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0184 - Gucky und die Blaue Garde

Titel: 0184 - Gucky und die Blaue Garde
Autoren: Unbekannt
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einen undurchdringlichen Gürtel um das Sonnensystem, bereit, jeden Angreifer zurückzuschlagen, der es wagen sollte, in diesen Raum vorzustoßen. Terra war stark genug geworden, um ohne Partner und Verbündete auszukommen. Das Solare Imperium war nun so mächtig, daß es logischerweise keinen Krieg mehr geben konnte, denn es gab einfach keinen Gegner, der es hätte wagen können, die Erde anzugreifen. Rhodans angeblicher Tod hatte jene Situation geschaffen, die seit Jahrzehnten vergeblich angestrebt worden war. Terra war wieder frei von Bündnis verpflichtungen und konnte nach eigenem Ermessen handeln. Und Terra war unangreifbar geworden.
    Es war der sechzehnte November des Jahres 2328.
    An diesem Tag geschahen scheinbar unwichtige Dinge, die sich jedoch später - insgesamt betrachtet - entscheidend auswirken sollten. Seit einer Woche wußten Tifflor und Mercant, daß Rhodan, Atlan und Bully noch lebten. Der Geheimagent Arthur Konstantin hatte sein Leben lassen müssen, um das herauszufinden, aber ihm war Gelegenheit geblieben, sein Wissen einem Schiff des Geheimdienstes mitzuteilen, dessen Kommandant für die Weiterleitung an Tifflor sorgte. Rhodan lebte, aber niemand wußte, wo er gefangengehalten wurde. Es galt, diesen Ort herauszufinden. Julian Tifflor und Allan D. Mercant erließen die notwendigen Befehle. Das Mutantenkorps wurde zurückgerufen.
    Die einzelnen Mutanten waren an verschiedenen Orten im Einsatz, aber die Nachrichtenverbindungen funktionierten einwandfrei. Wo immer die Spezialagenten Terras auch sein mochten, der Befehl zur Rückkehr erreichte sie. Sie verließen ihre Posten. Posten, die nun nichts mehr bedeuteten.
    Es gab nur noch einen wichtigen Posten, und der hieß Terra!
    Doch bevor sie gingen, erfüllten sie ihren letzten Auftrag.
    Es war ein reiner Zufall, daß der Mausbiber Gucky gerade auf dem Planeten Huwi weilte, der von den Drechselpfeifern bewohnt wurde. Hier, Vierzehntausendfünfhundert Lichtjahre von der Erde entfernt, verbrachten die telepathischen Lebewesen, die sich aber meist in einer pfeifenden Lautsprache verständigten, ihr friedliches Dasein. Ein unwichtiger Planet und unwichtige Verbündete im kosmischen Schachspiel der Großmächte, wäre die Sonne M-317-XB nicht rein zufällig ein variabler Stern am Rande der Hauptfluglinien zwischen Arkon und Terra gewesen. Trotz Computer und komplizierter Bordgehirne war ein derartiges Leuchtfeuer eine große Hilfe bei linearem Sichtflug. So war der Planet der Drechselpfeifer unentbehrlich geworden. Um die Drechselpfeifer selbst kümmerte man sich kaum, man brauchte ja nur ihre Sonne. Es war Gucky überlassen, die große Möglichkeit der harmlosen und friedfertigen Geschöpfe zu entdecken, als er eines Tages auf dem Rückflug zur Erde die seltsamen Gedankenimpulse auffing, die aus Richtung der pulsierenden Sonne M-317-XB kamen. Da der Stern nur von einem Planeten umkreist wurde, war es klar, daß die Impulse - organisch-mental - nur von Huwi stammen konnten. Rein äußerlich erinnerten die Drechselpfeifer an überdimensionale Eichhörnchen, und sie taten nichts, um diesen ersten Eindruck zu verwischen. Sie waren Nager, aber von hervorragender Intelligenz. Sie hatten sich eine eigene Zivilisation aufgebaut, besaßen eine vorbildliche Sozialstruktur und lebten im übrigen von der Hand in den Mund - im wahrsten Sinne des Wortes. Mit ihren scharfen Nagezähnen, um die sie Gucky vom ersten Augenblick an fürchterlich beneidet hatte, bearbeiteten sie die zahlreichen Baumarten ihrer Heimat, stellten herrliche Schnitzereien her und bauten nach dem Kontakt mit dem Imperium eine entsprechende Industrie auf. In allen Teilen der Galaxis waren die „zahngeschnitzten" Kunstwerke der Drechselpfeifer bekannt und begehrt. Es war die Artverwandtschaft, die Gucky immer wieder gern nach Huwi zurückkehren ließ. Einmal hatte er hier sogar einen Urlaub mit Iltu verbracht, und es war so ziemlich mit die schönste Zeit seines bisherigen langen Lebens gewesen. Auch diesmal 'weilte Gucky nicht dienstlich auf Huwi. Als er von Rhodans Tod hörte, war sein erster Impuls gewesen, sich im ersten Schock zu verkriechen.
    Sein vorheriger Auftrag war erledigt, und er, Gucky, war frei.
    Ein kleines Schiff brachte ihn nach Huwi und wartete außerhalb des Systems auf seine Anweisungen. Nach zwei Tagen begann Gucky zu fühlen, daß Rhodan oder Bully unmöglich tot sein konnten. Zwar war es ihm nicht gelungen, einen telepathischen Kontakt herzustellen, aber er verließ sich
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