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0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

Titel: 0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«
Autoren: Jason Dark
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hatte sich diese Kleidung täuschend echt nachgenäht, sogar der Schlapphut war vorhanden.
    Ein Blick in den Kellerraum hatte ihm bewiesen, daß alles in Ordnung war. Die Welt würde vor Entsetzen erstarren, wenn er dieses Geheimnis mal lüftete. Und der Tag kam, darauf freute er sich besonders. Jetzt war erst einmal Claudia Ferris an der Reihe. Sie mußte in dieser Nacht ihr Leben lassen.
    Der Ripper wurde zwar gesehen, wie er in seinen kleinen Wagen stieg, doch niemand schöpfte Verdacht. Eine Frau, die vom nahen Kiosk kam, blieb stehen und grüßte freundlich.
    Der Ripper grüßte zurück.
    »Bei dem Wetter lohnt es sich, loszufahren«, sagte sie. »In der City ist sicherlich was los.«
    Der Ripper nickte. »Kann sein, aber ich fahre zu einer Bekannten. Sie wohnt außerhalb und hat einen wunderschönen Garten.«
    »Dann wünsche ich Ihnen viel Spaß.«
    »Danke.« Der Ripper stieg in seinen Wagen. Es war ein dunkelblauer Renault mit Heckklappe. Fünf Türen brauchte er. Vor allen Dingen die am Heck. Sie öffnete er, um seine Opfer in den Wagen zu legen. Vor die Scheiben konnte er Gardinen ziehen, damit niemand etwas mitbekam.
    Er stieg ein.
    Die Frau war ins Haus gegangen. Als sie die Tür zuschlug, startete der Ripper den Wagen. Er rollte aus der schmalen Einfahrt, und kratzte fast noch mit dem Kotflügel gegen die Backsteinmauer.
    Dann hatte er die Straße erreicht, betätigte den Blinkhebel und fuhr nach rechts.
    Er wußte inzwischen, wo er mit seiner Suche beginnen sollte. In einem Londoner Bezirk, der weltbekannt war und alles an Vergnügen bot, was sich ein Tourist nur denken konnte. Hier hatte auch Jack the Ripper gemordet und war im letzten Jahrhundert wie ein Phantom durch das damals noch stille Viertel geschlichen.
    Ziel des Rippers war: Soho!
    ***
    Unser Ziel: ebenfalls Soho.
    Einen Parkplatz in Soho zu finden, ist normalerweise unmöglich.
    Als wir loszogen, da brauchte ich erst gar nicht nach einem Parkplatz Ausschau zu halten, ich fand sowieso keinen.
    Deshalb wunderte Will Mallmann sich, als ich ein Polizeirevier ansteuerte und den Bentley auf dessen Hof lenkte. Das Revier lag im Herzen von Soho, inmitten des heißen Vergnügungsviertels, zwischen Covent Garden und Piccadilly.
    »Was sollen wir denn hier?« erkundigte sich der deutsche Kommissar erstaunt.
    Als ich die Wagentür zuschlug, schaute bereits ein Uniformierter aus dem Fenster. Ich ging auf ihn zu und blieb dicht unter dem Fenster stehen.
    »Oberinspektor Sinclair.« Der Sergeant grinste, weil er mich kannte. »Auch mal wieder auf Trip.«
    »Und wie! Leider dienstlich. Den Wagen kann ich ja hier stehen lassen?«
    »Klar doch.« Der Sergeant beugte sich noch weiter vor. »Geht es wieder um Geister?«
    Ich hatte keinen Grund, den Mann anzulügen. »Diesmal vielleicht nicht. Jack the Ripper.«
    Der Sergeant pfiff durch die Zähne. »Das ist ein Ding. Vor einer Stunde ist die Anweisung gekommen, daß wir wieder die Augen offenhalten sollen.«
    »Weiß man was Neues?«
    »No, aber das hier ist Ripper-Wetter, wenn ich es mal so leger sagen darf.« Er schniefte. »Schwüle Nächte, da steigen die Emotionen. Wir hatten schon einige Schlägereien, es wird sicherlich noch mehr geben, davon bin ich überzeugt.«
    Der Sergeant war ein alter Praktiker. Er wußte genau, was er sagte. Ich sah keinen Grund, über seine Worte zu lächeln. Er wünschte uns noch viel Erfolg, dann marschierten wir los.
    Will Mallmann war wie auch ich bewaffnet. Er hatte eine Ersatz-Beretta von mir bekommen und trug sie in einer Schulterhalfter.
    Wir stürzten uns in den Trubel. Will Mallmann bekam große Augen und war sehr erstaunt, als er hörte, wie viele Menschen deutsch sprachen. »Das ist ja bald wie in Frankfurt«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Unwahrscheinlich.«
    »London ist eben eine Reise wert«, erwiderte ich. »Man sieht es an dir, du bist ja auch gekommen.«
    »Aber nur weil du hier wohnst.«
    »Das kann jeder sagen.«
    Wir wurden schnell ernst, denn ich hatte bereits das erste Lokal ausgemacht, in dem man einiges erfahren konnte. Es war eine Mischung aus Bar und Spielhölle.
    In dem großen Raum nach dem Eingang standen die Spielautomaten, weiter hinten führte ein tunnelähnlicher Gang in die rot beleuchtete Bar, wo auch gestript wurde.
    Eine Oma schälte sich soeben aus den Klamotten, und einige Männer pfiffen, als sie sich produzierte. Ich konnte darüber nicht mal lächeln. Mir taten diese Frauen leid, die sich für wenig Geld vor den Gaffern
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