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0180 - Sonderauftrag Maracaibo

0180 - Sonderauftrag Maracaibo

Titel: 0180 - Sonderauftrag Maracaibo
Autoren: Sonderauftrag Maracaibo
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Minuten. Und jetzt sind sie noch immer hinter uns.«
    »Vielleicht ist es nur ein Zufall.«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Wir werden ja sehen. Gehen wir weiter.«
    Sie setzten ihren Weg fort. Langsam und gemächlich, wie es Leute tun, die viel Zeit haben. Aber sie hatten sich verlaufen. Statt aus dem Elendsviertel herauszukommen, gerieten sie immer tiefer hinein. Aber in welche schmutzigen Gassen sie sich auch begaben, immer blieben die beiden bärtigen Männer in ihren weißen Jacketts, den weißen Reithosen und den braunen, glänzenden Stiefeln hinter ihnen.
    Zu guter Letzt waren sie in eine Straße geraten, die geradenwegs auf eine Eisenbahnlinie zulief. Die Straße führte durch einen Tunnel.
    »Wenn sie etwas von uns wollen, werden sie’s dort in dem Tunnel versuchen«, murmelte Joddy. »Also aufpassen!«
    »Gern«, erwiderte Pitt furchtlos. »Bin selbst schon neugierig, was die beiden auf dem Herzen haben.«
    Langsam gingen sie auf den Tunnel zu. Offenbar rechnete man hier nicht mit Autoverkehr, denn der Tunnel war so schmal, dass nicht einmal ein kleiner Personenwagen hätte passieren können.
    Die Verfolger kamen näher. Es war offensichtlich, dass sie was im Schilde führten. Joddy und Pitt blickten sich nicht ein einziges Mal mehr um. Gelassen bummelten sie auf den engen Tunnel zu und gingen hinein. Die Schritte hallten von den Wänden wider.
    Aber auch die Schritte ihrer Verfolger blieben nicht geräuschlos. Der Widerhall von den Wänden verriet ihnen deutlich, wie weit sie noch von ihnen entfernt waren.
    Es kam, wie es Joddy vorausgesagt hatte, nämlich so, dass sie ziemlich genau in der Mitte des Tunnels von den beiden Männern eingeholt wurden.
    »Bleibt mal stehen!«, sagte einer der Verfolger. Er sagte es auf Spanisch.
    Die beiden Freunde blieben stehen und drehten sich um. Wie zufällig gerieten sie dabei mit dem Rücken gegen die Tunnelwand.
    »Wir sprechen kein Spanisch, Señores«, sagte Joddy. »Wenn Sie etwas von uns wollen, müssen Sie Englisch sprechen.«
    »Englisch, verstehe«, erwiderte der Sprecher der beiden. »Gut. Wir sprechen auch englisch.«
    Sie waren jetzt so dicht herangekommen, dass sich nur eine Armlänge Abstand zwischen ihnen befand. Die beiden Männer in ihrer weißen Kleidung waren größer und auch breiter als Joddy und Pitt. Ihre rechten Hosentaschen beulten kantig aus, und man brauchte nicht viel Fantasie, um zu erraten, welcher kantige Gegenstand sich dort wohl befinden möchte.
    Joddy und Pitt lehnten lässig mit dem Rücken an der Tunnelwand. Ihr kleines Bündel, das sie schon in Maracaibo mit sich herumgetragen hatten, lag zwischen ihnen auf dem Boden, wohin es Joddy schnell hatte gleiten lassen. Aus wachen Augen musterten sie die beiden Männer. Ihre Fäuste zuckten hoch, als die beiden anderen ausholten…
    Camerone Pitts war ein Neger, stammte aus Detroit und war vom Beruf G-man der amerikanischen Bundeskriminalpolizei. Er saß in Sun City, einer Großstadt an der Westküste Floridas, in einem Office, an dessen Tür ein Schild hing mit der Aufschrift:
    United Press Agency - Office Sun City/Florida.
    Pitts nahm einen Brieföffner in die Hand und schlitzte den großen, gelben Umschlag auf, den ihm gerade der Briefträger gebracht hatte. Er zog einen roten Bogen heraus, faltete ihn auseinander und betrachtete das Blatt.
    Es war ein Steckbrief, der spanischen Text trug. In der einen Ecke befand sich das Foto zweier Männer.
    »Sie an, sieh an«, murmelte Pitts. »Jetzt sind diese beiden also auf einem Steckbrief in Venezuela verewigt.«
    Er stand auf, ging durch eine Tür in die hinteren Räume des kleinen Hauses und rief: »Bluewise! Clareson! Seht euch das an!«
    Zwei andere Männer, ebenfalls G-men, kamen aus der kleinen Küche, wo sie sich als Köche betätigt hatten. Sie musterten den roten Steckbrief und schmunzelten.
    »Tolle Burschen«, sagte Bluewise, der Beamte aus Chicago.
    »Ja«, nickte Pitts. »Es sieht so aus,. als ob wir bald Arbeit bekämen. Diese beiden Strolche haben Maracaibo verlassen. Sie sind vorgestern in Havanna gesehen worden.«
    »Das muss nicht heißen, dass sie heute oder morgen schon hier auf kreuzen«, wandte Clareson, der FBI-Mann aus Memphis/Tennessee ein.
    »Nicht unbedingt«, gab Pitts zu. »Trotzdem sollten wir uns darauf einstellen. Ich denke, ich besuche Mrs. Rosega noch einmal.«
    »Versprichst du dir etwas davon?«, fragte Bluewise zweifelnd.
    Pitts zuckte die Schultern.
    »Ehrlich gesagt, nein. Aber es kann ja nicht
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