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0181 - Totenchor der Ghouls

0181 - Totenchor der Ghouls

Titel: 0181 - Totenchor der Ghouls
Autoren: Jason Dark
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ich bereits vor der Tür. Fleißiges Mädchen, die Kleine.
    Ruckartig, stieß ich die Tür auf, so daß Glenda erschrak. Sie schaute erschreckt von der Maschine hoch, sah mich an, und dann lächelte sie. »Hallo, John, auch wieder im Lande?«
    »Und wie.«
    Sie stand auf. »Es wartet auch eine Menge Arbeit auf Sie, mein Lieber.«
    »Nein, nur das nicht.«
    »Doch.«
    Glenda ging vor und stieß die Tür zu meinem Büro auf. Sie trug ein helles Kleid mit schmalen, bunten Streifen, das ihr sehr gut stand. Das lange, dunkle Haar hatte sie mit roten Spangen zurückgesteckt. In der Farbe paßten sie zu den Schuhen.
    Ich betrat mein Büro und wäre am liebsten wieder verschwunden, denn auf dem Schreibtisch lag eine Menge Akten.
    Und ganz obenauf ein knallroter Zettel.
    Neben dem Schreibtisch blieb ich stehen und schaute Glenda schräg an. »Ein Liebesbrief?« Dabei deutete ich auf den roten Zettel.
    »Nein, nur der Wunsch nach einem dringenden Anruf.«
    Ich schob den Bürostuhl zurück. »Und wer ist es, der mich da so dringend sprechen will?«
    »Jane Collins«, bemerkte Glenda spitz.
    »Aha.«
    »Die Dame wird Sehnsucht haben.«
    »Bestimmt.«
    Glenda holte Luft, um etwas zu sagen, aber ich ließ sie nicht dazu kommen. »Warum sind Sie denn so eifersüchtig, Mädchen? Es ist doch gar nichts.«
    »Ich und eifersüchtig?«
    »Ja, so kam es mir vor.«
    »Nein, John, nicht mehr. Früher vielleicht.« Sie wurde jetzt etwas rot. »Aber heute…«
    »Schade!«
    Glenda nickte. »Das glaube ich auch, daß so etwas für Sie schade ist. Die Männer wollen alle, daß die Frauen eifersüchtig sind, aber den Gefallen tun wir euch nicht mehr.«
    Ich kniff ein Auge zu. »Ehrlich?«
    »Ach, lassen Sie mich doch in Ruhe«, sagte Glenda und verschwand in ihrem Zimmer.
    Ich grinste, trat ans Fenster und reckte mich. Hoch lebe die Arbeit, dachte ich, so hoch, daß man nicht drankommt. Aber was sollte es? Job ist Job, und ich war gespannt, was Jane Collins wollte.
    Ich hatte sie ja auch lange nicht mehr gesehen.
    Ich wählte ihre Nummer. Achtmal läutete es durch, niemand hob ab. Jane war nicht zu Hause.
    Kaum hatte ich aufgelegt, als sich der moderne Quälgeist erneut meldete. Und die Stimme kannte ich, die da an mein Ohr drang. Sie gehörte Sir James Powell, meinem Chef.
    »Endlich sind Sie im Lande«, sagte er. Seine Laune schien nicht besonders zu sein.
    »Ja«, sagte ich, »pflichtbewußt, wie ich bin, fuhr ich noch ins Büro. Ich hätte auch zu…«
    »Kommen Sie mal rüber.«
    Ich ging. Im Vorzimmer fragte ich Glenda: »Hatte der Alte schon den ganzen Tag über schlechte Laune?«
    »Erst, seit Sie da sind, John.«
    »Was sind Sie gehässig.« Ich nickte. »Ja, ja, die Eifersucht, die ist schlimm.«
    Glenda holte tief Luft. Ich verschwand schnell aus dem Vorzimmer, denn meine Sekretärin konnte auch mit Gegenständen um sich werfen.
    Eulenaugen hinter der Brille, ein in einen grauen Anzug gezwängter Mensch, ein Glas Wasser vor sich stehend, daneben die Tabletten für den Magen, das war Sir James, wie er leibte und lebte.
    Seine Mundwinkel hingen traurig herab, die Nase war leicht gerötet. Er schien sich einen Schnupfen eingefangen zu haben.
    Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen, da nieste er auch schon. »Gesundheit«, sagte ich artig.
    »Die fehlt mir eben.«
    »Ja, man kann nicht alles haben, Sir.«
    »Werden Sie nicht ironisch.«
    Ich pflanzte mich hin und streckte die Beine aus. Etwa fünf Sekunden fixierten wir uns, dann meinte Sir James: »Sieht mal wieder nicht gut aus.«
    »Wieso?«
    »Sie haben nur einen Teilsieg errungen, wenn ich das glauben darf, was Sie mir am Telefon erzählt haben.«
    »Mehr war leider nicht drin.«
    »Und der grüne Dschinn?«
    »Wird uns unter Umständen noch Ärger bereiten. Aber das haben Sie ja selbst erlebt.«
    Sir James nickte. Er war tatsächlich dabeigewesen. Der Türke Kelim hatte ihn sogar als Geisel genommen.
    »Auf Ihrer Habenseite steht die Rettung der Kinder. Das war gut, John.«
    Ich lachte bitter. »Obwohl es einige andere nicht so gesehen haben. Sie wollten mich sogar zum Mörder stempeln.«
    »Berichten Sie.«
    Ich erzählte von Gary Sorvino und auch davon, daß man ihm eingeredet hatte, ich wäre schuld am Tode seines Bruders gewesen. Sir James hörte aufmerksam zu und meinte abschließend: »Das ist typisch. Dieser verdammte Costello findet immer die richtigen Leute, wie auch den Anwalt Sorvino.«
    »Sollen wir da nachhaken?«
    »Sehen Sie einen Erfolg voraus? Weiß
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