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0183 - Die Dschungel-Armee

Titel: 0183 - Die Dschungel-Armee
Autoren: Unbekannt
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brennende Wurzeln und Bruchstücke des Stammes übriggeblieben. Kasom wußte, daß er an diesem Platz nicht sicher war. Das Feuer konnte sich ausbreiten. Außerdem mußte er jetzt wieder mit Angriffen durch die zahllosen Mordpflanzen rechnen, die in ihm ein willkommenes Opfer sehen würden. Sein Puls ging wieder langsamer.
    Die strapazierten Lungen atmeten allmählich wieder im gewohnten Rhythmus. Kasom untersuchte die Gewächse, zwischen denen er sich niedergelassen hatte. Die Stengel sahen dick und wie mit einem Pelz bewachsen aus. Kasom brach ohne zu zögern einen ab und preßte die Flüssigkeit aus ihm heraus.
    Prüfend ließ er sie über die Hände laufen. Sie ätzte nicht. Kasom rieb sein trockenes Gesicht damit ein. Er wagte nicht von der Flüssigkeit zu trinken. Gründlich untersuchte er seine Verletzungen. Den Umständen entsprechend, hatte er das Ende der Drenhol gut überstanden. Kasoms Gedanken begannen sich intensiver mit der Zukunft zu beschäftigen. Er war irgendwo inmitten des Dschungels von Greendoor. Allein und unbewaffnet.
    Das bedeutete, daß er nur wenig Aussichten besaß, Zentral-City jemals lebend zu erreichen. Jeder Schritt, den er in diesem Wald machte, konnte sein letzter sein. Ganz in der Nähe standen unbeweglich einige Drenhols. Es sah nicht danach aus, als wollten sie ihn angreifen. Doch die Riesenbäume waren sicher nicht die einzigen Gegner, mit denen er hier zu rechnen hatte.
    Kasom richtete sich auf und band die Überreste seiner Kleidung notdürftig zusammen. Er kontrollierte den Mikrogravitator. Das Gerät funktionierte noch, aber es war sinnlos, es innerhalb des Dschungels einzuschalten. Hier konnte er keine großen Sprünge machen. Er beschloß, die erhöhte Schwerkraft in diesem Fall als einen Vorteil anzusehen. Wenn er zur Flucht gezwungen wurde, konnte er sich immer noch anders entscheiden.
    Hatte es überhaupt einen Sinn, wenn er versuchte, sich durch den Dschungel zu kämpfen? Er wußte nicht, in welcher Richtung Zentral-City lag. Das Licht der Doppelsonne reichte nicht aus, um das dichte Dach des Waldes zu durchdringen. Kasom hatte keine Möglichkeit für eine sichere Orientierung.
    Da fiel ihm ein, daß die brennende Drenhol eine einigermaßen gut zu erkennende Spur hinterlassen haben mußte.. Auf diese Weise konnte es ihm gelingen, in die Nähe der Hauptstadt von Greendoor zurückzukehren.
    Kasom arbeitete sich zwischen den niedrigen Pflanzen hindurch.
    Er hatte vor, den Brandplatz zu umgehen und den Weg zu suchen, den sich der sterbende Baum durch den Dschungel gebahnt hatte.
    Einen Augenblick spielte er mit dem Gedanken, sich einer Drenhol zu nähern, um von ihr Hilfe zu erhalten. Er war jedoch ungewiß, wie der Baum reagieren würde.
    Kasom hatte noch nicht zehn Meter zurückgelegt, als vor ihm ein breites Gitter auf den Boden fiel und auf ihn zukam. Das Gitter ähnelte einem überdimensionalen Rechen, nur standen die einzelnen Zinken dichter beieinander und waren aus Holz. Kasom blieb verwirrt stehen. Hinter sich hörte er ein Kratzen im Boden. Er fuhr herum und sah ein weiteres Gitter, das sich ihm von hinten näherte. Beide hingen an biegsamen Ästen, die zu einem gedrungenen Baum hinführten. Doch es war kein Baum, wie Kasom gleich darauf erkannte. Es schien sich um eine riesige Wurzel zu handeln. Innerhalb der Wurzel hatte sich eine Pflanze niedergelassen, die nun ihre Fanggitter nach ihm auswarf. Die Höhe dieser lebendigen Fallen betrug fast zehn Meter.
    Noch sah Kasom keine besondere Gefahr. Er konnte jederzeit zur Seite ausweichen. Mißtrauisch beobachtete er die beiden Gitter. Als sie schneller zusammenrückten, bewegte er sich seitwärts.
    Doch die Pflanze, die in der hohlen Wurzel lebte, reagierte schneller, als Kasom erwartet hatte. Aus dem Hintergrund schnellte ein drittes Gitter heran. Es legte sich horizontal über die beiden anderen, so daß eine Art vielschneidige Riesenschere ent- stand. Kasom mußte sich bücken, um nicht vom oberen Gitter getroffen zu werden. Da bogen sich die beiden Fallen links und rechts von ihm an den Enden zusammen. Kasom war gefangen.
    Gehetzt blickte er sich um. Die Pflanze hatte .keine Möglichkeit, ihn zu ihrem Zentrum zu transportieren, denn sobald sie ihre Fangäste anhob, konnte er unter ihnen durchschlüpfen. Ein Blick nach oben ließ den Ertruser jedoch erschauern. Unterhalb des Gitters wuchsen Hunderte von Dornen aus dem Holz. Die Falle würde sich tiefer und tiefer auf ihn herabsenken und ihn aufspießen. Dieser
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