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0178 - Stadt der toten Seelen

0178 - Stadt der toten Seelen

Titel: 0178 - Stadt der toten Seelen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sorgen, daß das Amulett zu mir kommt, und dann kümmere ich mich um das Schicksal von Patsy.«
    »Und wie willst du das erstere bewerkstelligen?« fragte das Mädchen.
    »Willst du draußen im Sternenlicht herumturnen und suchen?«
    »Es gibt eine andere Möglichkeit«, erwiderte der Professor. Er schnippste mit den Fingern. »Das ist wie die Sache in der Bibel: Wenn der Prophet nicht zum Berg geht, muß der Berg eben zum Propheten kommen.«
    »Das Amulett wird sich also auf seine acht Beine machen und wie im Märchen der Pfannkuchen kantipper-kantapper durch die Landschaft pilgern, um zielbewußt zu dir zu kommen«, spottete Uschi.
    »So oder ähnlich wird’s gewesen sein«, brummte Zamorra. Er konzentrierte sich auf das Amulett und sandte den Ruf aus.
    Es bestand eine parapsychische Verbindung zwischen ihnen. Das Amulett war in der Lage, über eine nicht allzugroße Entfernung auf den Ruf hin schwebend und äußerst schnell selbst durch feste Wände hindurch zu Zamorra zu kommen. Er war der Magnet, der es anzog. Wie dieses Phänomen zustandekam, hatte er bislang nicht ergründen können, dieses und eine Milliarde anderer Rätsel und Geheimnisse, die das Amulett umgaben, harrten noch der Lösung.
    Und der Ruf wurde empfangen.
    ***
    Patsy Lobone rieb sich die Augen. Es konnte nur ein Traum sein, eine Fieberfantasie im Angesicht des nahenden Todes.
    Menschen konnten nicht fliegen.
    Aber über ihr hing die Frau am Himmel. Sie war mit einem silbern schimmernden Anzug bekleidet, die Hautfarbe konnte Patsy in der Dunkelheit nicht erkennen. Aber sie wäre nur noch erstaunter gewesen. Langes schwarzes Haar umwallte die Frau.
    Patsy sah sich um.
    Das Skelett hatte aufgeholt. Es schien die fliegende Frau nicht erkannt zu haben, ließ sich von dem Phänomen nicht stören. Unaufhaltsam kam es heran. Patsy konnte bereits die einzelnen Knochen erkennen.
    Da zucke ein Blitz vom Himmel.
    Die Fliegende hatte ihn geschleudert. Er traf das Skelett, zerschmetterte es schon allein mit seiner Auftreffwucht. Knochenreste flogen nach allen Seiten davon, flammten grell auf. Als lodernde Fackel sanken die Reste des Knochenmannes in sich zusammen und wurden erstaunlich schnell zu Asche.
    Patsy konnte es kaum glauben.
    Das einzige, was sie begriff, war, daß der Knochenmann nicht mehr existierte. Die Fliegende winkte ihr zu. Sie sank tiefer.
    Und stieß plötzlich einen erstaunten Laut aus.
    Jetzt erst sah Patsy, daß die Frau eine silberne, handtellergroße Scheibe in der Hand gehalten hatte. Wie von selbst flogen jetzt ihre Hände nach vorn, und es war, als risse die Scheibe sie mit sich. Wie eine Rakete verschwand die Frau in Richtung auf die andere Seite der Stadt.
    Patsy glaubte an eine Halluzination, jetzt erst recht. Doch es konnte keine Halluzination gewesen sein, die das Skelett mit einem Blitz erschlug. Denn es gab nicht das geringste Anzeichen für ein Gewitter.
    »Ich bin verrückt«, flüsterte sie.
    Und da sah sie, daß vom Dschungelrand her ein Mann und eine Frau im Laufschritt auf sie zukamen.
    Rissen die Überraschungen nicht inehr ab?
    ***
    Der Mächtige nahm die wirksam werdende Magie wahr. Es mußte eine sehr starke Quelle sein, die sich der Weißen Magie bediente. Stärker selbst als jene Gruppe von fünf Druiden, die vor rund tausend Jahren mit ihrer Strahlensphäre angekommen waren…
    Es war eine Macht, die ihm gefährlich werden konnte. Gegen sie konnten seine Skelettheere nichts mehr ausrichten. Hier mußte er selbst aktiv werden.
    Der Knöcherne ließ den Kiefer sinken. Wäre sein Körper von Fleisch überzogen gewesen, hätte er ein wütendes Grinsen gezeigt. So aber blieb ihm nur das ewig gleiche Totenschädelgrinsen.
    Sein Mantel wallte und wehte, als er sich bewegte. Seine knöcherne Hand umschloß den Griff eines kostbaren Schwertes, das er aus seiner Halterung riß. Dann setzte er sich in Bewegung.
    Der Mächtige war fest entschlossen, den neu aufgetauchten, starken Feind zu vernichten.
    Er mußte es, wenn er nicht riskieren wollte, daß die Welt um ihn herum, die ihm hörig war, in sich zusammenbrach.
    Und das Böse machte sich auf, das Gute zu vernichten.
    ***
    Durch die Türöffnung raste etwas herein und stoppte direkt vor Zamorra ab. Verblüfft starrte der Professor es an.
    Es war kein Es, sondern eine Sie. Und diese Sie hielt Es in ihren Händen - das Amulett!
    »Hallo, Zamorra«, sagte Sie.
    »Ich werd’ zum Elch«, murmelte er. »Ansu Tanaar!«
    Die Goldene warf den Kopf zurück, das hüftlange
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