Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten

0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten

Titel: 0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten
Autoren: Schüsse aus dem Geigenkasten
Vom Netzwerk:
Stück weiter. Dann gaben auch wir es auf. Was ist schon eine Smith & Wesson gegen eine Maschinenpistole?
    Wir funkten nach Steifenwagen zu unserer Unterstützung. Leider war die Nummer des Imperial unleserlich gewesen. Sie war vollkommen verstaubt, und ich argwöhnte, dass man sie mit Öl eingerieben hatte.
    Voller Wucht machten wir kehrt und fuhren zurück zur 89. Straße. Noch von unterwegs fragte ich durch, was für Wagen Ponzo besaß. Es waren ein Cadillac und ein Mercedes. Von einem Imperial war keine Rede. Es hatte nicht den geringsten Zweck, ihn zu stellen. Er würde uns auslachen oder unverschämt werden.
    »Eigentlich müssten wir ja nun-Wright unterrichten«, überlegte Phil. »Wenn diese Young ihn weiter anführt, so hat alles keinen Sinn.«
    »Und wenn wir es ihm sagen, lässt er sie umlegen, und das ist auch nicht der Zweck der Übung. Besser, wir lassen seinen Stall bewachen und versuchen, Sie abzufangen, falls sie zurückkommt. Dasselbe müssen wir auch mit Ponzos Behausung machen«
    Vor dessen Haus sah es genauso aus wie gestern. Die Gorillas kannten uns bereits und grinsten, aber keiner machte Anstalten, uns einzulassen.
    »Ich will Mr. Ponzo nicht so früh stören, doch vielleicht können Sie mir die Auskunft geben, die ich haben möchte«, fühlte ich vor.
    »Schieß los«, sagte der eine.
    »Ich möchte feststellen, ob Mr. Ponzo vorhin Besuch von einer sehr netten jungen Dame hatte, die einen Imperial fährt.«
    »Da hegen Sie falsch«, feixte er.
    »Wenn Mr. Ponzo Besuch von sehr netten jungen Damen bekommt, dann bestimmt nicht um diese Tageszeit. Wir haben jedenfalls keine gesehen.«
    Das konnte wahr und es konnte eine Lüge sein, aber dafür hatten wir keinen Beweis. Ich bedankte mich also, und wir trudelten ab ins Office.
    ***
    Dort ordneten wir die Überwachung der beiden Gangsterhäuptlinge an und gaben uns der schwachen Hoffnung hin, es werde etwas dabei herauskommen.
    Dann gab ich die FN, die Vilma gehabt hatte, zur Fingerabdruckabteilung, die sie dann an den Erkennungsdienst weiterleiten sollte.
    Es fanden sich auch die Spuren von drei Fingern, aber die waren nirgends registriert, und die Nummer war, wie ich schon sagte, ausgefeilt. Also wieder nichts.
    Das Nächste war, dass ich die Fotografie des James Plump vervielfältigen ließ und die City Police beauftrage, eine diskrete Fahndung einzuleiten. Ich sagte diskret, weil ich nicht wollte, dass dies überall herumposaunt wurde. Nur die Detectives, die sich in dem entsprechenden Milieu bewegten und dort Bescheid wussten, erhielten ihre Aufträge. Der Gauner sollte auch, wenn man ihn fand, nicht verhaftet, sondern nur beschattet werden. Den Rest wollten wir selbst erledigen.
    Inzwischen war es elf Uhr geworden. Wir überlegten uns noch, was wir als Nächstes unternehmen sollten, als ich an den Fernsprecher gerufen wurde.
    »Hallo, ist da Cotton?«, fragte eine melodische Männerstimme.
    »Ja, Mit wem spreche ich?«
    »Das möchten Sie gern wissen, aber ich halte es für besser, unerkannt zu bleiben. Was ich Ihnen mitzuteilen habe ist so, dass es Ihnen auch Freude machen wird, wenn Sie meinen Namen nicht kennen. Möglicherweise hole ich mir gelegentlich die Belohnung ab.«
    »Wofür?«
    »Das werden Sie sofort hören. Sie kennen doch die Filiale der Bankers Trust Cy. In der 74.Straße nahe Second Avenue?«
    »Sie meinen in Little Bohemia (Klein Böhmen)?«
    »Genau da. Nun passen Sie gut auf, heute Mittag um genau ein Uhr, wenn die Bank im Begriff ist, zur Mittagspause zu schließen, wird dort ein Raubüberfall starten. Auf welche Weise, ist mir nicht genau bekannt. Ich weiß nur, dass es auf die süße Tour, das heißt, möglichst ohne Knallerei vor sich gehen soll. Gewisse Leute haben ein Interesse daran, dass die Sache gründlich missglückt. Das ist alles. Haben Sie mich genau verstanden?«
    »Das schon, aber ich kann mir nicht denken, dass jemand so etwas am helllichten Tag probiert.«
    »Gerade darum, weil es sich niemand denken kann.«
    »Und weshalb erzählen Sie mir das und nicht der City Police?«
    »Nehmen Sie an, wir wollen Ihnen eine Gefälligkeit erweisen. Nehmen Sie an, Sie wären uns besonders sympathisch. Arrivederci.«
    Dann wurde eingehängt.
    »Da schlag doch einer lang hin«, knurrte ich. »So was ist mir noch nicht vorgekommen.«
    »Was?«, fragte Phil.
    »Da ruft mich ebne so ein Kerl an und behauptet, es würde heute Mittag, genau Tim ein Uhr, ein Überfall auf die Bankers Trust Cy. in der 74.Straße verübt werden.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher