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0181 - Totenchor der Ghouls

0181 - Totenchor der Ghouls

Titel: 0181 - Totenchor der Ghouls
Autoren: Jason Dark
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ihnen hingen noch letzte Fleischreste, so, als hätte es jemand nicht geschafft, sein Mahl zu beenden.
    Mahl?
    Als Sheila daran dachte, begann sie gleichzeitig zu schnuppern wie ein Hase. Sie hatte etwas wahrgenommen. Einen Geruch, der überhaupt nicht in den Garten paßte, wo Blumen ihre farbige Pracht zeigten und auch die Blätter der Sträucher und Bäume frisch dufteten. Das, was sie wahrnahm, war anders.
    Es roch faulig…
    Sheila überlegte und beugte sich noch tiefer. Einige Fliegen hatten sich schon auf die Knochen gesetzt oder umsummten sie.
    Nein, dachte Sheila, faulig ist auch nicht der richtige Ausdruck.
    Modrig mehr, widerlich…
    Sie schüttelte sich und wollte sich eigentlich nicht das eingestehen, was das Gehirn ihr sagte.
    Da es keine Raubtiere in der Nähe gibt, die sich an Katzen vergreifen, kann auch etwas anderes dahinterstecken.
    Sheila war mißtrauisch wie ein alter Wolf. Das Leben hatte sie gelehrt, mißtrauisch zu sein, und sie dachte sofort an einen schwarzmagischen Einfluß.
    Schwarze Magie!
    Meine Güte, wie oft waren sie ihr schon ausgeliefert worden.
    Darüber nachzudenken, erübrigte sich eigentlich, und Sheila wurde auch abgelenkt, weil Johnny rief.
    Sie drehte sich um und ging ihrem Sohn ein Stück entgegen.
    »Nun? Hast du Sandra gut nach Hause gebracht?«
    Johnny nickte. »Ja, Mummy. Sie hat aber immer noch geweint.«
    »Sie hing eben sehr an ihrer kleinen Katze, das mußt du doch verstehen, Johnny.«
    »Klar, Ich hänge ja auch an meinen Spielsachen.«
    »Siehst du.«
    »Kann ich noch draußen bleiben?« fragte Johnny und schaute seine Mutter dabei bittend an.
    Sheila überlegte. Wenn sie ihren Sohn jetzt ins Haus holte, machte sie sich irgendwie verdächtig, denn Johnny war es nicht gewohnt, bei schönem Wetter so früh in die Wohnung geschickt zu werden.
    Andererseits war Sheila sich nicht sicher. Da lauerte irgendwo eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Sie hatte die Katze gesehen.
    Jemand hatte sie zerrissen…
    »Darf ich?«
    Sheila hatte sich entschlossen und nickte. »Aber nicht in den Sand, Johnny. Bleib in Nähe des Hauses auf der Wiese und auch weg vom Schwimmbad.«
    »Klar, Mummy.«
    Sheila war beruhigt. Wenn Johnny einmal etwas versprochen hatte, dann hielt er es auch. In dem Punkt konnte sie sich auf ihren Sohn verlassen.
    Einigermaßen beruhigt kehrte sie zurück ins Haus. Sie wollte noch einen kleinen Happen vorbereiten. Wenn die Männer zurückkehrten, hatten sie sicherlich Hunger. Vor allen Dingen Will Mallmann nach seinem langen Flug.
    Sheila wollte Hähnchen grillen und dazu einen frischen, knackigen Salat servieren. Sie holte zwei »Gummiadler« aus dem Kühlschrank und spießte sie auf den Ofengrill. Regelmäßig schaute sie in den Garten, aber Johnny spielte ruhig und allein. Er hielt sich auch vom Pool fern, auf dessen grünblau schillernder Wasseroberfläche erste Blätter schwammen.
    Wenn Bill zurückkam, sollte er dafür sorgen, daß die Überreste der Katze weggeschafft wurden. Sheila selbst ekelte sich davor.
    Sie ahnte nicht, daß das Wesen, das die Katze getötet hatte, sich zwar zurückgezogen hatte, aber bereits ein neues Opfer suchte.
    Es war der kleine Johnny!
    Noch hockte der Ghoul versteckt im dichten Gebüsch. Er hatte sich zusammensinken lassen, sonderte wieder Schleim ab, stank dabei erbärmlich, doch der Wind trug den Geruch in eine andere Richtung, so daß der Junge ihn nicht wahrnahm.
    Der Ghoul lauerte.
    Obwohl er vor Hunger fast verging, war er nicht unvorsichtig und zeigte sich jetzt schon. Er konnte abwarten und wollte den richtigen Moment abpassen, um zuzuschlagen.
    Johnny spielte Ball. Die rote Kugel mit den weißen Punkten wurde von ihm angekickt, rollte weiter, und Johnny stolperte hinterher. Er hatte sich aus Stöcken ein Tor aufgebaut, in das er den Ball nach jedem »Angriff« hineinschießen wollte.
    Ein paarmal traf er nicht, oder der Ball blieb noch vor dem Tor liegen.
    Bei einem Schuß setzte der Kleine besonders viel Kraft ein. Er traf das Tor, und Johnny riß die Arme hoch, wie es die richtigen Fußballer immer taten, wenn sie ein Tor geschossen hatten.
    Er rannte hinterher, um sich den Ball zurückzuholen. Dadurch geriet er zwangsläufig aus dem Blickfeld seiner Mutter, und Sheila, die nach draußen schaute, sah ihn nicht mehr.
    Das Küchenfenster stand offen. Sheila rief den Namen ihres Sohnes und war beruhigt, als sie eine Antwort vernahm.
    Sofort kam Johnny zurück. Den Ball hatte er unter den Arm geklemmt. »Was ist
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