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0183 - Die Dschungel-Armee

Titel: 0183 - Die Dschungel-Armee
Autoren: Unbekannt
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ihre sonst so sicheren Plätze verlassen. Nur er, Kasom, hockte noch innerhalb des Stammes und schwebte in Gefahr, bei lebendigem Leibe geröstet zu werden. Der Ertruser war kein Mann, der im Augenblick drohender Gefahr die Nerven verlor. Ruhig begann er seine Lage zu überprüfen. Er zweifelte nicht daran, daß die weitverzweigten Wurzeln des Baumes in Flammen standen. Das bedeutete, daß sich rings um die Drenhol ein brennender Kranz zog, der nur schwer zu überwinden sein würde. Innerhalb des Stammes schien im Augenblick noch .der sicherste Platz zu sein. Das konnte sich allerdings rasch ändern.
    Kasom mußte damit rechnen, daß die Flammen durch die Öffnung hereinschlugen. Außerdem konnte es geschehen, daß der Stamm einfach in sich zusammenrutschte und Kasom unter sich begrub.
    Wie er seine Aussichten auch betrachtete, besonders erfreulich sah es nicht für ihn aus. Der Baum knackte und ächzte, die Peitschenäste, die noch nicht dem Brand zum Opfer gefallen waren, trommelten gegen den ausgehöhlten Stamm. Die Drenhol befand sich in Agonie. Die Luft innerhalb der Höhle wurde schlechter. Mit tränenden Augen drang Kasom abermals bis zur Öffnung vor. Unbeschreiblicher Lärm drang an sein Gehör. Der gesamte Dschungel schien in Aufruhr zu sein. Mit Mißbehagen dachte Kasom daran, daß ihn der schwerverletzte Baum wahrscheinlich tief in den Wald geschleppt hatte. Der Rauch stach ihm in die Lungen. Er packte mit beiden Händen den Rand des Spaltes und zog sich hoch. Glühende Hitzte schlug ihm entgegen.
    Widerlicher Gestank verpestete die schon unter normalen Umständen übelriechende Luft des Dschungels. Kasom hing quer im Eingang der Baumhöhle, als der Stamm unter ihm nachgab. Er war unterhalb der Wurzeln bereits so weit abgebrannt, daß Kasoms Körpergewicht genügte, um ihn endgültig zum Einsturz zu bringen. Kasom spürte, wie sich der Überrest der einst riesigen Drenhol zur Seite neigte. Er kniff die Augen zusammen, um in den Rauchschwaden etwas sehen zu können, doch der Boden unter ihm war eine undeutliche Masse ohne feste Konturen. Er konnte nicht einfach hinabspringen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sich festzuklammern. Er schnappte nach Luft. Irgendwo brach ein Ast ab. Einer der letzten Peitschenarme der Drenhol streifte Kasoms Körper. Der Ertruser fühlte, wie der Schmerz, den die Dornen auf seiner Haut verursachten, bis zur Unerträglichkeit zunahm. Verzweifelt hielt er sich fest. Der Stamm, oder das, was noch von ihm übrig war, kippte weiter zur Seite. Der mit Dornen bewehrte Ast pendelte wieder an Kasom vorbei, doch diesmal berührte er den Ertruser kaum. Der Schmerz in Kasoms Rücken ließ nach. Er würgte nach Luft. Er glaubte, daß er in wenigen Augenblicken ersticken würde. Da zerbarst die untere Hälfte des Stammes. Flammen schlugen bis zu Kasom empor und versengten seine Haut. Ohrenbetäubender Lärm kam aus der Tiefe. Der Teil des Baumes. an den sich Kasom klammerte, wurde zur Seite katapultiert. Krachend löste sich die äußere Schale der Aushöhlung vom Rest des Stammes. Kasom verlor das Gleichgewicht. Er schloß die Augen. Sein Mund war vollkommen ausgetrocknet, seine Zunge angeschwollen.
    Er spürte, daß er fiel. Aber er hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn fast im gleichen Augenblick erfolgte der Aufprall. Kasom gab einen dumpfen Laut von sich. Er wurde einige Meter davongeschleudert und landete auf dem Rücken. Das Prasseln der Flammen war noch immer in gefährlicher Nähe.
    Kasom öffnete die Augen und sah, daß er durch die Trümmer der Drenhol kroch. Der Qualm war so dicht, daß er kaum drei Meter weit sehen konnte. Auf Händen und Knien bewegte er sich weiter fort. Gierige Schlingpflanzen, bereits in Flammen stehend, versuchten ihn festzuhalten. Halb blind und völlig erschöpft, riß sich der USO-Spezialist los. Hinter ihm, im Zentrum des Brandes, war eine tobende Hölle. Kasom biß die Zähne aufeinander. Seine Sichellocke, auf die er so stolz war, schien halb angesengt zu sein.
    Seine Kleider, die bereits durch die Flucht aus den Abwässerkanälen von Zentral-City gelitten hatten, wiesen große Brandlöcher auf.
    So schnell er konnte, bewegte sich Kasom vom Herd des Feuers hinweg. Erleichtert atmete er auf, als der Rauch sich lichtete. Er taumelte in eine Ansammlung kleinerer Büsche hinein und ließ sich einfach niedersinken. Im Augenblick war er zu erschöpft, um irgend etwas zu tun. Er schaute zur Drenhol hinüber, aber es waren nur noch
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