte Freunde, wenn du dich erinnern kannst. Wenn ich dich bitte, uns zu helfen, würde dich das umstimmen können?"
    „Nein, auf keinen Fall." Die Stimme des Unsterblichen verriet Ungeduld. Gucky sagte patzig: ,, Weißt du was, alter Mann? Dann läßt du es eben sein! Ich kenne jemand, der uns gern hilft, und er ist mächtiger als du, der du damals vor einer Gefahr geflohen bist, mit der wir spielend fertig wurden. Du hast vor einem Phantom Angst gehabt, mein Lieber. Und wahrscheinlich hast du heute wieder Angst, uns zu helfen. Wolltest du nicht gehen?" Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte Gucky sich um und ging an seinen Platz zurück. Mit einem Seufzer der Erleichterung rutschte er auf seinen Stuhl herab. Als er in Richtung des Tischendes sah, bemerkte er, daß der alte Mann verschwunden war. Es war, als habe er sich in Luft aufgelöst.
    Tifflor sagte vorwurfsvoll: „Das hast du nun davon, Gucky!
    Vielleicht hätten wir ihn doch noch umstimmen können und ..."
    „Den Unsterblichen und umstimmen?" Gucky lachte piepsend.
    „Niemals, Julian. Er hatte seine Gründe, wenn auch andere, als ich ihm vorwarf. Er wollte uns nicht helfen, also war es Zeitverschwendung, sich länger mit ihm zu unterhalten."
    „Also gut." Tifflor sah Mercant an, der sich erhob und sagte: „Ich werde Ihnen jetzt unseren Plan erläutern, damit Sie..."
    „Einen Augenblick!" Gucky war abermals auf den Tisch gesprungen und marschierte nun auf die beiden Männer am Kopfende zu. „Ich habe noch einen zweiten Vorschlag zu machen. Hast du etwas dagegen, Julian, wenn wir noch einmal einen Block bilden?"
    „Wen willst du denn jetzt um Hilfe bitten?"
    „Harno." Tifflor starrte den Mausbiber an.Harno! Das Wort weckte vage Erinnerungen in ihm, aber es dauerte volle drei Sekunden, ehe er sich besinnen konnte. „Die Fernsehkugel! Und wo ist sie jetzt?"
    „Irgendwo dort draußen." Gucky deutete gegen die Decke. „Er wird uns bestimmt nicht enttäuschen." Tifflor warf Mercant einen fragenden Blick zu. Der Chef der Abwehr zuckte die Schultern und setzte sich wieder. Seine Miene drückte soviel aus wie: Na, auf eine Stunde mehr oder weniger kommt es nun auch nicht mehr an. Harno war eigentlich ein noch seltsameres Wesen als der Unsterbliche. Er war eine Kugel von einem halben Meter Durchmesser, wenn er es nicht gerade vorgezogen hatte, in Rhodans Tasche zu verweilen. Er bestand aus purer Energie, die von geheimnisvollen Kräften zusammengehalten wurde. Harno war ebenfalls unsterblich und zeitlos. Er besaß die Fähigkeit, jeden Punkt des Universums optisch auf seine Oberfläche zu bannen.
    Die Mutanten stellten wieder eine geistige Einheit her.
    Wieder ging der telepathische Ruf hinaus in Raum und Ewigkeit.
    Eine Stunde verging, aber Harno meldete sich nicht. Tifflor und Mercant warteten. Sie sahen auf die Uhr, nickten sich zu.
    „Geben wir ihnen noch fünf Minuten", flüsterte Mercant.
    Tifflor schloß die Augen. Er spürte plötzlich die ungeheure Verantwortung, die Rhodan seit mehr als dreihundert Jahren getragen hatte. Wie hatte er das überhaupt aushalten können, ohne den Verstand zu verlieren? Er, Tifflor, war erst seit Tagen an seiner Stelle, aber ihm schienen es bereits Jahrtausende zu sein.
    „Harno hat sich gemeldet!" rief Gucky plötzlich und unterbrach die Stille des Raumes und damit auch die Sitzung des telepathischen Blocks. „Er hat sich gemeldet und gesagt, wir sollten ein wenig Geduld haben."
    „Gucky hat recht", pflichtete John Marshall bei. „Ich habe die Botschaft ebenfalls empfangen."
    Die anderen Telepathen bestätigten es. Alle nahmen ihre Plätze wieder ein. Bald würde die Entscheidung gefällt und die Ungewißheit vorüber sein. Aber es vergingen noch endlos erscheinende zwei Stunden, ehe Harno sein Versprechen wahrmachte. Mitten im Raum schwebte plötzlich die schwarze, schimmernde Kugel, die alles Licht verschluckte. Das Schimmern kam von innen heraus. Seltsam war, daß sich die Decke der Messe verwandelte und zu einem dunklen Nichts wurde, unter dem Harno vibrierend stand. Wie immer teilte sich das, was das Energiewesen zu sagen hatte, seinen Partnern telepathisch mit. Im Gegensatz zu dem Unsterblichen nahm es niemals eine andere Gestalt an, und es war fraglich, ob es dazu überhaupt
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