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0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

Titel: 0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«
Autoren: Jason Dark
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Irgendwo über ihnen flogen Fenster auf. »Wir müssen weg!«
    »Zu Fuß?«
    »Nein, mein Wagen steht da vorn.« Gleichzeitig begann Jane Collins zu rennen und zog die widerstrebende Claudia kurzerhand mit. Bis zu Janes VW waren es nur ein paar Schritte, und sie wären auch gut weggekommen, hätte sich nicht ein Jaguar Sportwagen direkt hinter den VW gestellt und ihn eingeklemmt.
    Jane Collins wußte, was sie sich und ihrer Erziehung schuldig war, sie unterdrückte den Fluch, er wäre sicherlich nicht ladylike gewesen. Es gab für sie nur diese eine Chance.
    »Steig ein!« fuhr die Detektivin das Mädchen Claudia an.
    »Du willst weg?«
    Jane hatte schon aufgeschlossen. »Ja, dieser Kerl macht doch seine Freunde mobil.«
    Claudia nickte. Sie lief hastig um den Wagen herum und riß die Tür auf, nachdem Jane die Sperre gelöst hatte.
    Die Detektivin wurde eiskalt. Nun zeigte es sich, daß sie gute Nerven besaß. Sie hatte schon des öfteren in gefährlichen Klemmen gesteckt. Da nutzte es wirklich nichts, wenn man voller Panik reagierte.
    Jane hatte ihre Tür schon geschlossen. Claudia warf sie wenig später ins Schloß.
    Die Detektivin wollte den Zündschlüssel herumdrehen, als sie noch einmal einen Blick in den Außenspiegel warf. Im Spiegel konnte sie die gesamte Gehsteigfront mit den Bars und Hotels überblicken.
    Sie sah Ossy.
    Er stürzte soeben aus dem Eingang des Hotels, blieb stehen und schaute sich wild um.
    Jane zuckte zusammen. Wenn sie jetzt startete, hörte der Zuhälter es. Zudem kam sie nicht sofort aus der Parklücke, sie mußte erst rangieren. Dadurch wurde dieser Verbrecher sicherlich noch stärker aufmerksam.
    »Warum fährst du nicht?« Claudia zitterte auf dem Nebensitz.
    »Es geht nicht. Ossy ist da!«
    »Nein!« Claudias Gesicht verzerrte sich, und abermals überfiel sie die Angst.
    Jane Collins blieb ruhig. Sie beobachtete Ossy im Rückspiegel. Er wußte im ersten Augenblick nicht, was er tun sollte. Dann kam der Portier. Mit ihm sprach Ossy, der Mann jedoch hob die Schulter.
    Dafür kassierte er von dem Zuhälter einen Stoß gegen die Brust, der ihn bis vor die Hauswand warf.
    Schließlich befragte Ossy die herumstehenden Dirnen.
    Claudia hatte sich ebenfalls umgedreht. Als sie sah, was ihr Zuhälter tat, wurde sie noch bleicher. »Jetzt hat er uns gleich. Die Weiber verraten uns doch.«
    Jane antwortete nichts. Sie schaute nur nach, ob die Türen auch von innen verschlossen waren. Alles klar, da hatte sie keinerlei Bedenken.
    »Sollen wir nicht lieber fliehen?« flüsterte das Mädchen. »Ich kenne hier auch ein paar Verstecke, in die wir uns immer verkrochen haben, wenn die Bullen kamen.«
    »Die kennt Ossy auch.«
    »Was wird er tun?«
    Jane lachte leise. »Uns suchen.«
    »Und dann?«
    »Werden wir sehen.«
    »Deine Nerven möchte ich haben. Ich vergehe hier fast vor Angst, und du…«
    »Sei still!« zischte Jane, »er kommt.« Und im nächsten Augenblick: »Runter mit dir!« Sie streckte dabei den Arm aus und drückte Claudias Kopf nach unten.
    Sie selbst blieb halbhoch. Zum Glück stand keine Laterne in der Nähe, die ihr Licht in den Wagen gestreut hätte, so daß das Innere des VW’s ziemlich dunkel war.
    Und Ossy kam näher…
    ***
    Jack the Ripper war wieder unterwegs!
    Er hatte sich lange genug in seinem Haus aufgehalten und dabei zahlreiche Telefongespräche geführt. Beim zweitletzten endlich hatte er Erfolg gehabt. Er wußte jetzt, was er wissen wollte, und das bereitete ihm ein diebisches Vergnügen.
    Sie würde daran glauben müssen. Diese verdammte Zeugin, die ihn gesehen hatte. In dieser Nacht sollte sie sterben. Er kannte jetzt ihren Namen.
    Claudia Ferris, hieß sie.
    Und sie war eine Dirne. Ein widerliches Straßenmädchen, das sich für Geld hingab. Um sie war es nicht schade, so dachte der Ripper, der vom Geist seines Vorgängers fast vollständig erfüllt war.
    Bevor er gegangen war, hatte er lange vor dem Bild gestanden und nur gestarrt. Es war unheimlich gewesen. Das Gesicht des echten Rippers schien sich verändert zu haben, als wollte er sagen: Mach es! Mach es gut!
    Die Stimme hatte wieder in seinem Hirn nachgeklungen. Sie mußte aus der Unendlichkeit der Dimensionen gekommen sein, war in den zweiten Ripper eingedrungen und hatte dessen Seele übernommen. Er fühlte immer mehr, wie er zu einem Abbild des Original-Rippers wurde, und es war ihm sehr schwer gefallen, sich nicht die Kleidung überzustreifen, die der wahre Ripper immer getragen hatte. Der andere
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