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0178 - Stadt der toten Seelen

0178 - Stadt der toten Seelen

Titel: 0178 - Stadt der toten Seelen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Tote, der in dem übernommenen Körper wieder lebte, lallte etwas Unverständliches.
    »Woher hat er den Druiden-Anzug?« fragte die Lemurerin.
    Zamorra erklärte es ihr. Ansu Tanaar furchte nachdenklich die Stirn. »Druiden hier? Das dürfte Merlin interessieren! Vielleicht kann er für ihre Rückkehr sorgen, falls der Silbermond noch existiert und mit ihm die Lebensbäume…«
    Zamorra hob die Brauen. Der Begriff »Silbermond« war ihm nicht fremd, aber was hatte es mit den Lebensbäumen auf sich?
    Ansu Tanaar ging nicht darauf ein.
    »Der Anzug ist manipuliert«, sagte sie. »Er stirbt bereits, ich fühle es.«
    Zamorra nickte. »Die anderen Druiden sind auch in ihren Anzügen gestorben. Ich ahnte es bereits. Wir sollten ihn ihm ausziehen…«
    »Es ist zu spät«, sagte die Goldene beherrscht.
    In seinen Fesseln bäumte sich das, was einmal Rolf gewesen war, auf. Ein irrer Glanz lag in seinen Augen.
    »Er kommt!« stieß er hervor. »Er kommt, seht ihr IHN denn nicht? Er ist schon da und wird euch töten!«
    Dann erschlaffte sein Körper, und die Augen brachen. Der manipulierte Anzug hatte ihn getötet.
    »Was meinte er damit?« fragte Monica und trat zu den beiden. »Wir konnten seine Gedanken auch jetzt nicht erfassen.«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Zamorra.
    Er sah zur Tür hinaus. Ein leichter Dämmerstreifen zeigte sich bereits über dem Dschungel. Die Tage und Nächte waren hier offenbar ganz erheblich kürzer als auf der Erde. Wahrscheinlich hatte diese Welt eine andere Umdrehungsgeschwindigkeit.
    Der Professor trat ins Freie.
    Er sah noch etwas.
    Durch die langsam weichende Dunkelheit näherte sich eine weitere Gruppe von Knochenmännern. Ihnen voraus ging ein Skelett mit wehendem Umhang. Er bauschte sich weit auf, obgleich kaum ein Lufthauch herrschte.
    Und die Skelette waren nicht allein. Sie schleppten drei Menschen mit sich.
    Zamorra erkannte sie trotz der ungünstigen Lichtverhältnisse sofort.
    Patsy Lobone, Bill Fleming und Nicole!
    ***
    Langsam traten auch die anderen aus dem Haus hervor. Der Wolf knurrte leise.
    Zamorra spürte den Atem des Russen im Nacken. »Wer ist das?« fragte er.
    Zamorra nannte die Namen. Gleichzeitig krampfte sich etwas in ihm zusammen. Drei Menschen befanden sich in der Gewalt der Knöchernen, und wenn ihn nicht alles täuschte, beabsichtigten die Skelette, einen Erpressungsversuch zu starten. Hieß das, daß sie mit »normalen« Mitteln ihrer Schwarzen Magie nicht mehr weiter kamen?
    Knapp einen Steinwurf weit blieben die Skelette stehen, nur das vorderste ging langsam weiter. In den Augenhöhlen strahlte grelles Licht.
    Licht…?
    Licht war das Gute und Schwarz, Dunkelheit, die Domäne des Bösen, und nur ein paarmal bisher hatte Zamorra bei immer dem gleichen Phänomen erlebt, daß sich die Relationen verschoben, daß sich eine dämonische Energie in Form gleißender Lichtenergie manifestierte. Das war im Moor gewesen, als der »Transmitter« sie ins Land der mordenden Blumen verschlug, und das war gewesen, als vor kurzer Zeit das Dimensionenschiff der Chibb auf der Erde zerschellte und selbst ein Meegh-Kreuzer der unheimlichen Energie draußen im All zum Opfer fiel. [5] Der Verdacht, es hier abermals mit diesem unerklärlichen Phänomen zu tun zu haben, begann in Zamorra zu wachsen. Es war nur eine Gedankenassoziation gewesen, aber dieser Gedanke breitete sich aus und verdichtete den Verdacht von Minute zu Minute.
    Grell wie die Sonne strahlten die Augenhöhlen des Knöchernen mit seinem schwarzen Umhang.
    Plötzlich sprach er, und es hallte wie aus Sternenräumen.
    »Der die Kraft trägt, trete vor!«
    Hinter Zamorra gab es eine Bewegung. Er spürte, daß es die Zwillinge waren, und als er sich umwandte, sah er sie lautlos zusammenbrechen. Er kniete neben ihnen nieder, stellte aber erleichtert fest, daß sie nur die Besinnung verloren hatten.
    »Sie haben versucht, den Knöchernen telepathisch zu berühren«, sagte Ansu Tanaar leise. »Ihre Energie wurde verstärkt zurückgeworfen. Ich konnte sie nicht mehr warnen.«
    Zamorra richtete sich wieder auf. Seine Hand tastete nach dem Amulett. »Wer bist du?« fragte er. »Ein Magier? Ein Dämon? Oder Asmodis?«
    »Frage nicht nach Dingen, die du nicht verstehst«, sagte der Knöcherne hallend.
    »Gib die Gefangenen frei«, forderte Zamorra.
    Der Totenschädel lachte meckernd. »Sie sind mein Pfand dafür, daß der zweite Magier mir nicht in den Rücken fällt, während ich den Träger der Kraft
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