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0174 - Die Panzerbrecher

Titel: 0174 - Die Panzerbrecher
Autoren: Unbekannt
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Rhodan herbeirufen. Herisch hielt es für besser, jetzt Unterstützung durch die Flotte anzufordern, denn es war möglich, daß die Gataser ebenfalls weitere Schiffe um Hilfe gerufen hatten.
    Das Vagrat-System konnte sich schnell in den Schauplatz einer Raumschlacht verwandeln.
    Deshalb war es am besten, wenn sie hier so schnell wie möglich verschwanden.
    „Nie in meinem Leben möchte ich noch einmal so etwas erleben", klagte Dr. Sharoon, als er Burnett unter den dreiundzwanzig Mann entdeckte, die vom Plateau heruntergekommen waren.
    Burnett freute sieht, daß der Wissenschaftler noch am Leben war. Gleich darauf tauchte auch Dr. Kerrick neben ihnen auf. Mit mürrischem Gesicht musterte er Burnett.
    „Wo, zum Teufel, haben Sie sich die ganze Zeit über versteckt?"
    erkundigte er sich. „Ihre Taten auf der Erde haben mich zu der Annahme verführt, sie könnten den Gatasern hart zusetzen."
    Burnett lächelte schwach. Er fühlte eine ausgedehnte Müdigkeit, die ihn wahrscheinlich noch einige Tage niedergedrückt erscheinen lassen würde. „Wissen Sie, was ich die ganze Zeit überlegt habe, während die Blues auf mich schossen?" fragte Kerrick. „Keine Ahnung", murmelte Burnett. „Wie ich Sie veranlassen könnte, Ihre Kündigung bei unserem Labor zurückzunehmen", eröffnete ihm Kerrick. „Aber...", begann Dr.
    Sharoon verwirrt. „Warten Sie!" unterbrach ihn Burnett schnell. „Ich weiß einen Weg", sagte er zu Kerrick. „Sie verdoppeln mein Gehalt, erhöhen meinen Urlaub und machen mich zum Experimentierchef." In Kerricks Gesicht schien sich alles Leid dieser trostlosen Welt auszudrücken. „Wissen Sie, was mir an Ihnen so gefällt, Burnett?" fragte er. Burnett schüttelte den Kopf.
    „Ihre bescheidene Zurückhaltung", erklärte Kerrick düster. „Ihr Sinn für Humor und Ihr Hang zur Kleptomanie."
    „Er ist eben ein Mensch voller Tugenden", schloß Dr. Sharoon sarkastisch.
    Gleich einem schützenden Ring verteilten sich mehr als vierhundert Schlachtschiffe der Imperiumsflotte um das Vagrat- System. Die ERIC MANOLI stieß aus dem Verband heraus und setzte zur Landung auf Tauta an. Das riesige Flaggschiff setzte in unmittelbarer Nähe des Wracks auf. In der Kommandozentrale starrte Kors Dantur verblüfft auf die Bildschirme, die ein naturgetreues Bild der Landschaft wiedergaben.
    „Es ist erstaunlich, daß es hier überhaupt noch Überlebende gibt", dröhnte er. Rhodan nickte langsam. Er hatte bereits von Oberst Herisch einen Bericht erhalten, aber erst jetzt konnte er ermessen, was die Einsatztruppe geleistet hatte.
    „Ich war von Anfang an der Meinung, daß wir auf Tauta bleiben sollten", sagte Dantur. „Mit der ERIC MANOLI auf seiner Seite hätte Herisch keine Verluste aufzuweisen." Der Epsaigeborene pflegte gegenüber jedem unverblümt seine Meinung zu sagen, eine Angewohnheit, die Rhodan imponierte. Dantur war ein rauher, aber offener Mann, auf den er vertrauen konnte.
    „Niemand konnte ahnen, daß die Blues ein derart großes Schiff hier landen würden", sagte er. „Aber wir haben jetzt die Sicherheit, daß es eine Waffe gegen den Molkexpanzer gibt."
    „Die Sicherheit - gewiß", gab Dantur zurück. „Ich muß Sie jedoch daran erinnern, Sir, daß wir nur noch wenig von dem B-Hormon zur Verfügung haben. Damit können wir vielleicht noch ein Schiff der Gataser vernichten. Was aber tun wir, wenn sie zu Tausenden kommen?"
    Mit diesen wenigen Sätzen hatte Dantur das größte Problem des Vereinigten Imperiums dargelegt. Noch war es den terranischen Wissenschaftlern nicht gelungen, das B-Hormon synthetisch herzustellen, obwohl sie zusammen mit den Aras und anderen Rassen verzweifelt daran arbeiteten.
    Es war nicht auszudenken, was geschehen konnte, wenn die Invasionsflotte der Blues im Solar-System eintraf, bevor die terranischen Schiffe ausreichend mit den Spezial-waffen ausgerüstet waren. „Wir können nur hoffen, daß wir den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen", sagte Rhodan. Sein Gesichtsausdruck blieb verschlossen. Zu oft in den vielen Jahren seines Lebens hatte er der gleichen Sorge gegenübergestanden. Immer dann, wenn er das von ihm und seinen treuen Helfern geschaffene Sternenreich gesichert glaubte, tauchte eine neue Gefahr auf, die es zu vernichten drohte. Das Vereinigte Imperium stellte einen gewaltigen Machtfaktor dar, aber Rhodan war nicht so unklug, es für unbesiegbar zu halten. Die Erfahrung hatte gelehrt, daß auch schwache Gegner plötzlich über Mittel verfügen konnten, um die
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