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0183 - Die Dschungel-Armee

Titel: 0183 - Die Dschungel-Armee
Autoren: Unbekannt
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waren nur armdick, aber sehr zahlreich. An ihren Spitzen waren sie gespalten und nahmen dadurch die Form einer Zackenkrone an. Sie waren dunkelblau gefärbt, so daß Kasom vermutete, daß es sich um Blüten handelte.
    Das besagte allerdings nicht, daß der Bewohner der Höhle harmlos war. Kasom riß einen kleinen Ast ab und berührte damit vorsichtig einen der Wedel. Der Ast klebte fest. Kasom zog daran, der Saugarm pendelte in seine Richtung, doch der Ast ließ sich nicht mehr lösen. Die Wedel waren mit einer klebrigen Flüssigkeit behaftet, die offenbar ungewöhnliche Eigenschaften besaß.
    Kasom beschloß sein Glück an einer anderen Stelle des Stammes zu suchen. Er wanderte über die dicken Wurzeln weiter.
    Die nächste Öffnung, die sichtbar wurde, lag wesentlich tiefer als die zuerst entdeckte. Trotzdem bot sie genügend Platz, um den Ertruser einzulassen. Erleichtert stellte Kasom fest, daß hier kein Bewohner sein „Aushängeschild" zeigte. Trotzdem mußte er vorsichtig sein. Er kletterte auf der Wurzel hinab und blickte in das Loch hinein. Im Innern des Stammes war es so dunkel, daß er kaum etwas sehen konnte. Er glaubte ein leises Knistern zu hören, als raschele irgendwo Papier, doch das konnte auch von der Drenhol selbst herrühren. Der Ertruser gab sich einen Ruck. Er durfte nicht länger zögern. Hier draußen war er ständig in Gefahr.
    Wenn er erst in der Aushöhlung weilte, konnte er noch immer nach einer Verständigungsmöglichkeit suchen.
    Er bückte sich und zwängte sich durch das Loch. Diesmal fiel er nicht in die Tiefe. Etwa einen Meter unterhalb des Loches war bereits fester Boden. Kasom wurde nicht angegriffen. Er atmete erleichtert auf. Langsam drang er tiefer in seinen neuen Schlupfwinkel vor. Plötzlich hatte er das Gefühl, nicht allein zu sein. Unruhig geworden, lauschte er aufmerksam. Seine überreizten Nerven spielten ihm einen Streich. Er hatte sich so auf eine Abwehr konzentriert, daß das Ausbleiben eines Angriffs ihn nun völlig verwirrte. Kasom hörte nichts als seinen stoßweisen Atem und das Schlagen seines Herzens. Er redete sich ein, daß kein Grund zur Beunruhigung bestand. Er konnte jedoch nicht ver- hindern, daß wirre Gedanken durch seinen Kopf jagten.
    Er wandte sich um und blickte zurück zur Öffnung.
    Im gleichen Augenblick preßte sich ein harter Gegenstand in seine Seite. Kasom erstarrte und hielt den Atem an.
    „Wer immer Sie sind", sagte eine harte Männerstimme.
    „Bewegen Sie sich nicht, oder ich brenne Ihnen ein Loch in den Bauch."
    Der Himmel über Zentral-City war wolkenverhangen. Die Stadt war jetzt ein graues Labyrinth von Gebäuden, Hochstraßen, Tunnels und düster emporragenden Gerüsten, Regen trommelte gegen die große Scheibe. Die Klimaanlage innerhalb des Raumes surrte kaum hörbar. Ein frischer Geruch lag in der Luft. Unter dem Fenster standen drei Vasen mit großen, vielfarbigen Blumen.
    Warme, indirekte Beleuchtung erfüllte das Zimmer mit behaglichem Licht. Hier schien alles geschaffen zu sein, um unter den Bewohnern Zufriedenheit hervorzurufen. Doch die vier Männer, die diesen Raum bewohnten, waren alles andere als zufrieden. Andre Noir hatte sich in den Schlafraum zurückgezogen, um allein zu sein. Er wollte den paranormalen Kontakt zu Trat Teltak nicht verlieren. Reginald Bull und Atlan saßen am Tisch und spielten Schach. Bully lag bei der laufenden Partie hoffnungslos im Hintertreffen. Das lag nicht an seinen mangelnden spielerischen Qualitäten, sondern an der mangelnden Konzentration.
    Perry Rhodan hatte sich einen Sessel ans Fenster geschoben.
    Seit Stunden saß er schweigend da und blickte auf die Stadt hinaus. Seine Augen waren halb geschlossen. Bully stieß seinen König um und stand mit einem Ruck auf. Atlan lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Ich gebe auf", knurrte Bully. „Ich muß ständig an dieses verdammte Gift denken." Er ging quer durch den Raum und wollte die Tür öffnen. Sie war jedoch verschlossen. Ein Plophoser öffnete und blickte zu ihnen herein. „Herein" rief Bully aufgebracht, bevor der Mann noch etwas sagen konnte. „Wir haben keinen besonderen Wunsch." Der Wächter zog sich zurück.
    Die Tür wurde wieder verschlossen. „Eingesperrt - trotz des Giftes", stellte der untersetzte Terraner erbittert fest. Rhodan wandte sich zu seinem alten Freund um. Bully betrachtete ihn angriffslustig, als erwarte er, einen Streit anfangen zu können.
    „Setz dich hin, Dicker", forderte Rhodan Bully auf. „Selbst bei
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