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0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

Titel: 0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«
Autoren: Jason Dark
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stehen. »Und jetzt?« fragte sie. Ihre Stimme bebte.
    »Geh hindurch auf den Gang und lauf zur Treppe vor.«
    »Was machst du?«
    »Ich komme nach.«
    Claudia drängte sich durch den Spalt. Dabei berührte sie die Tür, die leicht schwankte, aber dennoch hielt.
    Jane Collins wartete noch. Sie wollte dem Girl die Chance geben, die Treppe zu erreichen. Dann mußten sich beide sputen, denn die Kerle sahen nicht so aus, als wollten sie die Mädchen ungeschoren davonkommen lassen.
    Eds Gesicht blieb ausdruckslos, aber aus der schönen, sonnenbraunen Visage des Zuhälters Ossy sprach der blanke Haß.
    Langsam ging Jane zurück. Ihr Glück war es, daß die beiden Kerle dicht nebeneinander standen, so daß Jane sie immer gut im Auge behalten konnte.
    Den linken Arm hatte sie nach hinten gestreckt. Als ihre Finger die Tür berührten, hielt sie ein.
    Ossy grinste jetzt. »Willst du uns erschießen, du kleine Hure?« fragte er.
    »Nein.«
    »Wie großzügig.« Sie waren beide erfahren genug, um zu erkennen, in welcher Klemme sich Jane Collins befand. Sie konnte die beiden nicht ausschalten. Wenn sie verschwand, würden die Zuhälter augenblicklich die Verfolgung aufnehmen.
    Das war das große Risiko.
    Jane schaffte es, durch die zerstörte Tür zu steigen, ohne dabei die Kerle aus den Augen zu lassen. Dann war sie verschwunden und wandte sich augenblicklich nach rechts, wo der Gang auf die Treppe zuführte. An seinem Ende wartete Claudia.
    Zum Glück war er leer. Sollten die Zuhälter durchdrehen, würden sie keine Unbeteiligten mit in Gefahr bringen. Darauf kam es der Detektivin an.
    »Lauf!« schrie sie Claudia an, die wie versteinert dastand und sich nicht rührte.
    Sekunden danach begriff das Mädchen. Da hatte Jane sie bereits eingeholt.
    Claudia stolperte die Stufen hinab.
    Jane aber blieb stehen. Und sie tat richtig daran. Kaum hatte sie sich umgedreht, als die Tür zu Claudias Zimmer endgültig aus den Angeln gerissen wurde.
    Ed erschien.
    Er war wie ein Schatten, blitzschnell, und er hielt eine Waffe in der rechten Hand.
    »Weg damit!« schrie Jane.
    Ed dachte nicht daran, riß die Pistole hoch und feuerte. Auch Jane schoß, denn sie mußte ihr Leben verteidigen.
    Eds Kugel hörte sie pfeifen. Bevor der Kerl jedoch zum zweitenmal abdrücken konnte, zog sie den Stecher der Astra durch. Jane hatte sich Zeit gelassen, und ihre Kugel traf.
    Obwohl sie eine geweihte Silberkugel verschossen hatte, besaß diese bei Menschen den gleichen Effekt wie ein normales Bleigeschoß. Zuerst zuckte Ed nur zusammen. Dann stieß er einen Schrei aus und taumelte dorthin, wo er hergekommen war. Genau auf die Tür von Claudias Zimmer zu.
    Der Raum wurde soeben von Ossy verlassen. Sein verletzter Kumpan fiel gegen ihn.
    Wie schwer Ed verletzt war, konnte Jane Collins nicht erkennen, auf jeden Fall brach er zusammen und behinderte den anderen Zuhälter. Die Detektivin bekam eine Chance.
    Jane Collins zögerte keine Sekunde länger. Als die ersten Türen aufgerissen wurden, der Schuß war schließlich nicht ungehört geblieben, befand sich Jane Collins bereits auf dem Weg nach unten.
    Sie flog die Stufen hinab.
    Der Portier und Besitzer kam ihr entgegen. Fast hätte sie ihn umgerannt, und ihr fiel blitzschnell eine gute Ausrede ein. »Da oben ist eine Schießerei.« Dann war sie vorbei. Noch eine Kehre, und sie konnte in den Raum schauen, der sich Foyer nannte.
    Er war noch mieser als mies. Vor der Anmeldetheke stand Claudia. Der blasse Schein einer Lampe fiel auf ihr Gesicht und ließ es noch bleicher erscheinen.
    »Du?« rief sie Jane entgegen. »Ich dachte…«
    »Denke nicht!« erwiderte Jane Collins. »Nur weg…« Sie sprang die restlichen Stufen hinunter und riß die überraschte Claudia mit sich. Im Nu waren sie auf der Straße. Es war mehr eine Gasse.
    Ziemlich eng sowieso schon, und dann noch auf einer Seite vollgestopft mit parkenden Wagen. Meist teure Schlitten, die den hier regierenden Zuhältern gehörten. Auf der Seite, wo keine Autos parkten, befand sich eine Bar, neben der anderen. Dazwischen Hotels und kleine Porno-Shops, in denen die billigen Filme liefen.
    An freien Hauswänden lehnten die Mädchen vom horizontalen Gewerbe. In der Dunkelheit sahen sie noch ziemlich unverlebt aus, in Wirklichkeit war es jedoch anders. Grelles Licht würde all ihre Schattenseiten hervorholen.
    Claudia schluchzte und atmete keuchend. Große Angst beherrschte sie. »Was wollen wir tun?«
    Jane schaute sich um. Aus dem Hotel hörte sie Schreie.
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