Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0177 - Der Untergang des 2. Imperiums

Titel: 0177 - Der Untergang des 2. Imperiums
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Iltu erlebte den Vorfall am Gittertor mit, genau wie die Fahrt in die Tiefe des Depots. Dann begleitete sie die Mutanten einzeln auf ihren Sprüngen zu den Lagerhallen. Nur Iwan mußte gehen. Er benötigte daher auch länger als die anderen. Und dann erfolgte der Überfall auf ihn.
    Sie versuchte sofort, Kontakt mit Gucky aufzunehmen, aber der Mausbiber war so beschäftigt, daß er nicht reagierte. Iltu begann zu ahnen, daß sie auf sich selbst gestellt war und die Ent- scheidung allein treffen mußte. Immerhin erkannte sie die Größe der Gefahr. Sie beschloß, nicht sofort einzugreifen, sondern erst einmal abzuwarten. Sie konzentrierte sich ganz auf Iwan, jede Sekunde zum rettenden Teleporter-sprung bereit.
    Die Gataser führten den Doppelmutanten durch lange Korridore und passierten ein streng bewachtes Tor. Dann bestiegen sie ein Fahrzeug, das sich sofort in Bewegung setzte. Iwan hatte nun nur noch drei Begleiter, aber er war gefesselt.
    Sie las in seinen Gedanken die Absicht, nun doch seine Zünderfähigkeit einzusetzen. Der Einfluß des Molkex hatte nachgelassen, seit sie das Depot verlassen hatten. Aber es gab verschiedene Umstände, die ihn zögern ließen. Eine Explosion in dem Auto würde auch ihn gefährden.
    Dicht unter der Oberfläche hielt der Wagen. Der Offizier, der Iwan gefangengenommen hatte, drängte ihn aus dem Fahrzeug und bedeutete ihm, weiterzugehen. Iltu sah durch Iwans Augen und Gedanken ein wuchtiges Gebäude auf einem freien Platz, darüber der künstliche Himmel aus Felsen und Atomsonnen.
    Eine Halle, wieder Korridore, dann eine Tür mit Wachen.
    In dem Raum dahinter waren mehrere Gataser, die erschrocken auf den Gefangenen sahen. Erschrocken ...? Nun, Iwan nahm es wenigstens an, als er ihre Reaktion bemerkte. Sie wichen vor ihm zurück. Sollte er es jetzt vielleicht versuchen? Nein, er wartete lieber noch. Vielleicht konnte er etwas erfahren. Die Hypnoschulung hatte ihm die Grundbegriffe der Blues-Sprache vermittelt, aber er würde sie kaum sprechen können. Er war froh, wenn er sie verstand. Iltu hockte zitternd auf ihrem Bett. Lange konnte sie nun nicht mehr warten, ohne das Schicksal herauszufordern. Sie wagte es auch nicht, Gucky zu orten, um die Aufmerksamkeit nicht von Iwan abzulenken. Sie durfte ihn - sozusagen - nicht aus den Augen lassen. Die Unterhaltung, die nun folgte, war einseitig. Iwan gab keine Antwort auf die Fragen der Gataser, die in erster Linie von ihm wissen wollten, wie die Terraner auf Gatas gelandet waren. Zehn Minuten lang bestand keine Gefahr, aber dann sagte der Gataser, der die Verhandlungen führte: „Es hat keinen Zweck. Wir töten ihn und legen die Leiche am Eingang zum .Block der fünften Wachsamkeit nieder. Als Warnung." Iwan verstand die Drohung. Er wußte, daß er nun nicht länger zögern durfte. Aber er erkannte auch die Gefahr. Wenn er hier in diesem Raum eine noch so kleine Atomexplosion erzeugte, würde auch er getötet oder zumindest verletzt werden.
    Gucky! dachte er verzweifelt. Hörst du mich denn nicht? Warum kommst du nicht? Nur eine einzige Sekunde genügt ...
    Iltu hörte den Notruf. Sie ortete noch einmal, konzentrierte sich - und sprang. Die Messung stimmte. Sie materialisierte mitten in dem Raum, genau vor der wuchtigen Gestalt Iwans, die von mehreren Gatasern umgeben war. Hinter einem Tisch saßen drei andere Gataser. Fenster waren in dem Zimmer nicht vorhanden.
    An der Decke gab es vergitterte Entlüftungsanlagen. „Gucky!" rief Iwan erleichtert. „Schnell!" Iltu zuckte zusammen. Diese Terraner!
    Sie waren immer noch zu dumm Mausbiber unterscheiden zu können. Dabei war sie doch viel kleiner, zierlicher und auch schöner als der plumpe Gucky. Natürlich, der rechte Kopf Iwans war es, der sie nicht erkannte. „Dummkopf!" piepste Iltu empört und schlüpfte zwischen den Beinen der völlig verblüfften Gataser hindurch und ergriff Iwans herabhängende Hand. Sie war durch eine dünne Kette mit der anderen verbunden. „Den rechten meine ich."
    „Tötet sie!" schrie der Gataser hinter dem Tisch. Die anderen beiden, zwischen denen er saß, sprangen auf. Sie hielten plötzlich kleine, gefährlich aussehende Gegenstände in den Händen. Sie richteten sie auf Iwan und Iltu, aber sie wagten nicht zu schießen.
    Sie hätten genauso gut die Bewacher treffen können. Iltu erkannte, daß sie sich Zeit lassen konnte. In aller Ruhe konzentrierte sie sich auf ihre Kabine in der DISK. Sie achtete nicht auf die Fäuste der Gataser, die nach ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher