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0178 - Die Todeskandidaten von Akon

Titel: 0178 - Die Todeskandidaten von Akon
Autoren: Unbekannt
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Hölle sich rings um ihn auftäte. Aber er wartete vergebens. Nichts geschah. Alles blieb ruhig - erstaunlich ruhig sogar. Selbst Themul und Kerim hatten anscheinend aufgehört zu streiten. Ak öffnete die Augen und sah sich um. Neben ihm lag der Brenner. Beim Fall mußte er beschädigt worden sein, denn der flimmernde Elektronenstrahl war verschwunden. Hoch oben unter der Decke baumelte ein kurzes Stück Leitung aus dem grauen Kasten. Die Wand war versengt und hatte Blasen. Es war das Material der Wand gewesen, das gezischt hatte. Ak stand auf und stellte fest, daß ihm nichts fehlte. Die Knie zitterten ihm, aber das war nur die Wirkung des überstandenen Schrecks. 'Adan...! Ak lief zum Schott und begann, mit den Fäusten darauf einzutrommeln. „He, Großmaul!" sagte plötzlich eine Stimme. „Hast du das mitgekriegt?" Das war Kerim. Er klang anders als bisher, zuversichtlicher und sympathischer. In Ak stieg ein wilder Verdacht auf. „Das nützt euch nichts", antwortete Themul. „Ich habe euch immer noch in der Hand." Gleich darauf knackste es. Eine Verbindung war unterbrochen worden, aber welche? Ak brauchte auf die Antwort nicht lange zu warten. Kerim meldete sich ein zweitesmal zu Wort. „Ak, hörst du mich?" rief er. „Bleib ruhig, ich hole dich jetzt heraus!" Ak erstarrte. Sein Verdacht war richtig gewesen. Die Erleichterung überkam ihn mit solcher Gewalt, daß ihm die Tränen in die Augen traten. Er stand immer noch reglos, Tränen auf den Wangen, als das Schott sich öffnete und Kerims feistes, grinsendes Gesicht hereinschaute. „Entwarnung", sagte er. „Wir können mit dem Theaterspielen aufhören. Aber war die Idee nicht gut?" Ak entdeckte ein paar frische Kratzer an Kerims Hals. „Gut genug, daß sogar Adan sie für echt hielt", antwortete er trocken. Kerim wischte sich über die Wunden und verzog das Gesicht. „Ja, das mußte leider sein. Themul ist kein Dummkopf, weißt du?" Er grinste wieder. „Ich bin trotzdem froh, daß du die Sprengladung so rasch gefunden hast. War der einzig logische Platz, nicht wahr?"
    Draußen im Gang stand Adan. Sie sah aus, als wäre sie unter einen Grauwollpflücker geraten. Das linke Auge war dabei, sich unter einer grünblauen Geschwulst zu schließen. Ak faßte sie bei den Schultern. „Hat er dir etwas getan?" fragte er, und für einen Augenblick kehrte die alte Spannung zurück. Adan machte eine matte Handbewegung. „Nicht mehr, als daß er mich ganz jämmerlich verprügelt hat. Ich merkte schnell, daß er nur Theater spielte. Aber da war es schon zu spät für das da." Sie deutete auf ihr Auge. Ak sah Kerim an. „Dein Glück", brummte er. Dann schlug er Kerim auf die Schulter. „Ach", wehrte Kerim ab. „Mit Frauen, die sich in andere Männer verliebt haben, gebe ich mich nicht ab." Ak mußte lachen. „Du warst also daraufgekommen, daß die Sprengladung sich in der Nähe der Bomben befand, wie?" lenkte er die Unterhaltung auf ein anderes Thema. Kerim nickte.
    „Ja. Es war ganz einfach. Jemand sucht nach einer Möglichkeit, in einem Boot eine aus der Ferne zündbare Ladung anzubringen.
    Es gibt eine Fülle von Plätzen, unter denen er im normalen Fall die Auswahl hätte. Aber nicht in diesem Boot. Hier gibt es schon ein ganzes Schock von Ladungen, wie man sie sich nicht fürchterlicher vorstellen kann. Wozu also noch eine neue Ladung? Es ist einfacher und billiger, die Bomben mit einem Fernzünder zu versehen. Alles, was wir zu tun hatten, war, den Zünder auszuschalten. Dann konnte Themul das Boot nicht mehr in die Luft sprengen. Hab' ich recht?"
    „Ja und nein", lächelte Ak.
    Kerim sah ihn verdutzt an. „Das nenn' ich eine Antwort", brummte er. Ak nahm ihn und Adan bei den Schultern und führte sie zum Kommandostand. „Im Grunde genommen", erklärte er dabei, „wäre es für Themul leichter gewesen, im Ernstfall das Triebwerk des Bootes unwirksam zu machen. Er besitzt dazu ohnehin eine Fernsteuerung, also brauchte er gar keine zusätzliche Installation.
    Wir wären dann bis ans Ende unseres Lebens antriebslos durch das All gefahren. Das Boot hätte auch nach unserem Tod seine Fahrt fortgesetzt. Themul und Akon hätten von uns also nichts mehr zu befürchten gehabt. Aber damit allein ist ihnen nicht gedient. Sie kennen die Ortungstechnik der Terraner. Das Boot wäre im Laufe der nächsten drei oder vier Jahre entdeckt und angehalten worden. Was hätten die Terraner gefunden? Ein akonisches Raumfahrzeug, voll von wirkungsvollen Bomben, mit drei
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