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0174 - Der Teufelsdiener

0174 - Der Teufelsdiener

Titel: 0174 - Der Teufelsdiener
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fertig, persönlich im Ministerium aufzutauchen. Wenn die beiden Jünglinge unbedingt eine Beförderung brauchen, dann bitte nicht auf unsere Kosten.«
    Die beiden anderen sahen hinter der Kolonne her. Es wurde immer dunkler. »Wir sollten langsam wieder Anschluß bekommen«, schlug Erik vor. »Hier können wir ohnehin nichts mehr tun, Zamorra kommt so schnell nicht wieder und…«
    Er verstummte.
    »Denkste«, sagte Professor Zamorra in aller Gemütsruhe.
    ***
    Es mußte so sein. Jede andere Lösung hatte einen geringeren Wahrscheinlichkeitswert. Nicoles Bemerkung, der Verwachsene habe einen toten Eindruck gemacht, hatte ihn auf die richtige Spur gebracht.
    Deshalb also war Thomasius, der Magier, unsichtbar!
    Geister sind immer unsichtbar, von sehr wenigen Ausnahmen der Materialisation abgesehen! Und Geister waren auch in der Lage, solche Kunststückchen wie die Teleportation fertigzubringen, die sonst nur stark parabegabte Menschen nach unendlich langem Training und schweren Konzentrationsübungen in Ausnahmefällen fertigbrachten, wenn sie nicht gerade zu den legendären Druiden vom Silbermond gehörten…
    Wenn aber dieser Thomasius ein Geist war, das Bewußtsein eines Toten, dann konnte Zamorras gesamte Planung ins Schwanken geraten. Er war sich jetzt nicht mehr sicher, ob die Falle überhaupt noch in der Lage war, den Verwachsenen zu halten.
    Es galt also, keine Zeit zu verlieren. Zamorra brauchte nicht einmal auf die Uhr zu sehen, um zu wissen, daß es höchste Eisenbahn war. Die Sänfte war mit einem nicht unerheblichen Tempo unterwegs, und es blieb nicht mehr viel Zeit, bis sie in die Nähe der magischen Falle kam. Dort aber würde mit Sicherheit Thomasius lauern…
    »Wir müssen zurück, sofort«, erklärte er und versuchte, mit dem Amulett wiederum eine Übergangsmöglichkeit von einer Dimension in die andere zu finden. Seine verstärkten Sinne tasteten nach einem Weltentor in erreichbarer Nähe, durch welches die Rückkehr vollzogen werden konnte. Aber diese seltsame, sterile Dimension schien völlig in sich geschlossen zu sein!
    Es blieb also nur eine einzige Möglichkeit.
    Zusammen mit Nicole mußte er wieder einen Zeitsprung wagen - jenen Augenblick erwischen, in der Thomasius diese Dimension wieder verließ, um sich erneut mit ihm durch die Barriere zwischen den Existenzebenen hindurchzumogeln!
    Er erklärte ihr sein Vorhaben.
    »Halte dich an mir fest«, verlangte er. »Wenn es soweit ist, muß alles blitzschnell gehen, und ich möchte nicht wertvolle Zeit dadurch verlieren, daß ich noch einmal zurück muß, um dich zu holen, weil ich zu schnell verschwunden war und du hier zurückbliebst…«
    Sie nickte.
    Zamorra wiederholte das Experiment, das er drüben im Ford begonnen hatte, um die Art der Entführung zu klären. Langsam tastete er sich in der Zeit zurück. Das Bild im Zentrum der Silberscheibe zeigte ihm die magische Kuppel des Verwachsenen. Nicole verfolgte die Szene, sah sich selbst, wie sie das Loch grub, das nur zwanzig Zentimeter tief ging, sah, wie sie die Markierungsspur entlang der Barriere zog…
    »Gleich muß es kommen«, flüsterte sie.
    Und es kam!
    Es waren nur Sekundenbruchteile, in denen Zamorra die Konturen des Verwachsenen aufblitzen sah - des Magiers, der in diesem Augenblick die leere Dimension verließ!
    Zamorra schloß sich ihm sofort an, riß Nicole mit sich - wurde gemeinsam mit ihr von einem Moment zum anderen in die Vergangenheit geschleudert, um gemeinsam mit Thomasius durch die Lücke zu schlüpfen, die jener mit teuflischer Hilfe in diesem Sekundenbruchteil schuf.
    Und im nächsten Moment riß das Amulett sie bereits wieder in ihre Gegenwart zurück, um eine direkte Begegnung mit dem Geist des toten Teufelsdieners zu vermeiden.
    Der hatte nichts davon mitbekommen, daß er bei beiden Durchgängen begleitet worden war…
    ***
    Die Wirklichkeit hatte sie wieder.
    Erik fuhr wie von der Natter gebissen herum. Aus weit aufgerissenen Augen starrte er Zamorra an. »Du…?«
    »In voller Lebensgröße«, stellte der Professor fest, nahm den rechten Arm von Nicoles Schulter, die linke Hand von der Eriks und zeigte, wie prachtvoll sein Gebiß noch war. »Schwingt euch in die Autos«, forderte er mit befreitem Lachen, »damit wir noch rechtzeitig zum Finale kommen…«
    »Was für ein Finale?«
    Zamorra lachte immer noch, weil es zuletzt eigentlich doch so einfach gewesen war, mit Hilfe der Weißen Magie an dem Magier vorbei wieder in ihre eigene Welt zurückzukehren.
    »Der
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